Aktion der evangelisch-reformierten Kirche in Radevormwald Die ersten Liebesbäume sind gepflanzt

Radevormwald · In Anlehnung an „Fridays for Future“ haben Jugendliche der evangelisch-reformierten Kirche „Love for Future“ ins Leben gerufen. Für Brautpaare gab es zur Hochzeit Apfelbäume, die am Samstag eingegraben wurden.

 Laura und Julian Krempel haben 2022 geheiratet und jetzt ihren Apfelbaum gepflanzt.

 Laura und Julian Krempel haben 2022 geheiratet und jetzt ihren Apfelbaum gepflanzt.

Foto: Jürgen Moll

Den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, hat die evangelisch-reformierte Kirche in diesem Jahr besonders ernst genommen und zahlreiche Aktionen ins Leben gerufen, die nicht nur nachhaltig und ökologisch sind, sondern auch verschiedene Generationen als Zielgruppe haben.

Nachdem die Frauen der Gemeinde im Frühjahr Kräuterbeete im Unperfektgarten angelegt hatten, folgte im Herbst die erste Ernte und Mixtur von Kräuterlikören. Im Oktober lud die Gemeinde alle Interessierten zu einer großen Waldausstellung in die Kirche ein, um als größter privater Waldbesitzer der Stadt, über die Auswirkungen des Klimawandels in ihren Wäldern zu berichten. Vergangene Woche ging Pfarrer Dieter Jeschke gemeinsam mit Förster Stefan Wende und den Vorschulkindern der Kita Himmelwiese in das Waldstück „Tolle Juffer“, um eine Brachfläche aufzuforsten: Die Kinder übernahmen die Arbeit der Eichhörnchen, sammelten Eicheln und verbuddelten sie in der Hoffnung, dass ein Großteil von ihnen sprieße und so neue Bäume wachsen.

Dannn waren die Jugendlichen an der Reihe, die Anfang des Jahres die Idee von „Love for Future“ entwickelten. „Jedes Brautpaar, das in unserer Kirche geheiratet hat, wurde von unserer Gemeinde mit einem Apfelbaum beschenkt“, erklärt Pfarrer Dieter Jeschke. Diese Bäume – vier Stück an der Zahl – wurden nun am Samstag, im Beisein einiger Brautpaare und Jugendlichen, am Eingang zum Friedhof an der Kaiserstraße gepflanzt.

Gärtnermeister Leo Ortmanns von Blumen Busch hatte alles vorbereitet und Löcher ausgehoben, in denen nur noch die Bäumchen eingesetzt werden mussten. Julian und Laura Krempel kamen dafür extra aus Wuppertal. Das Paar hatte in diesem Jahr in Radevormwald geheiratet, Julian Krempels Heimatstadt. Das Geschenk der Gemeinde gefiel ihnen gut. „Leider haben wir keine Möglichkeit, den Baum irgendwo zu pflanzen“, erklärte der gebürtige Radevormwalder. Kein Garten, kein Balkon. Die Alternative, ihren Baum am Eingang zum Friedhof zu pflanzen, gefiel ihnen gut. „Wir sind weiterhin häufig in Rade, weil meine Eltern und Freunde hier wohnen. Wir können dann auch hin und wieder nach dem Baum schauen.“ Auf die erste Ernte freuen sie sich. „Mal schauen, wie die Äpfel schmecken.“ Ihr Bäumchen wird bereit im kommenden Jahr erste Früchte der Sorte Elster tragen. Wenn alles gut geht, mit der Pflege und Ernte, werden an ihrem Hochzeitsbaum süß-aromatische Äpfel wachsen.

Auch die Jugendlichen, die am Projekt beteiligt sind, halfen beim Pflanzen der Bäume. Für Simon (15) ist es nicht der erste Baum, den er pflanzen durfte. Die Aktion gefällt ihm gut. Auch Nora und Jaden (beide 13) freuten sich, die anfängliche Idee von „Love for Future“ nun realisiert zu sehen.

Auf der Wiese, die etwa 800 Quadratmeter groß ist, sollen weitere Obstbäume gepflanzt werden. Die vier Bäume der Brautpaare sollen nur der Anfang sein, betont Jeschke. Er könne sich vorstellen, dass bei der Geburt oder Taufe eines Kindes oder aber nach dem Tod eines geliebten Menschen, die Familie entscheidet, einen Baum zu pflanzen, der dann auf dieser Wiesenfläche Platz finden würde. Bis zu 15 Obstbäume, bestätigt Presbyterin Gisela Busch, könnten auf der Fläche maximal angepflanzt werden.

Abgeschlossen sind die diesjährigen Aktivitäten für die Gemeinde damit noch nicht. Im Dezember solle bei der Aufforstung des Waldstücks „Tolle Juffer“ die ersten Bäume eingepflanzt werden.

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