Städtische Nachbarschaftshilfe Vereinte Kräfte für das Schulschwimmen

Radevormwald/Hückeswagen · Die interkommunale Zusammenarbeit erreicht das Schulschwimmen. Hückeswagener Schüler lernen im Radevormwalder „life-ness“ das Schwimmen.

 Bilden eine Einheit: Bürgermeister Johannes Mans (re.), sein Amtskollege Dietmar Persian aus Hückeswagen (li.) und „life-ness“-Chef Ronald Eden.

Bilden eine Einheit: Bürgermeister Johannes Mans (re.), sein Amtskollege Dietmar Persian aus Hückeswagen (li.) und „life-ness“-Chef Ronald Eden.

Foto: Jürgen Moll

Das Schulschwimmen hat oberste Priorität, nachdem im vergangenen Schuljahr aufgrund der Pandemie kein Schwimmunterricht stattfinden konnte. Das „life-ness“ hat seinen Belegungsplan deswegen auf die Bedürfnisse der Schulen in Radevormwald ausgerichtet. In diesem Schuljahr lernen aber nicht nur Kinder aus Radevormwald in dem Bad an der Carl-Diem-Straße das Schwimmen, sondern auch Mädchen und Jungen aus Hückeswagen. Denn das Bürgerbad der Schloss-Stadt ist aufgrund dringlicher Sanierungsarbeiten geschlossen.

Bürgermeister Dietmar Persian hat sich deswegen an seinen Amtskollegen aus Radevormwald gewandt. „In Radevormwald bin ich auf offene Ohren gestoßen“, sagt der Bürgermeister von Hückeswagen. Für Johannes Mans, den Bürgermeister von Radevormwald, ist es selbstverständlich den Schulen aus der Nachbarstadt zu helfen. „Wir stehen in vielen Bereichen in einem engen Austausch und helfen uns gegenseitig. So leben wir interkommunale Zusammenarbeit“, sagt Johannes Mans. Schulamtsleiter Jürgen Funke hat im Gespräch mit seinem direkten Kollegen Alexander Stehl aus Hückeswagen und Ronald Eden, dem Geschäftsführer des „life-ness“, die Feinheiten der Kooperation ausgearbeitet. Im Moment kommen die beiden Grundschulen aus Hückeswagen für das Schwimmen mit Schulbussen in die Stadt auf der Höhe.

Aber auch die weiterführenden Schulen zeigen Interesse. „Das Bürgerbad wird eine Weile geschlossen sein. Wir sind dankbar, dass unsere Schulen zum Schwimmen nach Rade kommen können, auch die Haupt- und Realschule sowie die Förderschule“, sagt Dietmar Persian. Während das Hallenbad von Schülern aus Rade oder Hückeswagen genutzt wird, steht das Bad nicht für die Nutzung von Vereinen oder der Öffentlichkeit zur Verfügung. „Direkt nach dem Schulschwimmen hat das Vereinsschwimmen Priorität. Außerdem haben wir sehr viele Anfragen von privaten Schwimmschulen. Die Zeiten für das öffentliche Schwimmen sind ebenfalls sehr nachgefragt, aber im Moment durch die dichte Belegung etwas verringert“, sagt Ronald Eden.

Nach einem knappen Jahr ohne Schwimmsport kann sich das „life-ness“ kaum vor Anfragen nach freien Bahnen retten. Die zu buchenden Zeitslots für das öffentliche Schwimmen sind durchgehend zwischen 90 bis 100 Prozent belegt. In den anderen Stunden des Bäderbetriebs wird das Wasser von Schulen und Vereinen genutzt.

„Unter den Viertklässlern der Löwen-Grundschule gibt es im Moment über 20 Schüler, die noch nicht schwimmen können. Das ist zu viel“, sagt Dietmar Persian. Sein Ziel ist es, dass alle Grundschüler ihr Seepferdchen machen und die Grundlagen des Schwimmens erlernen. Die Schulen aus Radevormwald sind mittlerweile fast komplett zum Schulschwimmen zurückgekehrt. Spätestens nach den Herbstferien sind die Schulen dann wieder in voller Stärke zurück. Das Hygienekonzept sieht so wenige Kontakte zwischen den einzelnen Klassen und Schulen wie möglich vor. Dabei ist weniger der Platz im Schwimmbad, als die Begegnung in den Umkleiden und Duschen das Problem. „Die Klassen kommen zeitversetzt im Schwimmbad an, damit sie sich in den Kabinen nicht begegnen“, sagt Ronald Eden. Er freut sich über die starke Auslastung des Bades.

In den kommenden Jahren werden auch im „life-ness“ Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten anstehen. „Vielleicht kann Hückeswagen uns dann auch helfen“, sagt Johannes Mans. Bis es soweit ist, werden im „life-ness“ aber so viele Kinder wie möglich schwimmen lernen.

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