Schnelles Internet in Radevormwald Glasfaserausbau – Start im Gewerbegebiet
Radevormwald · Am Donnerstag haben die Arbeiten begonnen, um Unternehmen in Mermbach mit schnellerem Internet zu versorgen. Bis Weihnachten könnten die Arbeiten geschafft sein.
Die rot-weißen Absperrungen fallen ins Auge, wenn man aktuell von der B 483 ins Gewerbegebiet Mermbach abbiegt. An der oberen Dahlienstraße, etwa auf der Höhe von GKN Sinter Metals, haben am Straßenrand die Arbeiten zur Verlegung der neuen Glasfaserkabel begonnen. Das Unternehmen 1&1 Versatel beginnt mit dem Ausbau der Leitungen, die für ein schnelleres, effektiveres Netz sorgen sollen.
Für Unternehmer vor Ort ist das so wichtig, dass unter anderem Gernot Jung, Gesellschafter und Geschäftsführer der Firma Jungdruck, und Michael Lau, Leiter des Einkaufs beim Unternehmen Rado Gummi, zu der Baustelle gekommen waren.
Im Gespräch mit Mike Wübbenhorst, Vertriebsleiter der Visio Futura GmbH, deren Exklusivpartner 1 &1 Versatel ist, und Marc Ziehmann, dem Straßenbaumeister der Firma Erich Müller aus Velbert, schildert er, wie lange er und andere Unternehmer sich für eine raschere Netzverbindung eingesetzt haben: „Anfangs gab es nur eine Verbindung über ein Kupferkabel, die Geschwindigkeit war sehr langsam.“ Die Telekom habe dann mit mehr Kabeln für eine Verbesserung gesorgt, doch noch immer sei die Verbindung nicht auf dem Stand gewesen, den Unternehmen heute brauchen, um ihre Geschäfte schnell und reibungslos erledigen zu können. „Stichwort Industrie 4.0“, sagt Jung. Das steht für die Vision, eine intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen in der Industrie zu schaffen. Mit einem Netz im Schneckentempo ist das nicht zu machen. „Wir müssen hier wirklich etwas tun, das Thema ist sträflich vernachlässigt worden“, bekräftigt Gernot Jung.
Dabei hatte es durchaus Vorstöße gegeben, das Gewerbegebiet mit Glasfaser zu versorgen. Das Radevormwalder Unternehmensnetzwerk (RUN) hatte sich für dieses Thema stark gemacht. Das Unternehmen Deutsche Glasfaser hatte einen Ausbau in Aussicht gestellt, doch im März 2020 zog man sich zurück, weil das Interesse an den Verträgen zu gering gewesen sei. Weitere Gespräche mit der Telekom führten auch zu keinem Ergebnis. Die Pandemie sorgte dann für weitere Verzögerungen, bis ein neuer Vorstoß eingeleitet wurde.
Nun also werden erst einmal 15 Kunden mit Glasfaser versorgt, die Länge der Leitungen beziffert Marc Ziehmann mit sechseinhalb Kilometern. „Wenn das Wetter mitspielt, sind wir noch vor Weihnachten fertigt“, erklärt der Straßenbaumeister. Weitere Unternehmen können gerne einsteigen, betont Mike Wübbenhorst, der unter mwu@versatel-center-nord.de kontaktiert werden kann.
Vom östlichen Ende der Dahlienstraße werden sich die Mitarbeiter der Firma Erich Müller nun weiter ins Gewerbegebiet hineinarbeiten, schildert Marc Ziehmann die Vorgehensweise. Man habe hier begonnen, weil es einen Einspeisepunkt in der Nähe gebe. David Striemer, Linientechniker bei 1&1 Versatel, ergänzt: „Es wird punktuell Sperrungen geben, auf dem Gehweg, vielleicht mal ein Stück in die Straße hinein, aber keine Vollsperrung.“ 60 bis 80 Zentimeter tief werden die Glasfaserkabel gelegt, sagt Maik Zönnchen, Mitarbeiter der Firma Müller. Im unteren Bereich der Dahlienstraße wird noch ein Multifunktionsgehäuse entstehen.
Ein halbes Jahr habe es gedauert, bis die Genehmigung der Stadt Radevormwald für die Tiefbauarbeiten gekommen sei, berichtet Marc Ziehmann. Das sei aber ein gängiger Zeitraum in deutschen Kommunen, meint er.
