Kirche in Radevormwald Viele Impulse in den offenen Kirchen

Radevormwald · Fünf Kirchen öffneten Freitagabend ihre Türen. Ob musikalisch, mit Kunstinstallationen, Fotografien oder still – allen Gotteshäusern gelang ein stimmungsvoller Umgang mit dem Thema Besonnenheit.

 In der lutherischen Kirche an der Burgstraße erklang irische Folkmusik mit der Band Grandma‘s Kitchen.  Foto: Jürgen Moll

In der lutherischen Kirche an der Burgstraße erklang irische Folkmusik mit der Band Grandma‘s Kitchen. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Aus der lutherischen Kirche an der Burgstraße waren am Freitagabend die Klänge der irischen Folk-Band „Grandma‘s Kitchen“ zu hören. Beim Eintritt in die Kirche, die an der ökumenischen Veranstaltung „Nacht der offenen Kirchen“ teilnahm, bekam die Musik auch ein Bild. Sechs junge Musiker musizierten gemeinsam und bildeten zusammen mit unzähligen Teelichtern den Rahmen für eine gemütliche Ausstellung.

Unter der Leitung von Pfarrer Philipp Müller hatte die lutherische Kirchengemeinde ein Programm unter dem Titel „Kraftquellen entdecken“ ausgearbeitet. Die Kraftquellen „Musik“ und „Licht“ waren bereits beim Eintritt in die Kirche zu spüren. Bei einem Rundgang durch die Kirche konnten die Besucher, von denen bereits um 19 Uhr einige gekommen waren, weitere Kraftquellen entdecken. Vier Bilder des Künstlers Bernhard Guski aus Hückeswagen waren vor dem Altar aufgebaut und regten zum Nachdenken an. „Welches Bild drückt ihre Stimmung aus?“ stand auf einem kleinen Plakat. Die Besucher blieben vor den Werken stehen, manche flüchtig, manche konzentriert, aber allen schenkte die Begegnung mit Guskis Kunst einen kurzen Moment der Besonnenheit und des Innehaltens. „Kraft, Liebe und Besonnenheit können wir im Moment sehr gut gebrauchen“, sagte Pfarrer Philipp Müller. In der Kirche an der Burgstraße wurden außerdem viele Bibelzitate zu dem Thema des Abends geteilt.

Nur einige Meter weiter standen die Türen der reformierten Kirche offen. Die Kirchengemeinde hat ihr Angebot kurzfristig geändert. Von 19 bis 22 Uhr stand dort eine hoffnungsvolle Ausstellung bereit, die zu einem stillen Rundgang einlud. Zu entdecken gab es Bilder und Texte, die Mut und Hoffnung spendeten. Die Fotografien von Brücken, Blumen und berühmten Bauwerken wurden durch Zitate von Philosophen wie Immanuel Kant oder Autoren wie Ernest Hemingway unterstützt. Jeder Besucher bekam einen Hoffnungsspruch in handlicher Größe mit auf den Weg. Nur eine Straße weiter, in der Bischhof-Bornewasser-Straße war die katholische Pfarrkirche St. Marien erleuchtet. Dort begrüßten Veronika Reinbott und Gemeindereferentin Jutta Grobe die Besucher, die neugierig auf das Programm aus Wort, Ton und Gebet waren. „Wir wollen dazu ermutigen eine Kerze anzuzünden, eine Fürbitte zu sprechen und den Duft des Weihrauchs zu erleben“, sagte Jutta Grobe. Es gab außerdem die Möglichkeit Sinnessprüche aufzuschreiben und die der anderen Gläubigen zu lesen.

Zeitgleich war in der Martini-Kirche an der Uelfestraße eine Kunstinstallation von Gerlach Bente zu sehen. Die Fotografien seiner Werke, die über den Altar projiziert wurden, zeigte Strukturen in Grau, Schwarz, Rostrot, Laubtönen und Gold. Die Werke des Kunstmalers und Glasgestalters aus Radevormwald lassen Raum für persönliche Assoziationen und geben Räumlichkeit und Flächigkeit eine neue Wirkung. Eingebettet wurde die Kunst am Freitagabend in die Musik des Komponisten Arvo Pärt. An der Orgel saß Pfarrer Roland Johannes. Seine musikalischen Beiträge wurden durch Lesungen von Pfarrer Florian Reinecke ergänzt. Die Pfarrer der Gemeinde schufen gemeinsam mit Gerlach Bente einen besinnlichen Abend voller Inspiration.

Geöffnet hatte am Freitagabend auch die Dorfkirche in Remlingrade. Die evangelische Kirchengemeinde Remlingrade-Dahlerau hatte unter der Leitung von Pfarrer Keller zu der Geschichte von Joseph und seiner Familie aus dem Alten Testament eingeladen.

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