Tierschutz in Radevormwald PETA fordert Tierhalteverbot für Hundehalter

Radevormwald · Weil er seinen Vierbeiner im heißen Auto warten ließ, droht dem Besitzer des Tieres weiteres Ungemach. Die Tierschutzorganisation PETA hat angekündigt, Strafanzeige gegen den Halter zu erstatten.

 Einen Hund bei Hitze im Auto einzusperren ist strafbar. Das Fenster einen Spalt zu öffnen, bringt für den Hund keine Kühlung.

Einen Hund bei Hitze im Auto einzusperren ist strafbar. Das Fenster einen Spalt zu öffnen, bringt für den Hund keine Kühlung.

Foto: dpa/Stephan Jansen

Dem Hundehalter, der seinen Vierbeiner am 11. August etwa eine Dreiviertelstunde in einem heißen Auto gelassen hat, droht weiteres Ungemach. Nachdem bereits die Oberbergische Polizei angekündigt hatte, gegen den Besitzer des Tieres eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu stellen, kündigt nun die Tierrechtsorganisation PETA an, bei der Staatsanwaltschaft Köln gegen den Hundehalter eine Strafanzeige zu erstatten. Zudem fordert die Organisation ein Tierhalteverbot für den Beschuldigten.

Passanten hatten das im Auto eingeschlossene Tier in der Nähe des Radevormwalder Markplatzes bemerkt und die Polizei verständigt. Die versuchte, den Halter anhand des Kennzeichens telefonisch zu erreichen, doch ohne Erfolg. Schließlich schlugen die Beamten eine Scheibe des Wagens ein und befreiten das Tier. Der Halter erschien kurz darauf und berichtete, er habe in einem nahe gelegenen Geschäft etwas zu erledigen gehabt, was sich leider länger hingezogen habe als geplant. Die Polizei schätzt, dass sich der Hund etwa eine Dreiviertelstunde lang bei Sommerhitze in dem Auto befand. Der Halter hatte die hinteren Fenster einen Spaltbreit geöffnet.

„Viele Hundehalter unterschätzen die Auswirkungen der Sommerhitze auf Vierbeiner, wenn sie diese in Autos zurücklassen. Hunde werden in den überhitzten Fahrzeugen schnell unruhig, kratzen an den Fenstern und geraten in Panik. Dies verschlimmert die lebensgefährliche Situation zusätzlich. Für sie kommt dann oft jede Hilfe zu spät“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Wer einen Hund bei warmen Außentemperaturen im Auto zurücklässt, riskiert das Leben des Tieres und muss mit einer Strafanzeige rechnen.“

Bereits wenige Minuten in der Sonne reichen aus, um ein geparktes Auto auf bis zu 70 Grad Celsius zu erhitzen. Doch auch ein Parkplatz im Schatten oder leicht geöffnete Fenster schafften bei hohen Temperaturen keine Abhilfe. „Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen, erleiden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand“, heißt es in der Mitteilung der Tierrechtsorganisation.

PETA steht für „People für the Ethical Treatment of Animals“ (Menschen für die ethische Behandlung von Tieren). In Deutschland handelt es sich um die größte Organisation dieser Art. Durch prominente Unterstützer hat PETA weite Beachtung in den Medien erhalten, allerdings betrachten Kritiker der Organisation das Vorgehen bei Kampagnen als aggressiv.

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