Umweltschutz in Radevormwald Grüne wollen Wetterschäden vorbeugen

Radevormwald · Extremwetter und Insektensterben machen vielen Sorgen. Die Grünen-Fraktion stellt Anträge, damit die Stadt die Probleme im Vorfeld vermeiden kann.

 Durch massiven Regenfälle kann es auch Rader Straßen gefährlich werden – hier auf der  L 414.

Durch massiven Regenfälle kann es auch Rader Straßen gefährlich werden – hier auf der L 414.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

() Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Radevormwald hat zwei Anträge für die kommende Ratssitzung am 5. November gestellt. So fordern sie die „Entwicklung eines Klimaanpassungskonzeptes“ für die Stadt. Hintergrund sind laut Fraktionsmitglied Bernd Bornewasser die zunehmenden „Extremwetterereignisse wie Starkregen, Überflutungen und Hitzewellen“.

Hinzu kämen die Dürren, die auch im Bergischen die Vegetation bedrohten und unter anderem neue Mückenarten mit potenziell gefährlichen Krankheitserregern nach Deutschland lockten. „Hitzeaktionspläne, zum Beispiel mit den Kernelementen einer vom Umweltbundesamt veröffentlichten Rahmenempfehlung, schützen das Leben der Einwohner und insbesondere von Risikogruppen, die bei Hitzewellen einer erhöhten Sterblichkeit ausgesetzt seien, heißt es.

Konkret schlagen die Grünen in Rade vor, dass die Verwaltung das neue Angebot des Landes „Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW“ nutzt und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen ein Konzept für die Stadt entwickelt. Ein Ziel ist es, Fördermittel zu beantragen, um beispielsweise vorbeugende Maßnahmen gegen Starkregenschäden oder andere Folgen der extremen Witterung finanzieren zu können.

Ein weiterer Antrag der Grünen betrifft die Pestizidfreiheit von Flächen, die der Stadt gehören und von dieser verpachtet werden. Bei Neu- und Wiederabschlüssen von Pachtverträgen zur landschaftlichen Nutzung von Flächen, die der Kommune direkt oder indirekt gehören, soll in allen Pachtverträgen ein Passus aufgenommen werden, der ein Verbot künstlich synthetisierter Pflanzenschutzmittel vorsieht. Dazu zählen Herbizide, Insektizide, Fungizide (gegen Pilze), Molluskide (gegen Schnecken), Akarizide (gegen Milben), Rodentizide (gegen schädliche Nagetiere) sowie Wachstumsregler zur Steuerung biologischer Prozesse.

Hintergrund ist laut Bernd Bornewasser die rapide Verarmung der Tier- und Pflanzenwelt, die durch den großflächigen Einsatz der genannten Mittel mit verursacht wird. Die Grünen weisen darauf hin, dass Radevormwald als Stadt mit dem Status „Pestizidfreie Kommune“ eine Verpflichtung eingegangen, ist, den erwähnten Passus in Pachtverträge einzuführen.

(s-g)
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