Blickpunkt Wirtschaft in Radevormwald Viele Kunden wollen „unverpackt“ einkaufen

Radevormwald · Der neue Unverpackt-Laden an der Blumenstraße in Radevormwald hat im Dezember eröffnet. Der Zulauf wird immer größer.

 Ziehen eine positive Bilanz nach gut einem Monat: Judith Voss (l.) und Katja Schöpfl hier kurz vor der Eröffnung ihres neuen Ladens.

Ziehen eine positive Bilanz nach gut einem Monat: Judith Voss (l.) und Katja Schöpfl hier kurz vor der Eröffnung ihres neuen Ladens.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Katja Schöpfl und Judith Voss können auf erfolgreiche Wochen zurückblicken. Die Inhaberinnen des Unverpackt-Ladens „ausgewogen – unverpackt“ freuen sich über erste Stammkunden und an einem großen Interesse für ihre Geschäftsidee. Ihr kleines und individuelles Lebensmittelgeschäft an der Blumenstraße haben die Freundinnen im Dezember eröffnet, nachdem die Nachfrage an dem Konzept mit einer Crowdfunding-Aktion abgefragt wurde.

Im Unverpackt-Laden gibt es trockene Lebensmittel, wie Reis, Getreide oder Nudeln zum eigenständigen Abfüllen. Das Sortiment beinhaltet auch Pflegeprodukte und Süßigkeiten. Das Geschäft ist darauf ausgerichtet, Verpackungsmaterial, insbesondere Plastik, einzusparen und einen achtsamen und umweltbewussten Konsum zu vermitteln.

Das Konzept ist den meisten Radevormwaldern mittlerweile klar und auch bekannt. „Am Anfang mussten wir es noch etwas häufiger erklären, aber mittlerweile wissen eigentlich alle Bescheid und können sich etwas unter der Idee vorstellen“, sagt Katja Schöpfl. Die Nachfrage an einem Unverpackt-Laden, die bereits bei der Crowdfunding-Aktion, bei der 12 500 Euro gesammelt wurden, signalisiert wurde, ist Realität geworden. Jeden Tag kommen neue Kunden, aber auch schon Stammkunden in die Räume an der Blumenstraße, um ihre gut lagerbaren Lebensmittel zu kaufen und vor Ort direkt in eigene Behälter abzufüllen. „Wir können uns nicht beschweren. Es läuft gut und es wird jeden Tag ein bisschen mehr. Obwohl wir viel Werbung gemacht haben und auch über uns berichtet wurde, wissen aber noch nicht alle Rader von dem Angebot“, sagt Katja Schöpfl. Für sie bedeutet jeder Tag ein Fortschritt. Eine ganz besondere Kunden-Begegnung hatte sie in der vergangenen Woche. „Ein Nachbar von Gegenüber ist mit einem Brotrezept zu uns gekommen. Wir haben ihm exakt die Zutaten abgefüllt, die er brauchte. Das war eine sehr schöne und persönliche Erfahrung.“

Das Sortiment des Unverpackt-Ladens verändert sich kontinuierlich und passt sich den Einkaufszetteln der Kunden an. Die zahlreichen Körner und Getreidesorten werden sehr gut angenommen, genauso wie die Mühle und die Flockenquetsche. „Unsere Kunden mahlen direkt ihr eigenes Mehl. Das ist dann ganz frisch“, sagt die Einzelhändlerin. Gut angenommen wird auch die Wunschliste, auf der Kunden ihre Wünsche an das Sortiment festhalten können. In den ersten Wochen seit der Eröffnung wurde immer wieder Grünkern angefragt, das besonders von Veganern als Hackfleisch-Ersatz genutzt wird. „Wir haben es bei unserem Lieferanten bestellt, und es ist in den nächsten Wochen da.“

Viele trockene Produkte lagert „ausgewogen-unverpackt“ in durchsichtigen Röhren, von denen viele von Radevormwalder Unternehmen gesponsert werden. Sechs Röhren sind noch ohne Sponsoren und noch auf der Suche nach einer Partnerschaft.

Zu den Rennern gehören auch die Süßigkeiten, die festen Shampoos, die ganz ohne Verpackung auskommen sowie die frischen Eier. „Wir verkaufen frische Eier vom Hof Holberg, also Eier, die direkt aus Radevormwald kommen. Das nehmen unsere Kunden sehr gut an, weil sie dann genau wissen, woher die Eier kommen“, sagt Kaja Schöpfl. Kooperationen wie diese mit Bauernhöfen aus dem Bergischen Land will der Unverpackt-Laden in Zukunft auch noch weiter ausbauen.

Ziel ist es auch, das Geschäft für besondere und intime Veranstaltungen zu nutzen. Auftakt ist ein Bier-Testing am Samstag, 15. Februar, zu dem sich die Kunden ab sofort auch schon anmelden können.

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