Tierheim für Remscheid und Radevormwald Rewe-Märkte nehmen nun Futterspenden an
Radevormwald · Auf Anregung der Radevormwalder Grünen wurden an der Poststraße und der Nelkenstraße Boxen aufgestellt, in denen Futter für das Tierheim deponiert werden kann.
Viele Tierheime müssen mit einem knappen Budget zurechtkommen, das gilt auch für die Einrichtung an der Schwelmer Straße in Remscheid, die ebenfalls für Radevormwald zuständig ist. „Die Tierarztkosten sind gestiegen“, sagt Tierheim-Mitarbeiterin Julia Brügger. Seit einem Jahr gilt eine neue Gebührenordnung. Manche Behandlungen kosten inzwischen das Dreifache, sagte Heimleiterin Andrea Reitzig jüngst unserer Redaktion.
Mit ihrer Mitstreiterin Inge Holtmann besuchte Juli Brügger am Donnerstag Radevormwald, aus einem erfreulichen Grund: Zwei Rewe-Märkte in der Bergstadt haben sich bereit erklärt, in ihrem Eingangsbereich eine Futterbox aufzustellen. Wer für seinen eigenen Vierbeiner Futter kauft, aber dabei auch etwas für die Tiere im Heim tun möchte, kann hier zusätzlich gekauftes Futter deponieren. Auf diese Weise kann die Einrichtung einiges an Kosten sparen und die neuen finanziellen Belastungen besser stemmen.
Die Anregung zu der Aktion kam vom Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen. Deren Vorsitzender Leon Stank hatte die Futterbox im dm-Markt am Lenneper Bahnhof gesehen. Eine tolle Sache, fand der Tierfreund. Warum nicht auch in Radevormwald bei Märkten nachfragen, ob sie da mitmachen würden?
Im Zuge des jüngsten Traktor-Treffens der „Schlepperbande Honsberg“ kam Leon Stank dort am Stand des Tierheims mit den Mitarbeitern ins Gespräch. Sein Vorschlag wurde erfreut angenommen. „Ich bin dann die verschiedenen Märkte in Radevormwald abgefahren und habe gefragt, wo das möglich wäre“, berichtet der Grünen-Politiker. Zugesagt haben am Ende zwei Rewe-Märkte: der Markt unter Leitung von Andreas Kleinschmidt an der Poststraße und der Rewe-Markt unter Leitung von Dawid Martynus an der Nelkenstraße. In beiden Geschäften steht nun jeweils eine Box bereit für Spendenwillige.
Die Erfahrungen mit der Aktion aus Remscheid sind gut, bestätigen Inge Holtmann und Julia Brügger: „Da kommt einiges zusammen, das hilft uns sehr.“ Einmal in der Woche werden die Boxen geleert.
Der Bedarf ist groß: Vor allem Fundkatzen werden derzeit vermehrt abgegeben. Laut Andrea Reitzig liegt das nicht allein an der Corona-Pandemie und dem damaligen Boom bei Haustieren, auch Kleinanzeigenportale, auf denen oft dubiose Züchter Tiere anbieten, die häufig aus Qualzuchten stammen, sorgen dafür, dass die Tierheime immer voller werden. Denn die oft anfälligen Vierbeiner bringen für die Besitzer hohe Arztkosten mit sich, und bei manchen hört die Tierliebe da auf – das Tier kommt ins Heim. Und so fallen dann für diese Einrichtungen weitere Tierarztkosten an.
Leon Stank kündigt an, dass die Grünen in Radevormwald sich weiter stark für das Tierheim machen wollen, das von Remscheid und Radevormwald gemeinsam unterstützt wird. „Wir werden in den kommenden Haushaltsberatungen darauf drängen, dass der Beitrag der Stadt Radevormwald erhöht wird.“