Wupperorte in Radevormwald Grundschule Wupper soll ökologisch aufgewertet werden.

Wupperorte · Bis Ende des Jahres sollen Schulhof und Gelände auf der Brede für 130.000 Euro naturnah umgestaltet werden.

 Blick von oben auf das 17.000 Quadratmeter große Schulgelände. Geplant sind unter anderem das Anlegen eines Schulgartens, das Anpflanzen ökologisch hochwertiger Sträucher wie Rosen und das Aussähen von Gräsern und Blumen. 
  Foto: Jürgen Moll

Blick von oben auf das 17.000 Quadratmeter große Schulgelände. Geplant sind unter anderem das Anlegen eines Schulgartens, das Anpflanzen ökologisch hochwertiger Sträucher wie Rosen und das Aussähen von Gräsern und Blumen. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Die wenigen bunten Farben, die an Wänden und Wegen langsam abblättern, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es rund um die Grundschule Wupper auf der Brede eigentlich recht trist aussieht. Die stark versiegelte graue Fläche ist nicht nur in die Jahre gekommen, sondern für eine moderne Pädagogik auch längst nicht mehr zeitgemäß. Das wird sich nun in den kommenden Monaten drastisch ändern.
Bereits im Coronajahr 2020 stellte die Stadt, die im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK) die Wupperorte durch verschiedene Maßnahmen neu aufblühen lässt, einen Förderantrag für eine ökologische Aufwertung des Schulhofes. Eine Maßnahme, dessen Förderung nicht nur zu 100 Prozent bewilligt wurde, sondern mitunter Voraussetzung für die Förderung der übrigen Maßnahmen an diesem Standort gewesen sei, erklärt Burkhard Klein, Leiter des Stadtplanungs- und Bauaufsichtsamts. Normalerweise würden solche Maßnahmen über die Städtebauförderung zu 60 Prozent gefördert. In Kombination mit einer Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung maximal zu 80 Prozent. In diesem Fall muss die Stadt gar keinen Eigenanteil leisten. Die ökologische Aufwertung, die rund 130.000 Euro kosten wird, werden aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen, des Europäischen Sozialfonds, des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und der Städtebauförderung NRW gefördert.
Doch was genau passiert bei einer ökologischen Aufwertung überhaupt?
Grundsätzlich wird ein Teil der Fläche entsiegelt. Die alten Steinplatten, dort wo möglich, weichen auflockernden Elementen und Grünflächen. Beispielsweise arbeiten seit vergangener Woche Bagger an der Feuerwehrzufahrt, dessen Gittersteine zum Teil stark verwittert sind und als Stolperfallen gelten. Denn die Zufahrt, berichtet die städtische Umweltbeauftragte Regina Hildebrandt, werde auch von vielen Fußgängern und Familien mit Kinderwagen genutzt, um etwa auf den Sportplatz zu gelangen. „Die Feuerwehrzufahrt wird ökologisch gepflastert, das heißt mit einem versickerungsfähigen Boden, auf dem das Regenwasser ablaufen kann“, erklärt die Fachfrau. Das sei auf Gittersteinen zwar grundsätzlich auch möglich, doch der vorhandene Weg sei nach so vielen Jahren so stark verdichtet, dass nichts mehr abfließe.
Hinter der Schule, im alten Schulgarten am Amphitheater, soll das vorhandene Feuchtbiotop gesichert und erneuert werden. Außerdem sind Hochbeete geplant, in denen die Kinder Gemüse und Kräuter anbauen können. Totholzhügel werden Insekten und Nagern als wertvolles Winterquartier dienen. Auch ein Igelunterschlupf, sowie Nistkästen und Insektenhotels sollen eingerichtet werden. Der alte Apfelbaum bleibe erhalten. Weitere Obstbäume sind auf der großen Wiese zwischen Sporthalle und Sportplatz geplant. Rundum soll die neu aufgewertete Fläche von Schule und Kita, aber auch vom Kinder- und Jugendzentrum Life für die ökologische Bildung der jungen Generation genutzt werden. Wie das am Ende konkret aussehen wird, weiß Hildebrandt im Detail noch nicht. Sicherlich aber werde es eine Kooperation zwischen Stadt und Schule geben, um beispielsweise externe Fachleute für Unterrichtseinheiten vor Ort zu gewinnen. Gestaltet und gepflegt wird das Areal von der Remscheider Garten- und Landschaftsbau Firma Alfred Tillmanns nach Plänen von Landschaftsarchitekt Armin Henne, wobei einige Totholz- und Steinhügel sicherlich auch mit den Kindern im Herbst gebaut würden.
Für Bürgermeister Johannes Mans tragen die Maßnahmen des InHK für die Wupperorte bereits erste Früchte: „Wir sehen deutlich, dass die Maßnahmen wirken, dass wieder mehr Menschen in die Wupperorte gezogen sind und auch die Schulanmeldungen an diesem Standort deutlich zugenommen haben.“ Im kommenden Schuljahr wird es wieder einen zweizügigen Jahrgang geben. In den vergangenen Jahren sei nur mit viel Mühe ein einzügiger Jahrgang zustande gekommen. Das wertet Mans als Zeichen, dass das Wohnen in den Wupperorten wieder zunehmend attraktiver wird.

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