CDU Radevormwald äußert sich Empörung über Ottes Kandidatur

Radevormwald · Die Ankündigung des CDU-Politikers Max Otte, als Kandidat der AfD für das Amt des Bundespräsidenten anzutreten, sorgt auch im Oberbergischen Kreis für Empörung. Der Vorsitzende der Werteunion habe „nichts mehr zu suchen“ in der Partei.

 Gerd Uellenberg ist Vorsitzender der CDU Radevormwald.

Gerd Uellenberg ist Vorsitzender der CDU Radevormwald.

Foto: Flora Treiber

(s-g) Das Kölner CDU-Mitglied Otte ist Bundesvorsitzender der Werteunion, einer rechtskonservativen Vereinigung von Christdemokraten. Dem Ökonomen wurde bereits in der Vergangenheit vorgeworfen, den Verein weiter ins ultrarechte Lager zu führen. Er hatte bei der Bundestagswahl 2017 angekündigt, AfD zu wählen und war zudem bis Januar 2021 Kuratoriumsvorsitzender der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung.

Dr. Carsten Brodesser, Vorsitzender CDU Oberberg und Bundestagsabgeordneter für den Kreis hatte bereits am Dienstag gegenüber dem Sender Radio Berg erklärt, Max Otte habe in der Partei nichts mehr zu suchen. „Es ist richtig, dass die CDU NRW hier klar und deutlich Position bezieht. Wir von der CDU arbeiten nicht mit der AfD zusammen.“ Brodesser rechnet mit einem Parteiausschluss Ottes, dieser Entschluss wurde dann auch am Dienstagabend vom Bundesvorstand verkündet.

Auch Gerd Uellenberg, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Radevormwald, hält den Ausschluss von Max Otte für den richtigen Weg. „Aber wie bei der Diskussion über Hans-Georg Maaßen stellt sich immer die Frage, ob die nötige Handhabe da ist“, gibt er zu denken. Schließlich habe sich bei anderen Parteien gezeigt, dass man Personen, die zur Belastung geworden sind, nicht so leicht loswerden kann.

Was die Werteunion in der Region betrifft – die Landesvorsitzende des Vereins, Simone Baum, gehört zur CDU Engelskirchen, das Vorstandsmitglied Udo Kellmann zur CDU Bergisch Gladbach – hätten die Christdemokraten in Radevormwald nie Kontakte zu diesen Personen forciert oder sie etwa zu Referaten bei Veranstaltungen eingeladen.

Natürlich müsse die CDU darauf achten, auch jene Themen nicht aus dem Blick zu verlieren, die für konservative Bürgerinnen und Bürger wichtig seien. „Aber einen ,Klub im Klub‘ zu gründen wie die Werteunion innerhalb der Union, davon halte ich nichts“, resümiert Gerd Uellenberg.

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