Feiertag in Radevormwald Remlingrader Dorfkirche öffnet Tür für Besucher

Radevormwald · Ausflügler waren an Christi Himmelfahrt in dem evangelischen Gotteshaus willkommen. Kaffee servieren durften die Gemeindemitglieder freilich nicht – das Ordnungsamt hatte etwas dagegen.

 Pfarrer Albrecht Keller (Bildmitte) mit Ehefrau Anne (links) im Gespräche mit Johannes Geßner (Kreiskantor und Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep) und Sohn David.

Pfarrer Albrecht Keller (Bildmitte) mit Ehefrau Anne (links) im Gespräche mit Johannes Geßner (Kreiskantor und Kantor der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep) und Sohn David.

Foto: Jürgen Moll

Die Tür der Dorfkirche in Remlingrade stand am Donnerstag weit offen. Zu Himmelfahrt hatte sich Pfarrer Albrecht Keller dazu entschieden, die historische Kirche seiner Gemeinde zu öffnen.

Für die evangelische Kirchengemeinde Remlingrade-Dahlerau ist die anhaltende Pandemie eine Herausforderung. Wie die meisten Gemeinden ringt auch die Gemeinde der Außenortschaften um ein Miteinander trotz Coronavirus.

„Himmelfahrt ist ein wichtiger Feiertag, den wir nicht einfach vorbeiziehen lassen wollten. Deswegen können Gemeindeglieder, Wanderer und Radfahrer heute in die Kirche kommen, für sich sein, beten und meditieren und die Kirche kennenlernen“, sagte Albrecht Keller.

Das Angebot unter der Überschrift „Rasten und Ruhen“ nutzten einige Himmelfahrts-Wanderer, die sich am Donnerstag in der Ortschaft Remlingrade wiederfanden. Einige hatten sich darauf gefreut, vor der Kirche einen Kaffee zu trinken, aber dieses Angebot musste die Gemeinde vor Ort absagen. Trotz Hygienekonzept und Absprache mit dem Ordnungsamt durfte kein Kaffee ausgeschenkt werden.

„Das Ordnungsamt war an dem Tag vor Ort und hat das leider verboten“, sagte Albrecht Keller. Unter der Einhaltung des Mindestabstandes und mit Masken konnten die Besucher aber in den Kirchenraum. Einer von ihnen war Kirchenmusiker Johannes Geßner. Er setzte sich spontan an die Orgel und spielte.

Kleine Veranstaltungen wie die in der Dorfkirche sind ein Lichtblick in der tristen Zeit, in der Begegnungen in Gemeinden immer weniger werden. Die Seelsorgearbeit läuft viel über das Telefon, aber zu wichtigen und besonderen Anlässen besucht Pfarrer Keller seiner Gemeindeglieder auch. Das sind Begegnungen mit Abstand, Gespräche durchs Fenster oder an der offenen Tür. „Wir sind gespannt darauf, wie sich das Gemeindeleben nach der Pandemie gestaltet und ob die Menschen, die vorher sehr aktiv waren und immer in den Gottesdienst gekommen sind, zurückkehren. Wir haben Sorge, dass die Rückkehr zur Normalität schwierig wird.“

Für Pfingsten will Albrecht Keller einen Gottesdienst unter freiem Himmel neben der Kirche in Dahlerau, am Siedlungsweg, veranstalten. Dieses Konzept hat bereits mehrfach funktioniert. Aktuell befindet der Pfarrer sich in der Feinabstimmung mit dem Ordnungsamt. Die 22 Konfirmanden der Gemeinde werden aktuell über Zoom unterrichtet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort