Kulturgemeinde Önkfeld Ein neues Schieferdach für das Dorfhaus in Önkfeld

Önkfeld · Die Kosten für das neue Dach liegen bei 90.000 Euro. 65 Prozent der Summe werden über das Programm „Dorferneuerung“ des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

 Für die Dachdecker Marvin Schulenburg und Michael Vaupel ist das Decken eines Schieferdaches eine handwerkliche Herausforderung.

Für die Dachdecker Marvin Schulenburg und Michael Vaupel ist das Decken eines Schieferdaches eine handwerkliche Herausforderung.

Foto: Jürgen Moll

Das Haus der Kulturgemeinde Önkfeld bekommt ein neues Dach. Für die Dachdecker ist das kein normaler Auftrag, denn Schieferdächer werden kaum noch in Auftrag gegeben. Der handwerklichen Herausforderung hat sich der Betrieb von Michael Krapp-Felbecker gestellt. Das neue Schieferdach wird der Kulturgemeinde Önkfeld über das Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen „Dorferneuerung“ ermöglicht.

Jürgen Fischer, der Vorsitzende des Vereins, ist zufällig auf dieses Förderprogramm aufmerksam geworden. „Das hat sich bei Recherchen ergeben. Die Beantragung der Fördermittel war unkompliziert“, sagt er. Die Gesamtkosten für das neue Dach liegen bei 90.000 Euro. 65 Prozent dieser Summe werden gefördert. Den Restbetrag hat der Verein über Darlehen finanziert. Aufgrund der finanziellen Unterstützung durch die Förderung hat sich die Kulturgemeinde für ein Schieferdach entschieden, das deutlich kostenintensiver ist, als zum Beispiel ein Pfannendach. „Das Förderprogramm hat Wert darauf gelegt, dass historische Dorfhäuser ihre ursprüngliche Optik bewahren. Deswegen kam nur ein Schieferdach für die Förderung infrage.“

Dachdecker Michael Faupel hat sein letztes Schieferdach 1996 fertiggestellt. Die Arbeiten können nur bei trockenem Wetter fortgeführt werden. „Alle Arbeiten werden wahrscheinlich Ende Dezember abgeschlossen sein“, sagt Jürgen Fischer. Die Dachdecker arbeiten auf Besengerüsten an dem Schieferdach, das die nächsten 60 bis 70 Jahre halten soll. Aufwendig sind besonders die Anschlüsse der Kamine oder die Ränder des Daches. Die Anordnung der Schiefer ist gestalterisch und handwerklich anspruchsvoll. „Die Kamine werden auch geschiefert und müssen sich schön an den Rest des Daches anschließen. Wir mussten allerdings einen Kompromiss eingehen und einen Kamin, der nicht mehr genutzt wurde, abreißen“, sagt Jürgen Fischer. Der fehlende Kamin, der nicht mehr in Betrieb war, verändert die Außenansicht des Dorfhauses. „Das ist ein bisschen schade, weil unsere Modelle des Hauses, die wir zum Beispiel zum Jubiläum bekommen haben, nicht mehr detailgetreu sind.“ Positiv sieht Jürgen Fischer allerdings die neuen Dachflächenfenster sowie die neue Dachrinne. Der Glockenstuhl des Hauses wird mit einer Kupferspitze verkleidet.

Für die Kulturgemeinde Önkfeld ist das neue Dach ein wichtiges Ereignis. Das ehemalige Schulgebäude ist über 120 Jahre alt und hat laut Zeitzeugen in den 1950er-Jahren zuletzt ein neues Dach bekommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort