Geschichte in Radevormwald Geschichtsverein fehlt Nachwuchs

Radevormwald · Im ersten Halbjahr 2022 hatte die Radevormwalder Abteilung des BGV durch den Tod von drei prominenten Mitgliedern schwere Verluste zu verkraften. Der Vorstand hat Zukunftssorgen.

 Die Burgstraße im Jahr 1902. Die Erforschung der Rader Geschichte ist Hauptaufgabe des BGV.

Die Burgstraße im Jahr 1902. Die Erforschung der Rader Geschichte ist Hauptaufgabe des BGV.

Foto: Kalender-Manufaktur

Die Radevormwalder Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins (BGV) muss den Verlust eines weiteren langjährigen Mitgliedes betrauern. Wie der Vorsitzende Hans Golombek mitteilt, ist bereits Anfang Juli Hanns H. Neumaier verstorben. Er war dem Geschichtsverein 1999 beigetreten und wirkte von 2009 bis 2015 im Vorstand mit. Golombek würdigt die Verdienste des Verstorbenen: Für das große Geschichtsbuch „Radevormwald 700 Jahre Stadt – 1316-2016“ habe er zusammen mit Dörte Hofschen das Eingangskapitel über die Radevormwalder Frühgeschichte verfasst. „Da er viele Jahre bei Sintermetall Krebsöge beschäftigt war und von 1963 bis 2000 dort leitende Funktionen als Betriebsleiter bzw. als Werksleiter ausübte, war er ein hervorragender Kenner der Radevormwalder Industrie und Industriegeschichte und übernahm deswegen die Aufgabe, für den Geschichtsverein die Broschüre ,Sintermetall Krebsöge. Geschichte, Geschichten und Menschen‘ zu schreiben“, berichtet der BGV-Vorsitzende.

Allein im ersten Halbjahr 2022 hatte die Radevormwalder Abteilung des BGV durch den Tod von drei prominenten Mitgliedern schwere Verluste zu verkraften. Große Trauer hatte der Tod des früheren Vorsitzenden Ulrich Haldenwang ausgelöst, unter dessen Leitung zum Stadtjubiläum das erwähnte Geschichtsbuch erarbeitet worden war. „Schon einen Monat zuvor, Anfang Januar, war Reinhold Sobetzko verstorben“, blickt Hans Golombek zurück. „Keiner gehörte unserem Verein länger an als er: 66 Jahre!“

Für den Geschichtsverein in der Bergstadt bedeuten diese Verluste auch, dass es schwer wird, die Aktivitäten wie gewohnt weiter aufrecht zu erhalten. Viele ältere Mitglieder hätten nicht mehr die Kraft zur aktiven Mitarbeit.

Der Verein „benötigt jüngere Leute, die sich mit der Geschichte unserer Stadt und Region beschäftigen wollen“, erklärt Hans Golombek. Der Verein will sich nun verstärkt darum bemühen, „jüngere Leute mit Interesse und Fachkenntnissen als Mitglieder zu gewinnen, die die Arbeit dieser Verstorbenen fortsetzen können und wollen.“

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