Jugend in Radevormwald Jugendfreizeitplatz wird kontrovers diskutiert

Radevormwald · Auch die Fraktion der Alternativen Liste hat für die Ratssitzung am Dienstag einen Antrag eingereicht. Im Mittelpunkt steht die Frage, für welches Projekt Fördergelder eingesetzt werden sollen.

 Eine Skateranlage wird unter anderem von der FDP-Fraktion vorgeschlagen. Anvisierter Ort ist an der Wiesenstraße. 

Eine Skateranlage wird unter anderem von der FDP-Fraktion vorgeschlagen. Anvisierter Ort ist an der Wiesenstraße. 

Foto: dpa

So viel über Jugendangebote ist in der Radevormwalder Politik lange nicht mehr debattiert worden. Vor geraumer Zeit hatte der Kinder- und Jugendring den Fraktionen vorgeworfen, dieses Thema zu verschlafen. Nun jedoch ist die Debatte über die Frage, welche Freizeitangebote man Jugendlichen in Radevormwald anbieten möchte, voll entbrannt. In der Ratssitzung am Dienstag wird unter anderem um diese Frage gehen.

Der Anlass sind Überlegungen im Jugendamt, den seit Monaten gesperrten Dirt-Park an der Wasserturmstraße wiederzubeleben. Dazu könnten Fördermittel aus dem „Investitionspakt Sportstättenförderung“ beantragt werden. Die FDP-Fraktion hatte dagegen Zweifel angemeldet, ob die Mittel nicht an anderer Stelle besser eingesetzt werden könnten. So plädiert die Fraktionsvorsitzende Annette Pizzato dafür, an der Wiesenstraße eine Skateranlage anzulegen – dies sei einerseits zentraler und biete andererseits mehr Jugendlichen Möglichkeiten als das BMX-Gelände.

Auch Rolf Ebbinghaus, Vorsitzender der Fraktion der Alternativen Liste (AL), betrachtet den Gedanken einer Wiederbelebung des Dirt-Parks als zweifelhaft. „Das Gelände wäre für einen Jugendfreizeitplatz zwar groß genug, aber es kann nicht befestigt werden. So könnten dort nun BMX-Fahrer aktiv sein“, meint er. Was das Gelände an der Wiesenstraße angeht, sieht Ebbinghaus ähnliche Probleme: Zum einen sei dort zu wenig Platz, zum anderen könne das Areal aus rechtlichen Gründen nicht befestigt werden, weil die Förderkulisse zum Festplatz dem entgegensteht.

Die Alternative Liste stellt nun einen eigenen Antrag für die Ratssitzung: Die Verwaltung soll einen Förderantrag auf den Weg bringen, der die Sanierung der Sporthalle an der Carl-Diem-Straße zum Ziel hat. „Darüber hinaus wird die Verwaltung gebeten, die Suche nach einem Ort, an dem ein befestigter Jugendfreizeitplatz errichtet werden könnte, fortzusetzen und bis zum 15. Januar 2021 einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Über das Ergebnis der Suche und der angedachten Planung sollte nach Möglichkeit in einer Sitzung des Jugendhilfeausschusses Ende November/Anfang Dezember 2020 beraten werden.“

Die Mittel, die bei der Sanierung der Sporthalle eingespart werden könnten, stünden dann für die Errichtung eines Jugendfreizeitplatzes im Jahr 2021 bereit. Auf diese Weise, argumentiert Rolf Ebbinghaus, könne man eine hunderprozentige Förderung erreichen – vorausgesetzt, die Anträge werden bis 16. Oktober 2020 gestellt.

Info Die Ratssitzung beginnt am Dienstag um 16 Uhr im Großen Saal des Bürgerhauses. Besucher müssen Mund-Nasen-Masken mitbringen und sich in Namenslisten eintragen.

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