Social Day in Radevormwald Azubis beraten bei Handyproblemen

Radevormwald · Zum Social Day des Oberbergischen Kreises haben drei Azubis aktiv55plus unterstützt. Die Handysprechstunde war gut besucht.

 Nick Barra (20) hilft Christel Marschner (75) bei der Einrichtung ihres Smartphones.

Nick Barra (20) hilft Christel Marschner (75) bei der Einrichtung ihres Smartphones.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Der Trägerverein aktiv55plus war dieses Jahr zum ersten Mal bei dem Social Day des Oberbergischen Kreises mit von der Partie. An diesem Tag bekommen gemeinnützige Organisationen bei verschiedenen Projekten Hilfe von Auszubildenden der Kreisverwaltung sowie aus den Städten und Gemeinden des Kreises.

Im Haus Hürxthal waren gestern mit Christina Ott, Lisanne Diehr und Nick Barra drei Azubis zur Stelle, um bei einer ganztägigen Handysprechstunde mitzuhelfen, die aktiv55plus eigentlich nur zwei Mal im Monat für zwei Stunden anbietet. Ziel dieser Sprechstunde ist es, dass Probleme und Fragen rund um das Thema Handy und Smartphone geklärt werden, denn der Beratungsbedarf ist bei diesem Thema groß. „Wir haben den Bedarf früh erkannt und bieten diese Sprechstunden seit über einem Jahr an. Die beiden Termine, die jeden Monat stattfinden, sind immer gut besucht. Die Fragen sind meistens Basics, die mit dem Aufladen und Einschalten eines Smartphones anfangen“, sagt Kerstin Scheffer von aktiv55plus. Sie ist froh darüber, dass sich drei Azubis für das Angebot gemeldet haben, denn die junge Generation kenne sich mit der modernen Technik ganz besonders gut aus: „Das sind richtige Experten auf ihrem Gebiet.“

Kurz nach Beginn der Sprechstunde um 11 Uhr hatte Nick Barra bereits einen überforderten Smartphone-Besitzer an seiner Seite. „Er hat viele grundlegende Fragen gestellt, die ich ihm natürlich beantworten konnte. Wir haben dann auch noch die Schriftgröße angepasst, damit er nicht immer eine Lesebrille aufsetzen muss“, sagt der 20-Jährige. Er macht eine Ausbildung im Hauptamt des Oberbergischen Kreises und engagiert sich in seiner Freizeit ehrenamtlich in seinem Tennisverein. Die Seniorensprechstunde war für ihn trotzdem eine neue Erfahrung. „Ich finde den Austausch mit den Menschen schön und freue mich darüber, wenn ich helfen kann.“ Er hat sich für das Angebot von aktiv55plus für den Social Day entschieden, weil er die Arbeit des Trägervereins wichtig findet und das Zusammenarbeiten verschiedener Generationen schätzt.

Christina Ott und Lisanne Diehr machen beide eine Ausbildung bei der Hansestadt Wipperfürth und kümmerten sich gestern oft zu zweit um die Besucher der Sprechstunde. Besonders Bilder, zum Beispiel von Enkelkindern zu empfangen, ist den meisten Senioren wichtig. „Wir erklären heute oft, wie Whatsapp funktioniert oder warum die Internetverbindung manchmal schlecht ist. Viele Senioren wissen auch nicht, wie man ein Smartphone entsperrt“, sagt die 21-jährige Christina Ott. Während die Seniorensprechstunde für sie die erste ehrenamtliche Erfahrung war, ist Lisanne Diehr durch ein Freiwilliges Soziales Jahr an den Umgang mit Menschen gewöhnt. Zusammen mit ihrer Kollegin konnte sie auch einem Besucher der Sprechstunde helfen, der zuhause Probleme mit seiner Internetverbindung hat. „Das Problem lag an dem Router. Wir haben ihm alle Schritte, die er durchgehen und ausprobieren soll, aufgeschrieben.“

Wenn sich nicht gerade Azubis um die technischen Probleme der Rader Bürger kümmern, machen das die Ehrenamtler Regine Korten und Rainer Kuhn. Kerstin Scheffer ist dankbar für deren Unterstützung und Geduld. „Einige Dinge muss man immer und immer wieder erklären. Ein Smartphone selbstständig zu bedienen, ist auch Übungssache“, sagt sie. Im Rahmen von aktiv55plus legen Senioren aber meistens ihre Scheu ab und fragen alles, was sie nicht wissen. Innerhalb der Familie sei das schwieriger. „Die Angst, eine falsche Frage zu stellen oder der Familie kostbare Zeit zu stehlen, steht den Senioren oft im Weg, aber deswegen gibt es uns ja.“

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