Projekt „Age Friendly City“ Hamburg lernt von Radevormwald

Radevormwald · Es geht um das Projekt der Weltgesundheitsorganisation „Age Friendly City“. Dieser Reihe gehört Radevormwald als einzige Kommune in Deutschland seit Ende 2016 an. Jetzt zeigt auch die norddeutsche Metropole Interesse.

 Kyra Springer (r.) begrüßte die Delegation aus Hamburg sowie die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche (vorne im weißen Blazer) im Haus Burgstraße 8.

Kyra Springer (r.) begrüßte die Delegation aus Hamburg sowie die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche (vorne im weißen Blazer) im Haus Burgstraße 8.

Foto: Trägerverein "aktiv55plus"

Es geht um Städte, die das Leben ihrer Bürger im Alter freundlich gestalten. Das Projekt „Age Friendly City“, dem die Bergstadt seit knapp drei Jahren angehört, wirkt ganz offensichtlich aber nicht nur in Radevormwald, sondern entwickelt mittlerweile auch eine Strahlkraft nach außen. Montag und Dienstag reiste eine Delegation der Grünen „60plus“ aus Hamburg extra ins Bergische, um sich dort über die Bemühungen einer altersfreundlichen Stadt zu informieren. Unterstützung bekamen die Besucher aus dem hohen Norden durch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche. Sie ist Sprecherin für Pflegepolitik und für Altenpolitik. Ihr sei es wichtig, praktische Beispiele kennenzulernen, sagte sie während des Besuches in Radevormwald.

Kyra Springer, hauptamtliche Koordinatorin des Trägervereins „aktiv55plus“, begleitete die Delegation aus Hamburg zusammen mit der stellvertretenden Vorsitzenden Sabine Danowski und dem Vorsitzenden Dr. Reinhold Hikl. Von Seiten der Stadt waren Bürgermeister Johannes Mans zur Begrüßung der Gäste, Burkhard Klein vom Bauverwaltungsamt, sowie Volker Grossmann, Leiter des Sozialamtes und städtischer Projektverantwortlicher für das „Age Friendly City“-Projekt, mit dabei. Kontakt hatten die Hamburger nach Radevomwald aufgenommen, weil sie herausgefunden hatten, dass Rade die einzige deutsche Stadt in dem WHO-Projekt ist. „Und da die Grünen über die Bürgerschaft erreichen wollen, dass Hamburg ebenfalls dem Projekt beitritt, wollten sich die Gäste bei uns näher informieren“, berichtete Kyra Springer. Im Kern ging es für die Norddeutschen um die Frage, wie das Projekt funktioniert, wie man sich bewirbt und was eine Stadt tun muss.

Im Vorfeld hatten die Hamburger einen Fragenkatalog ins Bergische geschickt, anhand dessen sich die Gastgeber schon mal etwas vorbereiten konnten. „Aber so richtig wussten wir nicht, was da auf uns zukommt“, sagte Kyra Springer. Da man nicht alle Fragen an einem Tag beantworten konnte, war die Delegation zwei Tage in Rade.

Kyra Springer zeigte den Besuchern das Haus der Begegnung Hürxthal am Schlossmacherplatz und stellte die Arbeit des Trägervereins in der Bergstadt vor. „Wir haben über unsere Arbeit gesprochen, aber auch über die Bewerbung für das Projekt und das weitere Vorgehen“, berichtete die Koordinatorin. Burkhard Klein informierte die Gäste über die Dinge, die in seinem Arbeitsbereich wichtig für „Age Friendly City“ sind.

Am Ende des Besuchs waren alle Beteiligten zufrieden: „Die Stadt als Mitglied der Initiative der Weltgesundheitsorganisation steht in einem guten Licht, und da gehört der Trägerverein ja dann doch irgendwie dazu“, sagte Kyra Springer. Volker Grossmann meinte, dass „aktiv55plus“ Teil von „Age Friendly City“ sei, also als Ratgeber ganz entschieden mitverantwortlich dafür sei, dass die Stadt ganz offenbar auch ein Beispiel für andere Kommunen sei. „Immerhin dient die Stadt Radevormwald als Beispiel für Hamburg“, sagte die Koordinatorin.

Erfreut zeigte sie sich, dass sich die Grünen-Bundestagsabgeordnete ganz viele Dinge notiert hat, die sie in die entsprechenden Arbeitskreise im Deutschen Bundestag in Berlin mitnimmt. Da geht es dann vielleicht auch um europäische Fördermittel, von denen Radevormwald profitieren könnte. „Die Gäste waren sehr zufrieden und haben uns bestätigt, mit vielen Anregungen, Ideen und Vorschlägen zurück nach Hamburg zu fahren“, sagte Kyra Springer. Sie denke, Radevormwald habe Eindruck gemacht, und die Anregungen seien auch angekommen. Der Besuch habe such für alle Beteiligten auf jeden Fall gelohnt.

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