Klassentreffen in Radevormwald Viele Erinnerungen an die Realschule

Radevormwald · Der Abschlussjahrgang 1970 der Realschule hat sein Jubiläum nachgeholt. Im Heimatmuseum trafen sich 23 ehemalige Schülerinnen und Schüler, um unter anderem in den Erinnerungen an ihre gemeinsame Schulzeit zu schwelgen.

 Mit zweijähriger Verspätung trafen sich die ehemaligen Schüler zum 50-Jährigen.

Mit zweijähriger Verspätung trafen sich die ehemaligen Schüler zum 50-Jährigen.

Foto: Jürgen Moll

Der Abschlussjahrgang 1970 der Städtischen Realschule Radevormwald wollte sein Jubiläum zu 50 Jahren Abschluss eigentlich vor zwei Jahren feiern, doch die Pandemie durchkreuzte diesen Plan. Nachgeholt wurde die Feier am Samstag, als sich dieser Jahrgang im Heimatmuseum traf, um gemeinsam unter anderem in Erinnerungen zu schwelgen.

Im Heimatmuseum können nicht nur nostalgische Eindrücke über die Stadtgeschichte gesammelt werden, sondern seit November auch über die Geschichte der Realschule. Die Sonderausstellung, die wenige Monate nach der Schließung der Schule eröffnet wurde, kann man als Zeitreise durch die Schulgeschichte beschreiben.

Der Abschlussjahrgang 1970 war der letzte Jahrgang, in dem Mädchen und Jungen in getrennten Klassen unterrichtet wurden. Freundschaften haben sich trotzdem gebildet. „Wir haben uns im Tanzkurs alle besser kennengelernt. Ich kann mich auch gut an den Abschlussball erinnern und natürlich an die Abschlussfeier im Wartburghaus“, sagt Lothar Fechtner. Er hat das Klassentreffen zusammen mit Anke und Axel Schröder, Christa und Michael Held und Ellen Siegberg organisiert. Der Zusammenhalt des Jahrgangs ist immer noch, nach nunmehr 52 Jahren, gut. „Wir organisieren seit 1985 im Abstand von fünf Jahren Klassentreffen. Das Wiedersehen ist immer eine Freude.“

Anke Schröder und Ellen Siegberg erinnern sich gerne an ihre Klassenlehrerin Sigrid Reinecke zurück, die nach ihrer Schulzeit eine Freundin wurde. „Das ist das erste Klassentreffen ohne Sigrid, sie fehlt uns. Sie war eine tolle Lehrerin und ein toller Mensch“, sagte Ellen Siegberg über ihre ehemalige Lehrerin, die im vergangenen Jahr verstorben ist und zu der sie bis zu ihrem Tod in Kontakt stand. er Klassenlehrer der Jungen-Klasse war Willi Berghaus.

Brigitte Tomschick und Petra Wagenstetter sind für das Klassentreffen aus München und Rosenheim angereist. Auch sie blicken gerne auf ihre gemeinsame Schulzeit zurück. „Das Heimatmuseum weckt viele Erinnerungen. Nicht nur an die Schulzeit, sondern zum Beispiel auch an die Firma Wülfing. Dort hat mein Vater gearbeitet“, erklärt Petra Wagenstetter und zeigt auf eine Fotografie der alten Textilfabrik. Um Verwandte zu besuchen oder an Klassentreffen teilzunehmen, reisen beide gerne nach Radevormwald, aber auch um gut zu essen. „In Rosenheim gibt es zum Beispiel ganz anderes Fleisch. Eine gute Bratwurst kaufe ich deswegen hier in Rade und nehme die Bestellung dann mit nach Hause“, sagt Petra Wagenstetter. Brigitte Tomschick schwört auf die Currywurst aus dem Bergischen Land. „Die schmeckt einfach besser, als in München“, sagt sie. Zum verspäteten Jubiläumstreffen am Samstag kamen 23 Teilnehmer.

Zu den besonderen Erlebnissen ihrer gemeinsamen Schulzeit gehören unter anderem die Klassenfahrten. „Im Anschluss zur Klassenfahrt nach Helgoland 1968 haben fast alle Schüler der Jungenklasse einen Eintrag ins Klassenbuch erhalten. Der Grund waren die zollfrei eingekauften Zigaretten auf der Insel, die auf der Rückfahrt auf dem Schiff in Cuxhaven genossen wurden“, erinnert sich Lothar Fechtner. Die Abschlussfahrt der Mädchenklasse ging nach London, die der Jungen in das Salzburger Land. „Unvergessen ist die Magenverstimmung bei vielen Mitschülern, die dazu führte, dass der Besuch der Oper in Salzburg mit der Pause der Aufführung für fast alle zu Ende ging. Aber hier wusste der Klassenlehrer auch einen Rat: Zum Wiederaufbau der Darmflora gab es einen Schnaps.“

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