Musikverein in Radevormwald Posaunenchor Keilbeck löst sich auf
Keilbeck · 1863 wurde der Verein gegründet, am Samstag spielen die Bläser ihr letztes Jahreskonzert. Die Entscheidung haben die Musiker zusammen mit dem Dirigenten und der Kirchengemeinde getroffen.
Thomas Klöckner leitet den Posaunenchor Keilbeck seit 1987 und hat die Qualität des Chores auf ein hohes Niveau gesteigert, für das die Bläser der evangelischen Kirchengemeinde Dahlerau bekannt sind. Am Samstag werden die sieben Musiker ihr letztes Jahreskonzert in der Kirche am Siedlungsweg spielen, das seit Jahrzehnten Tradition ist. Die Entscheidung, den Chor aufzulösen, haben die Musiker zusammen mit ihrem Dirigenten und der Kirchengemeinde entschieden, die 2020 mit der Kirchengemeinde Remlingrade fusionieren wird. Der Posaunenchor Remlingrade wird dann unter der Leitung von Ulrike Donner die Bläsermusik für die Gemeinde übernehmen und sich auch um Nachwuchsmusiker kümmern.
„Zwei Bläserchöre sind für eine Gemeinde zu viel und natürlich ist das auch eine finanzielle Frage. Ich bin nebenberuflich als Dirigent des Chores tätig und hätte diese Tätigkeit sowieso nur noch eine absehbare Zeit lang übernommen. Es war eine gemeinschaftliche Entscheidung den Chor aufzulösen“, sagt Thomas Klöckner, der die Übereinstimmung dieser Entscheidung betont. „Es gibt keine Differenzen. Die Auflösung des Chores ist den äußeren Umständen der Gemeinde geschuldet, für niemanden war das leicht.“
Thomas Klöckner bedauert die Auflösung des Chores besonders aus musikalischer Sicht, da die Bläser des Chores sich auf einem hohen Niveau bewegen und ihr Tun unter seiner Leitung in den Vordergrund gestellt haben. „Geselligkeit ist uns auch wichtig, aber die Musik steht an erster Stelle“, sagt Klöckner. In seiner Zeit ist keine Probe und kein Konzert ausgefallen.
Als er als Katholik die Leitung des evangelischen Posaunenchores übernahm, waren das keine leichten Umstände, die er sich aber immer wieder gestellt hat. Als er Dirigent des Chores wurde, war er gerade mit seinem Studium fertig und voller Tatendrang. „Wenn man so jung ist, will man die Welt verändern und geht mit viel Energie an solche Projekte heran. Die Arbeit hat sich ausgezahlt“, sagt er.
Gegründet wurde der Posaunenchor 1863. Nach dem ersten Weltkrieg gab es einige Lücken in den Reihen des Chores, die nach 1918 aber wieder aufgefüllt werden konnten. In der Zeit des zweite Weltkrieges musste die Arbeit des Chores eingestellt werden. An Weihnachten 1945 konnte der Chor allerdings wieder den Gottesdienst begleiten. Die Dirigenten des Chores waren Ewald Lange, Emil Müller und Helmut Greif, Herbert Müller, Günter Rohs, Nikolaus Tschöpe, Reiner Emden und bis heute übernimmt Thomas Klöckner diese Funktion.
Nach der Auflösung des Chores am Ende des Jahres, werden sich die Musiker anderen Chören widmen. Für einzelne Projekte werden sie vielleicht noch einmal zusammenkommen. „Ich könnte mir schon vorstellen, dass wir noch mal ein Konzert miteinander umsetzen, weil wir uns alle sehr gut verstehen. Auf menschlicher und musikalischer Ebene“, sagt Thomas Klöckner. Den Bläserchor in einen anderen Chor zu integrieren, schließt er aus. „Das ist keine Option, weil an diesem Punkt immer zwei Welten und zwei Ideen aufeinander stoßen.“ Spielfähig war der Chor unter der Leitung von Thomas Klöckner und das ist er auch noch.
Mit der musikalischen Entwicklung hat die Auflösung des Posaunenchores Keilbeck nichts zu tun.