Dreister Betrug in Radevormwald „Falscher Polizist“ erbeutet Münzsammlung

Radevormwald · Ein dreister Betrüger hat am Mittwoch eine 77-Jährige in Herbeck derart verunsichert, dass die Frau eine Münzsammlung vor ihrem Haus deponierte.

 Niemals wird die Polizei anrufen und nach persönlichen Wertgegenständen fragen.

Niemals wird die Polizei anrufen und nach persönlichen Wertgegenständen fragen.

Foto: dpa/Martin Gerten

Immer wieder gelingt es dreisten Betrügern, sich als Polizeibeamte auszugeben und damit Beute zu machen. Eine ganze Reihe betrügerischer Anrufe sind am Mittwoch zwischen 15 und 21 Uhr in Radevormwald und Hückeswagen eingegangen. Die Betrüger nutzten dabei die unter der Bezeichnung „falscher Polizeibeamter“ geläufige Masche, bei der gezielt ältere Menschen angerufen werden, um bei diesen Angst vor angeblich gerade umherziehenden Einbrechern hervorzurufen, berichtet Polizeipressesprecher Michael Tietze.

So gingen die Täter auch diesmal vor. Angeblich habe die Polizei Teile einer Einbrecherbande festgenommen und bei diesen Listen von den nächsten Tatorten gefunden. Mit dem Hinweis, dass die noch nicht festgenommenen Mittäter vermutlich in Kürze bei ihr einbrechen werden, gelang es dem Anrufer, eine 77-Jährige so zu verunsichern, dass sie ein Münzalbum vor dem Haus deponierte. Kaum hatte sie dies getan, sah die Seniorin eine Person am Haus vorbeilaufen, die das Album an sich nahm und verschwand.

Die Tat ereignete sich am Mittwoch gegen 18 Uhr im Bereich der Elberfelder Straße in Herbeck. Die Polizei hofft aufgrund einer guten Täterbeschreibung auf weitere Hinweise zur Person oder zu benutzten Fahrzeugen. Der etwa 40 Jahre alte Mann war augenscheinlich südosteuropäischer Herkunft, von normaler Figur, hatte einen Dreitagevollbart und kurzrasierte Haare, vermutlich mit einer Halbglatze. Bekleidet war er mit dunklen Schuhen, einer langen, blauen Jeans und einem grauen T-Shirt, auf dem sich auf der Vorderseite ein Aufdruck befand. Das Münzalbum transportierte er in einer Papiertasche mit roten Trägern ab. Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 02261 81990 entgegen.

Michael Tietze verbindet diesen Zeugenaufruf mit einigen wichtigen Tipps an alle Bürger: „Sollten Sie einen derartigen Anruf erhalten, legen Sie am besten sofort auf und verständigen Sie die Polizei unter der Notrufnummer 110. Die echte Polizei wird sich nie am Telefon über Wertsachen in Ihrem Haus erkundigen oder Geld, Wertsachen oder Schmuck in Verwahrung nehmen“, schreibt Tietze.

Informationen zu den gängigsten Vorgehensweisen von Betrügern erhalten Interessierte bei der polizeilichen Beratungsstelle unter Tel. 02261 8199-880 oder im Internet.
www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/

(rue)
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