Blickpunkt Wirtschaft in Radevormwald Glasfaser für 60 Firmen in Mermbach

Mermbach · Unternehmen ohne leistungsstarkes Internet, haben im Wettbewerb verloren. Die Firma „1&1 Versatel“ erschließt deshalb das Gewerbegebiet Mermbach mit Glasfaser. Bis Weihnachten sollen 60 Unternehmen angeschlossen sein.

 Simon Woywod, Dr. Sören Trebst, Johannes Mans, Nadège Mouflette und Jens Fischer (v.l.) an der Baustelle an der Justus-von-Liebig-Straße.

Simon Woywod, Dr. Sören Trebst, Johannes Mans, Nadège Mouflette und Jens Fischer (v.l.) an der Baustelle an der Justus-von-Liebig-Straße.

Foto: Sabine Grothues/1&1 Versatel

Wenn Server zusammenbrechen, Mail-Anhänge stundenlang in der Datenleitung feststecken und lange Wartezeiten am PC entstehen – dann hat das oft mit einer langsamen Internetverbindung zu tun. Ärgerlich und geschäftsschädigend. Deshalb ist es nach Angaben von Bürgermeister Johannes Mans auch originärer Anspruch und Zielsetzung der Stadtverwaltung, Radevormwald komplett mit schnellem Breitband zu versorgen. „Deshalb sind solche Mitspieler bei uns in der Stadt sehr willkommen“, sagte Mans mit Blick auf das unternehmerische Engagement der Firma 1&1 Versatel im Gewerbegebiet Mermbach. Immer mehr Bürger und Firmen hätten großes Interesse an schnellem Internet, das Standortfaktor und damit nicht hoch genug zu bewerten sei.

1&1 Versatel erschließt seit 2015 eigenwirtschaftlich Gewerbegebiete mit Glasfaser und gibt den Unternehmen ein Ausbauversprechen. Der Firmenkundenspezialist bindet jedes Unternehmen, das sich für einen Glasfaseranschluss entscheidet, bis unmittelbar zum Kunden an – ab dem ersten Auftrag. So auch in Mermbach, dem bundesweit 300. von 1&1 Versatel ausgebauten Gewerbegebiet. Den Rader Firmen entstehen keine Baukosten: 1&1 Versatel übernimmt im Aktionszeitraum die Kosten für Tiefbauarbeiten, Hausanschluss, Installation und Freischalten des technischen Equipments. Wer einen solchen Ausbau in Eigenregie macht, zahlt schnell fünf- bis sechsstellige Beträge.

„Unser Vorteil ist, dass wir nicht nur auf die Planung schauen, sondern auf die konkrete Umsetzung“, sagte Dr. Sören Trebst, Vorsitzender der Geschäftsführung von 1&1 Versatel. 15 oder 16 Kunden würden kurzfristig schnelles Breitbandes bekommen, bis Weihnachten sollen es 60 Unternehmen in Mermbach sein. „Eine Breitbandanbindung ist der Motor für wirtschaftliche Entscheidungen“, sagte Trebst. Natürlich habe Versatel im Vorfeld umfangreiche Daten- und Potentialanalysen vorgenommen, um den Bedarf zu ermitteln. „Denn wir wollen nicht nur eine Absichtserklärung abgeben, sondern eine Ausbaugarantie“, sagte er. Studien hätten ergeben, dass sich der Bedarf für Breitband bis 2025/2026 enorm steigen wird, Schätzungen gingen von einer Versiebenfachung aus. Wer heute noch nicht an Grenzen stoße, werde das in ein paar Jahren tun. „Wer sich jetzt für Glasfaser entscheidet, tätigt also einen Invest für die nächsten 30 bis 50 Jahre und sorgt für Standortsicherheit“, betonte er.

Simon Woywod, Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt, lobte das Engagement und betonte, dass dies nur der Anfang sein könne. „Wir wollen das gesamte Stadtgebiet voranbringen und stehen dafür in den Startlöchern“, sagte er.

Da vor 1&1 Versatel bereits zwei andere Anbieter schnelles Internet in Mermbach angekündigt hatten, es dann aber an der Umsetzung scheiterte, stieß das Düsseldorfer Unternehmen zunächst bei den Firmeninhabern auf Zurückhaltung und Skepsis. „Die Enttäuschung der Vergangenheit haben wir deutlich gespürt, viele konnten es nicht glauben, dass das hier realisiert wird“, sagte Nadège Mouflette, Geschäftsführerin der Firma Visio Futura, Partner von 1&1 Versatel, über die die neuen Kunden akquiriert und betreut werden. Aber man habe durch eine enge Zusammenarbeit, Verlässlichkeit und Transparenz das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen.

„Radevormwald ist etwas Besonderes, weil die Zusammenarbeit sehr stark ist, die Firmen eng zusammenstehen“, sagte sie. Man habe die Erwartungshaltung erfüllen können. Eine wichtige Rolle habe dabei Account Manager Jens Fischer gespielt, der die Kontakte knüpfte und pflegte. „Bei uns gibt es keine versteckten Kosten, der Kunde erkennt seine monatliche Belastungen auf einen Blick“, sagte die Geschäftsführerin. Dr. Sören Trebst ist es wichtig, dass genau diese positiven Signale an die Unternehmer in die Fläche gehen. „Wir sind auch gerne bereit, uns weitere Gebiete hier in Rade anzuschauen – vorausgesetzt: der Bedarf ist vorhanden“, sagte er. 1&1 Versatel betreue DAX-Unternehmen und kleinere mittelständische Unternehmen mit abgestimmten Preisen und Leistungen für jedes Segment.

Woywod kündigte an, dass auch die neue Wirtschaftsförderin Marie Steinhauer den engen Austausch mit den Unternehmen suche, um den Bedarf an Breitband abzuklopfen. Kein Breitband sei selbst im produzierenden Gewerbe mittlerweile ein K.O-Kriterium.

1&1 Versatel teilte mit, dass man auch Gespräche mit den Stadtwerken über mögliche Infrastrukturmaßnahmen führen wolle. Man bereite das im Hintergrund vor, um ein Gesamtbild für Rade zu schaffen.

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