Gotteshaus in Remlingrade Arbeiten an der Dorfkirche fast beendet

Remlingrade · Zwei Wochen noch, dann werden die Arbeiten in Remlingrade abgeschlossen, sagt Baukirchmeister Hans-Otto Ottfried. Unter anderem waren ein neuer Anstrich und die Ausbesserung des Dachs notwendig. 2018 gab’s einen Spendenaufruf.

 Etwa zwei Wochen noch werden die Baugerüste an der Dorfkirche in Remlingrade zu sehen sein.

Etwa zwei Wochen noch werden die Baugerüste an der Dorfkirche in Remlingrade zu sehen sein.

Foto: Stefan Gilsbach

Ein wenig müssen sich die Einwohner von Remlingrade noch gedulden, dann wird ihre schöne Dorfkirche wieder ohne Baugerüste zu bewundern sein. „Noch etwa 14 Tage“, so rechnet Hans-Otto Ottfried, „werden die Arbeiten dauern. Der Turm ist ja zum großen Teil schon ,entrüstet’ worden.“

Dass die Kirche an manchen Stellen saniert werden musste, war bereits im vergangenen Jahr den Gemeindegliedern mitgeteilt worden. Es gab auch einen Spendenaufruf, um einen Teil der Kosten zu tragen. „Weil die Kirche ein Denkmal ist, konnten wir auch einen kleineren Zuschuss aus öffentlicher Hand bekommen“, berichtet Hans-Otto Ottfried. Die Landesregierung hatte im vergangenen Jahr erneut Denkmalförderungsmittel beantragt. Wie hoch die Summen und der Gesamtkostenaufwand war, möchte Ottfried allerdings nicht im Detail erläutern. 2018 wagte die Gemeinde die Schätzung von 110.000 Euro Gesamtkosten, wobei die Sanierung der Orgel mit eingerechnet wurde. Die Sanierung des Gebäudes von außen habe allerdings Vorrang, erst dann werde man sich dem Instrument zuwenden.

Sicher ist, dass es Schäden gab, die solche Maßnahmen dringend nötig machten. Bei einem Ortstermin im Jahr 2017 waren unter anderem Abplatzungen an den Fenster- und Türgewänden gefunden worden, die Fassade galt als sanierungsbedürftig – und außerdem tauchten auf der Empore auf der Wand zum Turm Wasserspuren auf. Die Vermutung lag nahe, dass es undichte Stellen im Dach gab. Auch dort wurden die beauftragten Firmen schließlich tätig. Viele Kirchensanierungen werden für Gemeinden zur Herausforderung, weil das Gotteshaus vorübergehend nicht zur Verfügung steht. Diese Lage ergab sich jedoch für die Gläubigen der Remlingrader Gemeinde nicht. „Die Gottesdienste können problemlos stattfinden“, sagt Hans-Otto Ottfried. Probleme, wenn man so will, hätte es höchstens mit Hochzeitsgesellschaften gegeben, die gerne das Ambiente der Dorfkirche genutzt hätten. Das spiele bei solchen Ereignissen ja mittlerweile eine große Rolle, sagt Ottfried. Eine Kirche mit Baugerüsten auf dem Hochzeitsfoto sei nicht ganz so fotogen, „daher sind wir in diesem Fall mit den Gebühren ein wenig heruntergegangen“, sagt der Baukirchmeister.

Die Dorfkirche in Remlingrade ist mit ihrer schönen blauen Ausstattung ein Juwel. Die original erhaltenen Kirchenbänke, das Eingangsportal und die Schumacher-Orgel sind Glanzpunkte für die Besucher. Das Gotteshaus wurde im Jahr 1744 erbaut, an einer Stelle, an der sich bereits vorher eine Kapelle befunden hatte. Als Erbauer wird der Beyenburger Friedrich Pattberg genannt. Laut Überlieferung verschuldeten sich seinerzeit die Bauherren im Kirchdorf für ihr neues Wahrzeichen so sehr, dass erst 1792 die letzten Zahlungen geleistet werden konnten. Das ist bei den aktuellen Baumaßnahmen wohl nicht zu befürchten.

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