Naturschutz in Radevormwald Eiskeller in Dahlerau für Fledermäuse geöffnet

Radevormwald · Das Gewölbe war verschüttet, wurde jedoch von Naturschützern wieder offengelegt. Es soll ein Unterschlupf für Flattertiere werden. In den Tälern von Wupper und Uelfe sind mehrere Arten heimisch.

 Zwergfledermäuse wie dieses Exemplar sind auch im Stadtgebiet von Radevormwald gut nachgewiesen.

Zwergfledermäuse wie dieses Exemplar sind auch im Stadtgebiet von Radevormwald gut nachgewiesen.

Foto: Umweltamt Neuss

In der Radevormwalder Ortschaft Dahlerau ist in diesem Winter ein weiterer Eiskeller für Fledermäuse geöffnet worden. Der alte Hohlraum in der Felswand entlang der Wupper, die zwischen den Ortschaften Vogelsmühle und Dahlerau verläuft, wurde bereits vor 30 Jahren durch Naturschützer geöffnet.

Unter der Leitung von Dietmar Fennel, Vorsitzender des Bergischen Naturschutzvereins in Radevormwald (RBN), wurde der Eiskeller für Fledermäuse und Amphibien zugänglich gemacht. Fennel hat sich auch für die erneute Öffnung eingesetzt. „Abgerutschtes Erdreich ist vor das Einflugloch für die Fledermäuse gerutscht und hat den Zugang versperrt. Das Winterquartier wieder zu öffnen, war eine Aktion im Rahmen unseres Fledermausprojekts im vergangenen Jahr. Der Betriebshof hat uns gut unterstützt“, sagt Dietmar Fennel.

2021 hat der RBN in Zusammenarbeit mit dem Hegering Radevormwald über 100 Kästen, hauptsächlich an jagdlichen Einrichtungen, wie Hochsitzen, aufgehängt. Sie können von Fledermäusen als Rückzugs- und Überwinterungsort genutzt werden. Bei der Öffnung des Eiskellers in Dahlerau hat der Betriebshof geholfen sowie Mitarbeiter der Biologischen Station Oberberg.

„Der Eingang zu dem sogenannten Eiskeller liegt auf einem Privatgelände. Der Besitzer hatte erlaubt, dass dort gegraben wird. Der städtische Betriebshof hat den Eingang dann mit einem kleinen Bagger freigelegt“, sagt die Umweltbeauftragte der Stadt Regina Hildebrandt. Zu sehen ist jetzt eine Ziegelwand sowie eine Betonplombe, die vor 30 Jahren dort eingesetzt wurde. Hinter der Mauer liegt das Gewölbe, das verschlossen geblieben ist.

Mitarbeiter der Biologischen Station haben den Hohlraum allerdings mit einer Kamera erforscht. „Hinter der Wand liegt ein Gang, der etwa zehn Meter lang ist und dann abbiegt. Was dahinter liegt, konnten wir mit der Kamera nicht sehen“, sagt Maximilian Lörch von der Biologischen Station. Damit der Raum in der Felswand durch Menschen erforscht werden kann, müsste der Eingang mit einer Tür gesichert werden. Eine vergleichbare Aktion ist bereits im Winter 2020 unter der Leitung von Lutz Aldermann an der Telegrafenstraße durchgeführt worden. Die Eiskeller in Radevormwald wurden in erster Linie von Brauereien genutzt. Wie viele es im gesamten Stadtgebiet gibt, ist nicht dokumentiert.

Fledermäuse können den alten Keller in Dahlerau jetzt durch ein kleines Flugloch erreichen. Ein Ziegelstein wurde aus der Wand heraus genommen. Dietmar Fennel geht davon aus, dass die Tiere diesen Zugang schnell finden und für sich nutzen werden. „Entlang der Wupper gibt es sehr viele Fledermäuse in einem stabilen Bestand“, sagt er. Der RBN bietet seit über 20 Jahren die „Batman-Night“ an, bei der Kinder im Rahmen des Ferienspaß auf die Pirsch gehen und Fledermäuse in Radevormwald beobachten können.

Das Engagement von Dietmar Fennel und seinen Mitstreitern für die Fledermäuse soll in diesem Jahr fortgeführt werden. Es gibt weitere Stellen entlang der Wupper, die als Unterschlupf für Fledermäuse interessant wären und daraufhin geprüft werden sollen.

 Das Einflugloch an dem Eisstollen in Dahlerau.

Das Einflugloch an dem Eisstollen in Dahlerau.

Foto: Maximilian Lörch

Im Oberbergischen Kreis rücken alte Eiskeller immer mehr in das Interesse von Naturschützern. „In unserer Region gibt es sehr viele Fledermäuse, die geschützt werden müssen. Der Bezug zur Natur wird bei einigen Menschen wieder größer und damit auch das Engagement für den Naturschutz“, sagt Maximilian Lörch.

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