Hobbykünstler in Radevormwald Erfinder mit handwerklichem Geschick
Radevormwald · Klaus Schröder stellt Praktisches und Schönes aus Holz her. In seinen Erfindungen steckt viel Wissen. Die Begeisterung ist auf seine Enkelkinder übergesprungen. Auch sie werkeln schon fleißig in Opas Werkstatt.
In der Werkstatt von Klaus Schröder entstehen erstaunliche Kunstwerke und praktische Dinge für den Alltag. Als er vor sieben Jahren die Möglichkeit bekam, einen eigenen Kellerraum nach seinen Vorstellungen einzurichten und mit Werkzeug auszustatten, war sein Erfindergeist nicht mehr aufzuhalten.
Handwerklich gearbeitet hat er allerdings schon immer gerne. „Das Arbeiten mit Holz und handwerkliche Dinge waren schon immer mein Ding. Ich bin gelernter Dreher, aber habe meinem ursprünglichen Beruf lange den Rücken zugekehrt“, sagt der Rentner. In seinen Berufsjahren hat er sich aber dafür mit technischen und mechanischen Konstruktionen auseinandergesetzt und sich auch elektronisches Wissen angeeignet. Dieser Wissensschatz kommt ihm jetzt zugute. „Ich kombiniere das Handwerk des Drehers mit dem anderen Wissen.“
Die Drehmaschine, auf der er jetzt arbeitet, hat er von seinem Schwiegervater übernommen. Mit der Zeit sind immer mehr Werkzeuge und Maschinen hinzugekommen, sodass Klaus Schröder eine große Vielfalt an Produkten herstellen kann. „Mein erstes großes Projekt war ein großes Puppenhaus für meine Enkeltochter mit verschiedenen Zimmern und Möbeln. Danach folgten Krippen, Gewürzständer, dekorative Elemente, Lampen oder Schmuck. Ich wage mich an alle Projekte“, sagt er.
Bemerkenswert ist, dass alle Produkte von Klaus Schröder bis ins kleinste Detail durchdacht sind. Er verarbeitet allerdings nicht nur Hölzer aus regionalen Wäldern oder südamerikanische Edelhölzer, sondern auch Metalle oder Magnete. Oft findet seine Frau Ilona Inspirationen für neue Ideen im Internet. „Ich frage meinen Mann dann immer, ob er sowas ähnliches auch umsetzen kann und meistens findet er eine Lösung. Mein neuer Wunsch ist eine Bank aus alten Stühlen“, sagt sie. Dass ihr Mann seine freie Zeit gerne im Keller verbringt, stört sie nicht. „Ist doch toll, dass er so kreativ und geduldig ist. Die ganze Familie hat Spaß an den Dingen, die er erfindet und herstellt“, sagt Ilona Schröder.
Für Klaus Schröder ist der kreative Umgang mit Werkstoffen das ideal Hobby, neben Gesang und klassischer Musik. Seine Kreativität braucht allerdings einen freien Geist. „Wenn mich etwas belastet oder beschäftigt, kann ich nicht kreativ sein. Um Ideen zu haben, muss man sich frei fühlen“, sagt er.
Auf den Basaren, die mehrmals im Jahr im Wülfingmuseum stattfinden, hat er seine Kunstwerke zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Die Reaktionen waren positiv, genau wie auf die Ausstellung, die momentan im Heimatmuseum läuft. „Ich kann stundenlang von meiner Arbeit erzählen. Mein kleiner Eierbaum für Ostern zum Beispiel war sehr viel Arbeit. Jedes Ei habe ich einzeln gedreht und bemalt mit der Hilfe einer Lupe. Dafür braucht man schon Geduld.“ Die Begeisterung von Klaus Schröder für handwerkliches Arbeiten ist mittlerweile auf seine Enkelkinder übergesprungen. Sie besuchen ihren Opa immer wieder in seiner Werkstatt. „Meine Enkelin wünscht sich zum Beispiel kleine Herzen oder Blumen aus Holz, mein Enkelsohn braucht immer etwas Mechanisches. Er kann bei mir in Ruhe werkeln.“ Aktuell arbeitet Klaus Schröder an einer filigranen Herausforderung. Die heilige Familie hat er aus Holz, etwa so groß wie ein Daumen, gefertigt und auf ein Stück Holz verzapft. Diese Konstruktion will er in einer Walnuss unterbringen. „Die Idee ist, dass man die Nuss auf und zu klappen kann und dabei die Heilige Familie in der Mitte liegt und entdeckt werden kann. Als Dekoration und filigrane Handarbeit“, sagt er.