Familienzentrum Kottenstraße in Radevormwald Endlich kann „Pippi“ Anker lichten

Radevormwald · Die Theatergruppe des Familienzentrums Kottenstraße freut sich riesig, nach vier Jahren endlich wieder auf der Bühne des Bürgerhauses stehen zu können und am Wochenende ganze Familien mit ihrem neusten Stück „Pippi auf den sieben Meeren“ zu begeistern.

 Proben zu „Pippi Langstrumpf“ im Bürgerhaus.

Proben zu „Pippi Langstrumpf“ im Bürgerhaus.

Foto: Jürgen Moll

So eine lange Probezeit für ein Stück hatte das 15-köpfige Ensemble der Theatergruppe des Familienzentrums Kottenstraße in den nahezu 50 Jahren ihres Bestehens noch nie. Vier Jahre liegt nun schon das letzte Stück zurück, das die langjährige Kitaleiterin Ursula Seidler mit ihrem Team auf die Bühne brachte. 2020 sollte König Drosselbart aufgeführt werden. Dazu kam es nicht mehr. Die Pandemie setzte ein, das Theater fiel aus.

Im Rahmen des Möglichen, viel über Online-Meetings oder mit Maske und Sicherheitsabstand im Paul-Gerhard-Haus wurde 2021 das nächste Stück vorbereitet. Ein actionreiches Werk sollte es sein, abenteuerlustig und frech. Logisch, dass die Wahl auf eine „Pippi-Langstrumpf“-Geschichte fiel. Die geplante Aufführung im Januar 2022 konnte aufgrund der Pandemie nicht stattfinden, der Termin im August 2022 platzte, weil einen Tag vor der Premiere Ensemblemitglieder mit Corona krank zu Hause im Bett lagen. „Das ist also jetzt schon unser dritter Anlauf für dieses Stück. Jetzt muss es einfach klappen“, sagt Hombrecher. Die Vorfreude bei den Besuchern ist groß, die Karten für die beiden Vorstellungen dieses Wochenende so gut wie ausverkauft.

Bereits am Mittwoch startete die Gruppe mit dem Kulissenaufbau im Bürgerhaus. Ab Donnerstag wurde intensiv für die Premiere geprobt. Für das Ensemble, das erste Mal nach vier Jahren, dass sie wieder die große Bühne betraten. „Ein großartiges Gefühl“, beschreibt Hombrecher. „Zwischendurch gab es schon Probleme, die Motivation hochzuhalten. Vor allem, nachdem wir das Stück jetzt nun so lange Proben und so oft schon absagen und verschieben mussten.“

Kurz vor der Premiere sind diese Hürden aber vergessen und die Vorfreude steigt. Auch bei Leon Partenheimer. Der heute 19-Jährige stieß bereits 2020 als neues Mitglied zum Ensemble und sollte eine kleine Nebenrolle in König Drosselbart spielen. Diesmal hat er gleich eine große Hauptrolle ergattert und wird als Tommy die große Hauptfigur Pippi Langstrumpf, gespielt von Dana Pett, bei ihren Abenteuern begleiten. „Das ist natürlich sehr aufregend für mich“, sagt Partenheimer, für den die Bühne allerdings kein Neuland ist. Der 19-Jährige hat schon als Kind bei verschiedenen Theaterstücken mitgewirkt und zuletzt auch zwei Musicals aufgeführt.

Auch Judith Schönhoff (16) wird als Ensemblemitglieder dieser Theatergruppe erstmals auf der Bühne stehen und als Annika ebenfalls eine wichtige Hauptrolle spielen. Papa Andreas Schönhoff ist deutlich länger dabei und wird Seeräuber Blut-Svente geben. „Früher habe ich den Text für meine Rolle mit meiner Tochter eingeübt, heute spielt sie mit.“ Ein tolles Gefühl für den Vater.

Für Ursula Seidler, die vor fast einem halben Jahrhundert die Theatergruppe ins Leben rief, sind die Stunden vor dem Auftritt, wenn Kulisse und Darsteller in ihren Kostümen erstmals in ein Stück verschmelzen, besonders aufregend. Vor allem aber freut sich für die vielen Besucher, Eltern, Kinder und Großeltern. Letztere waren schon dabei, als ihre Kinder klein waren. Heute erscheinen sie mit Enkelsohn und -tochter.

Aufführungen Samstag, 4., und Sonntag, 5. Februar, jeweils um 15 Uhr im Bürgerhaus. Wenige Restkarten an der Tageskasse erhältlich.

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