Deutsches Rotes Kreuz in Radevormwald Erlös aus DRK-Basar finanziert den Betrieb

Radevormwald · Erstmals nach zwei Jahren öffnete das DRK-Haus seine Pforten für einen ausgiebigen Basartag. Im Minutentakt gingen die Sachen über die Theke.

Nach zwei langen Jahren Pause öffnete das DRK-Haus endlich wieder seine Türen zum großen Sommerbasar: Geni Dietsch (l.) hier im Verkaufsgespräch mit Heidi und Rüdiger Horn.

Nach zwei langen Jahren Pause öffnete das DRK-Haus endlich wieder seine Türen zum großen Sommerbasar: Geni Dietsch (l.) hier im Verkaufsgespräch mit Heidi und Rüdiger Horn.

Foto: Jürgen Moll

Lange hatten die fleißigen Damen des Handarbeitskreises auf diesen Moment warten müssen, um ihre feine und beliebte Handarbeit an Frau und Mann bringen zu können. Am Samstag – nach zwei Pandemie-Jahren – war es endlich so weit und das Haus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Carl-Diem-Straße verwandelte sich nach langer Zeit wieder in einen gut besuchten Basar: Bunte, selbstgestrickten Pullover, weiche Westen und wärmende Socken sowie selbstgenähte Schürzen, Tischdecken und Tücher waren ausgelegt, erfreuten sich bei den Besuchern großer Beliebtheit und ließen die Vereinskasse klingeln.

„Es läuft sehr gut“, freut sich Elfi Helmich, langjährige Leiterin des Handarbeitskreises im DRK-Ortsverein. Nach der langen Zeit endlich wieder Kundenkontakt zu haben und zu sehen, wie sich andere Menschen über ihre Handarbeiten freuen, macht auch die 70-Jährige glücklich. Denn der Handarbeitskreis ist für die Teilnehmerinnen nicht nur ein schöner Zeitvertreib, sondern vor allem auch eine wertvolle finanzielle Unterstützung für den Ortsverein, der seinen gesamten Betrieb aus Spenden finanziert, bestätigt Vereinsvorsitzender Manfred Kaiser: „Der Erlös aus dem Basar ist immer ein gutes Zubrot und eine sehr wertvolle Unterstützung.“ Einnahmen, auf die das DRK Radevormwald zwei Jahre verzichten musste. Wegen der Pandemie konnten keine Basare stattfinden, obwohl die Damen weiterhin fleißig strickten, stickten und nähten.

Wöchentlich treffen sich die derzeit sechs Damen seit vielen Jahren für eineinhalb Stunden zur gemeinsamen Handarbeit im DRK-Haus. Viele von ihnen sind wie Helmich praktisch ein Leben lang mit dem DRK verbunden, waren früher selbst im Rettungsdienst und als Ehrenamtlerinnen aktiv und unterstützten durch ihre Handarbeit weiterhin den Ortsverein. „Ein Teil wird hier bei unseren Treffen genäht oder gestrickt, viele nehmen die Sachen aber auch mit nach Hause und arbeiten dort weiter“, berichtet Helmich. So war es auch während der langen Lockdown-Phasen der Pandemie, wo sich die Damen aus Schutzgründen nicht mehr im DRK-Haus treffen konnten, aber dennoch fleißig weiterstrickten und nähten, um sich die Zeit in der Isolation zu vertreiben. Ohne Verkaufsmöglichkeiten füllte sich ihr Lager jedoch prompt. „Als es wieder ging, haben wir uns dann meist nur noch zum Kaffeetrinken getroffen, ohne Handarbeit, denn die Schränke quirlten längst über“, erinnert sich Helmich.

Um Platz für Neues zu schaffen, wurde kurzerhand ein Sommerbasar organisiert. Ein Novum. „Vor vielen Jahren hatten wir immer einen Oster- und einen Weihnachtsbasar. Zuletzt aber haben wir nur noch den Weihnachtsbasar organisiert. Einen Sommerbasar hatten wir nie“, sagt Kaiser, der jetzt aufgrund der großen Resonanz darüber nachdenkt, auch im Frühjahr oder Sommer einen Basar zu ermöglichen.

Für kleines Geld gingen beim Sommerbasar im Minutentakt Pullover, Socken und kleine Präsente über die improvisierte Ladentheke. Kein Wunder: Wo sonst gibt es selbstgestrickte Pullover für zehn Euro? „Wir haben die Preise extra niedrig gehalten, damit die Sachen auch weggehen, um Platz im Lager zu schaffen“, sagt Helmich. In diesen niedrigen Preisen seien weder Materialkosten noch die Arbeit der Damen wirklich berücksichtigt. Am Ende aber wirkt sich die Masse aus.
Mit dem Verkaufserlös werden neue Materialien für weitere Handarbeiten angeschafft, der Großteil aber fließe in den DRK-Ortsverein, um beispielsweise die teuren Ausbildungen der Rettungssanitäter (1700 Euro) zu finanzieren oder aber auch Kleidung und Equipment für die derzeit 25 aktiven Helfer der Bereitschaft zu bezahlen.

Das unterstützt auch Heidi Horn gerne: „Ich komme eigentlich seit vielen Jahren gerne zum Basar und unterstütze die Arbeit“, sagt die langjährige Kundin. „Dass der Basar zwei Jahre nicht stattfinden konnte, hat natürlich gefehlt. Schön, dass es jetzt wieder möglich ist.“

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