Wirtschaft in Radevormwald Gira feiert Jubiläum von Insta

Radevormwald · Die Idee entstand beim Gespräch von Mittelständlern der Region während einer gemeinsamen Zugfahrt anno 1970. Inzwischen erwirtschaftet das Unternehmen mit Standort in Lüdenscheid einen Jahresumsatz von rund 75 Millionen Euro im Jahr.

 Die Insta GmbH hat ihren Sitz in Lüdenscheid. An dem Joint Venture ist auch das Rader Unternehmen Gira beteiligt.

Die Insta GmbH hat ihren Sitz in Lüdenscheid. An dem Joint Venture ist auch das Rader Unternehmen Gira beteiligt.

Foto: Insta GmbH/Alexander Ring


1970 kündigten  die mittelständischen Schalterhersteller Berker, Jung und Gira in einem Rundschreiben an ihre Vertreter die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, der Insta GmbH  an. Die Idee dazu war auf einer gemeinsamen Zugfahrt der Geschäftsführer der drei beteiligten Firmen, Friedrich Berker, Siegfried Jung und Werner Giersiepen, entstanden. Bereits kurze Zeit später startete in Halver-Carthausen mit 35 Mitarbeitern.

Mit ihren Entwicklungen rund um die Elektronik gibt Insta bis heute der gesamten Gebäude- und Haustechnikbranche immer wieder wichtige Impulse. Zahlreiche erfolgreiche Innovationen aus dem Insta Entwicklungslabor sind es auch, die das Wachstum des Unternehmens begründen. Mit mehr als 500 Beschäftigten, die am 2002 eröffneten Standort „Hohen Steinert“ in Lüdenscheid auf über 8000 Quadratmetern forschen, entwickeln und produzieren, erwirtschaftet es einen Jahresumsatz von rund 75 Millionen Euro (2019).

Den Anstoß zu diesem Joint Venture gaben zukunftsträchtige Entwicklungen auf dem seinerzeit noch relativ neuen Feld der Elektronik gegeben. Diese hielt Ende der 1960er Jahre mit den ersten Dimmern auch in die bis dahin überwiegend mechanische Haus- und Gebäudetechnik Einzug. So waren damals auf der Ausstellung „Traumhaus 2000“ in Hamburg erstmals elektronische Berührungsschalter – alles noch Prototypen – zu sehen gewesen. „Ein neues System – da wollten und mussten wir als Mittelständler mithalten und den Großen Paroli bieten“, erinnert sich Harald Jung. Um im Konzert der Konzerne mithalten zu können, ging es für das Mittelstandstrio aus dem Bergischen und dem Sauerland vor allem darum, das Verhältnis von Aufwänden für Forschung, Investitionen und Herstellung zum Ertrag wirtschaftlich zu machen. Dementsprechend lautete die Insta Gründungsformel: „Kosten geteilt durch drei, Menge multipliziert mit drei“. „Eigentlich ganz logisch und für mich aktueller denn je“, wie Gira-Geschäftsführer Dirk Giersiepen findet.

Von ihrem neuentwickelten Dimmer produzierte die Firma 1974 gut 10.000 Stück. Dazu trug maßgeblich eine Erfindung des Joint Ventures bei: ein Ringkerntransformator, der anders als damalige Wettbewerbsprodukte im Betrieb kein störendes Brummgeräusch von sich gab. „Das war keine Auftragsarbeit, sondern diese Lösung hat Insta als europaweit Erster selbst entwickelt – eine unglaubliche Erfolgsgeschichte und ein absoluter Renner“, ist Dirk Giersiepen noch heute begeistert.

„Wir besitzen den Mut, Neues zu probieren und das Neue auch tatsächlich zu machen“, ergänzt Insta Geschäftsführer Jeroen Rijswijk. Durchschnittlich 20 Patent-Anmeldungen pro Jahr bestätigen dies.

(s-g)
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