Musikschule in Radevormwald Streichinstrumente für ein ganzes Leben

Radevormwald · Geigen, Bratschen und Cellos sind besonders in Orchestern und Ensembles gefragt. An der Rader Musikschule wird der Nachwuchs ausgebildet.

 Stephanie Hölzle (l.) und Cornelia Krebs sind zwei der drei Dozenten für Streichinstrumente an der Musikschule.

Stephanie Hölzle (l.) und Cornelia Krebs sind zwei der drei Dozenten für Streichinstrumente an der Musikschule.

Foto: Jürgen Moll

Stefanie Hölzle, Cornelia Krebs und Michael Lewirt sind die Dozenten für Streichinstrumente an der Radevormwalder Musikschule. Sie unterrichten momentan 15 Schüler an Geige, Bratsche und Cello.

Streichinstrumente sind nicht nur wichtig für Klassik und Kammermusik, sondern auch für Folklore oder Filmmusik. Besonders in irischen und schwedischen Kompositionen spielen Streichinstrumente eine zentrale Rolle. „Wir decken alle Stilrichtungen ab und gehen dabei natürlich auf die Wünsche und Interessen der Schüler ein“, sagt Cornelia Krebs. Die Instrumentalpädagogin hat Bratsche studiert und später auch Geige. Ob Schüler sich für Geige oder Bratsche entscheiden, sei Geschmackssache, sagt sie. „Die Bratsche klingt tiefer, als die Violine. Wer Bratsche spielt, ist in einem Orchester immer gefragt“, weiß Cornelia Krebs.

Stefanie Hölzle spielt seit ihrem neunten Lebensjahr Geige und ist schon zwei Jahre später Teil eines Orchesters geworden. Die Musikerin unterrichtet seit 15 Jahren und führt ihre Schüler mit Feingefühl an das komplexe Instrument heran. „Es ist hilfreich, wenn Schüler bereits Noten und Rhythmus lesen können und eine musikalische Vorbildung haben. Geige kann man aber auch lernen, wenn man keine Vorkenntnisse hat. Man braucht allerdings Durchhaltevermögen“, sagt die Dozentin.

Wie bei dem Erlernen jedes Instruments, ist auch bei Streichinstrumenten die Unterstützung des Elternhauses an dem Erfolg beteiligt. „Kinder brauchen Unterstützung, um eine Regelmäßigkeit zu erarbeiten und in den ersten Unterrichtsjahren durchzuhalten. Auch kleine Erfolge sollten gefeiert werden“, sagt Cornelia Krebs. Sie hat einige Schüler an der Geige erwachsen werden sehen. „Dinge auf die man stolz ist, machen Spaß, und deswegen lohnt es sich, regelmäßig zu üben. Ein Instrument zu erlernen, trägt wesentlich zu einem wertvollen Heranwachsen bei.“

Die Zeit, bis die Schüler ihr erstes Stück auf einem Streichinstrument spielen können, gestalten die Dozenten kreativ und abwechslungsreich. Dann fällt das Durchhalten deutlich leichter. Motivierend ist das Zusammenspiel mit anderen Musikern. Besonders für Streicher sind Orchester oder Ensembles wichtig. „Ein laufendes Orchester gibt es derzeit an der Musikschule nicht, aber es befindet sich im Aufbau. Wir stellen aber Kleingruppen zusammen und werden im Unterricht auch von Kollegen, zum Beispiel am Klavier, begleitet“, sagt Cornelia Krebs.

Geigen wachsen mit den Schülern mit. So starten Fünfjährige zum Beispiel auf einer 1/8-Geige, arbeiten sich zu einer 1/2-Geige vor und können dann, wenn sie größer sind eine ganze Geige spielen. Die kleinen Geigen leiht die Musikschule ihren Schülern, auch die großen Geigen können ausgeliehen werden. „Eine eigene Geige zu kaufen lohnt sich, wenn man ausgewachsen ist und das Instrument lange spielen möchte. Ich spiele immer noch auf meiner ersten Geige“, erklärt Stefanie Hölzle. Die Instrumente begleiten die meisten Musiker ein Leben lang. Nur die Saiten und die Haare des Bogens verschleißen und müssen regelmäßig ersetzt werden.

Um ein Streichinstrument zu beherrschen, müssen viele kleine Muskeln regelmäßig trainiert werden. „Es ist wichtig, dass man jeden Tag spielt. Auch, wenn es nur eine Viertelstunde ist. Das Gehirn braucht diesen Reiz, auch die Muskeln in den Fingern müssen trainiert werden“, sagt Cornelia Krebs. Sie hat mit 13 Jahren angefangen Bratsche zu spielen und bis dahin Barockmusik auf der Blockflöte gespielt.

Die Schüler von Stefanie Hölzle, Cornelia Krebs und Michael Lewirt sind Grundschüler, Jugendliche und Erwachsene, die alle eine besondere Verbindung zu ihrem Streichinstrument haben. Von ihren Lehrern werden sie dazu ermutigt, Zeit und Energie in das Musizieren zu investieren, um den Wert der Musik selber zu erfahren. „Musik zu machen bereichert Kinder und Jugendliche sehr. Sie sind offen für neue Projekte, neue Menschen und Ideen“, sagt Cornelia Krebs.

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