Kulturgemeinde Önkfeld in Radevormwald Gelungene Premiere für das Open-Air-Kino

Önkfeld · Etwa 100 Gäste kamen zur Premierenvorstellung des Open-Air-Kinos in Önkfeld. Nächste Woche flimmert der Actionfilm „Top Gun: Maverick“ über die aufblasbare Kinoleinwand.

Pures Kinovergnügen mit Popcorn: Jamie und Jorina (vorne) und Lara und Jolie (hinten) vor der Leinwand in Önkfeld.

Foto: Cristina Segovia-Buendia

Skeptisch hatte Jürgen Fischer, Vorsitzender der Kulturgemeinde Önkfeld, am Samstagabend zunächst noch über den Platz geschaut. 75 Sitzgelegenheiten hatten die Mitglieder der Kulturgemeinde vorbereitet, den Rasen gestutzt, die Leinwand aufgebaut. An zwei Ständen waren Getränke und Snacks vorbereitet. Die Popcornmaschine lief. Die Chipstüten standen parat. In einer großen Pfanne brutzelten die Champignons für eine herzhaftere Kino-Speise. Doch von Kinogästen fehlte jede Spur.

„Ich muss gestehen, dass ich vor einer Weile noch ein komisches Gefühl hatte. Aber jetzt bin ich sehr zufrieden“, sagte Fischer bestens gelaunt kurz nach 20 Uhr. Die Premierenbesucher des ersten Open-Air-Kinos in Önkfeld hatten sich mit ihrer Anreise Zeit gelassen. Und das zuvor von der Kulturgemeinde organisierte Bratwurstlotto hatte untypischerweise auch nur wenige Mitspieler ins Haus der Kulturgemeinde gelockt. Die Befürchtung bei Fischer stieg demnach, dass nur wenige beim Film-Event dabei sein würden. Doch weit gefehlt. Gegen 20 Uhr trudelten die Besucher, bepackt mit Decken, Kissen und Campingstühlen, ein und suchten sich ein lauschiges Plätzchen mit guter Sicht auf die große Leinwand. In einer knappen halben Stunde sollte der erste Film über die Leinwand flimmern. Und kurz vor 20.30 Uhr war der Platz bereits mit etwa 100 Gästen gut gefüllt.

Die Stadt hatte im Mai über Fördermittel die aufblasbare Leinwand gekauft, die bislang nur bei der Saisoneröffnung des Feierabendmarktes zum Einsatz gekommen war. Angeboten worden war die Leinwand allen Vereinen und Organisationen der Stadt, die die Leinwand für ihre Veranstaltungen kostenlos nutzen können. „Doch außer der Kulturgemeinde hat sich niemand bei uns gemeldet“, sagte die städtische Tourismusbeauftragte Tanja Sonnenschein, die sich die Premiere in Önkfeld natürlich nicht entgehen ließ. Umso glücklicher zeigte sie sich, dass die Leinwand nun für vier Filmvorführungen in Önkfeld genutzt wird und dass das Kino bei den Besuchern Anklang findet. Das Corso-Kino stellt dafür die Technik zur Verfügung.

Für die Besucher kostete der Eintritt keinen Cent – aus mehreren Gründen. Um einem Problem mit Lizenzgebühren zu entgehen, werde wohl auch bei den übrigen Filmvorführungen kein Eintritt erhoben. Finanziert würden die Veranstaltungen dank Sponsoren. „Für die Premiere haben wir die Kreissparkasse Köln gewinnen können“, sagte Fischer.

Unter den Besuchern herrschte große Vorfreude. Jorina (15) und Jolie (14) wussten als Mitglieder der Kulturgemeinde schon lange, dass es im Sommer ein Open-Air-Kino vor ihrer Haustür geben würde. „Wir haben uns also schon sehr lange darauf gefreut.“ Jaimie (15) und Lara (15) stießen spontan dazu. Für alle vier war es eine persönliche Premiere. Denn nie zuvor hatten sie einen Film auf großer Leinwand unter freiem Himmel geschaut.

Regelmäßige Kinogängerinnen seien die Freundinnen nicht, erzählten sie. „Je nachdem was läuft, gehe ich zwei bis drei Mal im Jahr ins Kino“, sagte Jorina. Der Premierenfilm in Önkfeld, „Der Super Mario Bros Film“, habe sie weniger hergelockt. „Es geht wohl mehr um das Erlebnis, die Stimmung“, meinte sie.

Rebecca (31) aus Dahlerau dagegen hatte nach Ankündigung des Films entschieden, mit ihren Jungs (6) und (4) zum Kinoevent nach Önkfeld zu fahren. Mit großer Picknickdecke und gemütlichen Kuschelkissen hatte es sich die Familie auf der Wiese gemütlich gemacht. „Wir haben auch etwas zum Knabbern und Pullis dabei, falls es gleich noch etwas kühler wird“, sagte sie.

Für Robin (15) und Clemens (15) war es ebenfalls eine Premiere. „Ich finde es ganz toll, dass so was angeboten wird und dann auch noch umsonst“, sagte Robin aus Ümminghausen. „Ich hatte sogar eine deutlich kleinere Leinwand erwartet.“ Kumpel Clemens war aus der Innenstadt angereist, um dabei zu sein. Ob sie ein weiteres Mal kommen würden? „Das wird wohl auf den Film ankommen“, meinten die beiden.

Mit kleinen tontechnischen Startschwierigkeiten begann die Filmvorführung schließlich mit etwas Verspätung erst gegen 21 Uhr, dafür aber mit Beifall, nachdem der technische Defekt behoben werden konnte. Der Stimmung auf dem Platz schadete das allerdings nicht. Die Besucher hatten sich die Zeit einfach mit Plaudereien verkürzt oder hatten sich mit neuen Snacks eingedeckt.

Für die nächste Filmvorführung am kommenden Samstag, 7. September, steht der Actionfilm „Top Gun: Maverick“ auf dem Programm. Welche Filme darauf folgen, stehe noch nicht fest, werde aber zeitnah angekündigt, versprach Fischer. Sicher sei allerdings, dass der dritte Kinoabend nicht am Samstag, 14. September, sondern – aus Termingründen der Kulturgemeinde – schon am Freitag, 13. September stattfinden wird, sehr wahrscheinlich auch mit einem kleinen Feierabendmarkt. Denn da am zweiten Septemberwochenende aufgrund der Pflaumenkirmes kein Feierabendmarkt am Markt stattfindet, bietet sich Önkfeld als Alternative an.