Betreiberwechsel in Radevormwald So sitzt es sich in den neuen Schulbussen

Radevormwald · Die Wuppertaler Unternehmen Meinhardt und Rheingold übernehmen die Beförderung ab dem nächsten Schuljahr.

 Harro Meinhardt (Meinhardt Reisen), Bürgermeister Johannes Mans und Axel Blankennagel (Rheingold Reisen).

Harro Meinhardt (Meinhardt Reisen), Bürgermeister Johannes Mans und Axel Blankennagel (Rheingold Reisen).

Foto: Stefan Gilsbach

Die Mitglieder des Rader Schulausschusses hatten am Mittwoch Gelegenheit, einmal in den neuen Schulbussen Probe zu sitzen. Die beiden Wuppertaler Busunternehmer Axel Blankennagel (Rheingold Reisen) und Harro Meinhardt (Meinhardt Reisen) stellten sich als neue Betreiber des Schülerspezialverkehrs vor. Jedes Unternehmen hatte einen Bus auf dem Parkplatz des Schulzentrums Hermannstraße geparkt, so dass sich die Ausschussmitglieder ein Bild machen konnten.

Mit einer Bietergemeinschaft hatten sich die Rheingold Reisen und Meinhardt Reisen bei der Neu-Ausschreibung der Schülerbeförderung in Radevormwald beworben. Im vergangenen Jahr hatte sich eine Mehrheit der Politik dagegen entschieden, den Weg eines Inhouse-Geschäfts mit der OVAG zu gehen. Dafür hätte Radevormwald Miteigentümer des oberbergischen Verkehrsbetriebes werden müssen. So kam es zu der Ausschreibung, bei der die Wuppertaler Bewerber im April 2019 schließlich den Zuschlag erhielten. Beide Unternehmen haben mit der Schülerbeförderung Erfahrung. Sie sind auf diesem Gebiet unter anderem in den Städten Wuppertal, Ennepetal, Wermelskirchen, Hilden, Solingen, Düsseldorf und Dortmund tätig.

Axel Blankennagel erläuterte, dass die verwendeten Fahrzeuge dem neuesten Standard der Sicherheit entsprechen, auch die ökologische Bilanz. Einer der nächsten Schritte wird ein umfassendes Gespräch mit den Vertretern der Schulen sein, um das Angebot, das ab dem kommenden Schuljahr funktionieren muss, zu optimieren. „Dabei ist es unter anderem wichtig, die jeweiligen Schulsekretariate als Ansprechpartner einzubinden, denn das sind wichtige Schaltstellen“, erläuterte Axel Blankennagel bei der Präsentation im Ausschuss. Die beiden Busunternehmer versicherten, dass die Details, etwa die genaue Streckeführung, in den nächsten Wochen geklärt werden, damit zum Schulbeginn alles für die Kinder und Jugendlichen bereit steht.

Anlass für die Diskussion über den Schülerspezialverkehr und letztlich die Ausschreibung war eine Ermahnung der Gemeindeprüfungsanstalt, dass die Kosten von jährlich 800.000 Euro für die Schülerbeförderung durch die OVAG zu teuer seien. Das Unternehmen hatte sich laut der Verwaltung nicht bei der Ausschreibung beworben. Dennoch werden rund 170 Schüler auch künftig mit den Bussen der OVAG zur Schule gebracht werden, und zwar über den normalen Linienverkehr. Die betroffenen Familien waren bereits von der Stadtverwaltung angeschrieben worden. Schulamtsleiter Jürgen Funke stellte sogar niedrigere Kosten in Aussicht.

Die Eltern, deren Kinder nun mit dem Öffentlichen Nahverkehr der OVAG fahren – mit dem erweiterten Linien 626 und 339 – erwerben über das Verkehrunternehmen Schülerfahrkarten mit einem besonderen Tarifangebot enthalten. Damit können die Schüler den gesamten ÖPNV-Verkehr mit Remscheid und Solingen bis hin nach Köln und Bonn nutzen.

Radevormwalds Schulamtsleiter Jürgen Funke räumt ein, dass manche Eltern noch nicht wissen, mit welcher Linie nun genau ihr Kind fahren wird. Aber die Infos werden rechtzeitig bereit stehen, versichert er. „Wir werden die betroffenen Familien anschreiben.“ Da auf i-Dötzchen ein großer Bus erstmal furchteinflößend sekönnte, plant die Verwaltung auch eine Art „Tag des offenen Busses“.. „Damit können wir den Kindern Ängste nehmen“, hofft Funke.

Der Eigenanteil von sechs Euro je Beförderungsmonat ist an die OVAG zu entrichten. Von Eltern mit mehreren Kindern, die mit dem Linienbus zur Schule fahren, wird ein Eigenanteil höchstens für zwei Kinder erhoben. Für das zweite Kind liegt dieser Eigenanteil bei drei Euro, teilt die Verwaltung mit. Für jene Kinder und Jugendlichen, die in den Rader Ortschaften leben, die ein großer Bus nicht befahren kann, wird es eine Sonderbeförderung durch ein Taxiunternehmen geben.

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