Geschichte in Radevormwald Neue Erkenntnisse über Radevormwald

Radevormwald · Heimathistoriker Bernd Klüting hat eine neue Broschüre veröffentlicht. Er hat zwei Jahre zur Stadtfestigung Rades und den Nachbarstädten geforscht.

 Uschi Mahler und Michael Scholz vom Vorstand des HVV präsentieren das neue Buch von Bernd Klüting (m.).

Uschi Mahler und Michael Scholz vom Vorstand des HVV präsentieren das neue Buch von Bernd Klüting (m.).

Foto: HVV

Der Heimathistoriker Bernd Klüting hat eine neue Stadtbroschüre veröffentlicht. Er hat zu der Stadtfestigung geforscht und dabei nicht nur Radevormwald betrachtet, sondern auch die Städte, die Rade umgeben. Entstanden ist ein Heft mit dem Titel „Ein kleine historische Reise durch die Entwicklung der Stadt Radevormwald und ihrer Nachbarstädte“, das mit der Hilfe des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) publiziert wurde.

„Ich habe mich mit der Stadtwerdung von Radevormwald beschäftigt. Weil es zu diesem Thema wenige Quellen im Stadtarchiv gibt, habe ich mit an den Nachbarstädten Lennep, Schwelm, Breckerfeld, Lüdenscheid und Wipperfürth orientiert“, sagt Bernd Klüting. In den Archiven dieser Städte hat er viele Hinweise zur Stadtwerdung vor dem 15. Jahrhundert gefunden. „Das Heft betrachtet Städte, die vor 1500 die Stadtrechte erhielten. Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten bin ich fündig geworden“, sagt der Heimathistoriker. Die Schwerpunkte des Buches – Stadtwerdung, Stadtbefestigung, Stadtbrände und historische Stadtaufrisse – machen deutlich, wie sehr sich die Städte des Märkischen und Bergischen ähneln. „Die Städte hatten alle die gleichen Sorgen, das machen die Quellen in den Stadtarchiven deutlich. Es gab zahlreiche Stadtbrände sowie Stadtmauern mit Haupttor, Zwinger und Vortor.“

In den Nachbarstädten ist Bernd Klüting auf Stellen im städtischen Raum gestoßen, die den Standort der früheren Stadtmauer markieren. Diesen Anhaltspunkt gibt es in Radevormwald jedoch nicht. „Ein Erfolg ist allerdings, dass die Stadtmauer jetzt in einem aktuellen Stadtplan nachgetragen wurde. Bei diesem Anliegen hat mich die Stadt gut unterstützt.“

Die neueste Publikation von Bernd Klüting enthält allerdings nicht nur aufschlussreiche Texte und ein großes Quellenverzeichnis, sondern auch zahlreiche Fotos und Tuschzeichnungen, die er selber angefertigt hat. Herzstück der Broschüre ist eine Tuschzeichnung, mit der Bernd Klüting das Frankfurter Tor der Stadt Radevormwald dargestellt hat. „Mit dieser Zeichnung habe ich nachempfunden, wie das Osttor einmal ausgesehen hat. Die Zeichnung hilft den Lesern dabei die Stadteingänge der damaligen Zeit zu verstehen.“

Bei dem Layout des Heftes hat der Autor Unterstützung von seinem Sohn Christian Klüting bekommen, der in Wolfsburg lebt. Zu den wichtigen Grafiken der Broschüre gehören außerdem die Stadtwappen aller erwähnte Städte sowie eine umfangreiche Tabelle, die alle wesentlichen historischen Daten der Städte bündelt. „Eine vergleichbare Tabelle gab es noch nicht“, sagt Bernd Klüting. In den vergangenen zwei Jahren hat der Radevormwalder viele Stunden in den umliegenden Stadtarchiven verbracht. Vor Ort hat er Kontakt zu den Geschichtsvereinen geknüpft.

Er selber ist während seiner intensiven Recherche auf Neuigkeiten gestoßen, die ihm noch nicht bekannt waren. „Lüdenscheid hat 1268 die Stadtrechte erhalten, in Wipperfürth wüteten zwölf Stadtbrände, die Schwelmer Stadtmauer hatte elf Halbschalentürme, in Breckerfeld stand eine Burg mit Bergfried und die Lenneper Stadtmauer war 950 Meter lang“, fasst er seine wichtigsten Erkenntnisse zusammen.

Für Bernd Klüting ist die Publikation seiner Stadtbroschüre ein Erfolg, den er mit einem Referat im neuen Jahr im Bürgerhaus feiern möchte. Ob die Veranstaltung durchgeführt werden kann, steht aufgrund der Corona-Krise noch nicht fest.

Die dünne Quellenlage zu der Stadtfestigung Radevormwalds hat Bernd Klüting mit seinem 65 Seiten umfassenden Heft geschlossen. Dies ist bereits im Handel erhältlich.

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