Museum in Radevormwald Wülfingmuseum feiert Wiedereröffnung

Radevormwald · Das Museum in Dahlerau hat zum Neustart einen Aktionstag organisiert. Der Eintritt war für alle Besucher frei. Auch das Café ist wieder geöffnet.

 Aktionstag im Wülfingmuseum: Carmen Hauben zeigt den Besuchern eine Auswahl der textilen Rohstoffe.

Aktionstag im Wülfingmuseum: Carmen Hauben zeigt den Besuchern eine Auswahl der textilen Rohstoffe.

Foto: Jürgen Moll

Auf diesen Tag hat das Wülfingmuseum lange hin gefiebert. Mit einem Aktionstag öffnete das Museum in der Ortschaft Dahlerau endlich wieder seine Türen, nachdem es aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen war. Zur Feier des Tages war der Eintritt für alle Besucher kostenfrei, die ersten Besucher kamen kurz nach 11 Uhr.

Für die Ehrenamtler des Museums war in der vergangenen Woche viel zu tun. Sie haben die Exponate entstaubt und alle Maßnahmen getroffen, die für einen Museumsbetrieb während einer Pandemie nötig sind. „Wir haben die Luca-App zur Nachverfolgung eingerichtet. Über das System können wir auch die Besucher zählen, die sich aktuell im Gebäude befinden“, sagt Karola Johnen. Sie kümmerte sich am Sonntag um die Einlasskontrollen und die Begrüßung aller Gäste. Gerd Neumann hat ebenfalls bei den Vorbereitungen mitgeholfen. Insgesamt waren am Sonntag zehn ehrenamtliche Helfer im Einsatz.

Vor einigen Wochen war Gerd Neumann sich noch nicht sicher, ob auch das Museumscafé neu eröffnet werden kann, aber der Inzidenzwert ist niedrig genug. „Wir haben uns dafür entschieden das Café wieder zu öffnen. Das ist schön für uns und unsere Gäste und auch ein wichtiger Anlaufpunkt für Wanderer und für die Bewohner der Wupperorte. Mit dem Café ist das Museum einfach gemütlicher.“ Zusätzlich zu der Einrichtung der App zur Kontaktnachverfolgung hat das Wülfingmuseum ein Hygienekonzept erarbeitet, das die regelmäßige Reinigung aller Oberflächen, besonders im Cafébetrieb, beinhaltet. Die Besucher müssen im Museum außerdem einen Mund- und Nasenschutz tragen. Auf diese Vorkehrungen muss man mittlerweile wenige Menschen aufmerksam machen. Nach über einem Jahr Corona-Krise, haben sich alle an das Tragen einer Maske gewöhnt.

Die Sonderausstellung über Albert Schmidt, die das Wülfingmuseum Anfang Oktober eröffnet hat, steht immer noch. Kurz nach der Eröffnung der Sonderausstellung wurden die Museen wieder komplett geschlossen. „Für die meisten Besucher ist die Sonderausstellung noch neu. Wir wollen die Ausstellung mindestens bis Ende des Jahres zeigen, damit sich die Mühen und Kosten auch lohnen“, sagt Gerd Neumann.

Ein beliebter Punkt im Museum ist die interaktive Station, an der man die einzelnen historischen Orte im Tal der Wupper entdecken kann. Die Dampfmaschine bleibt weiterhin eine wichtige Attraktion des Museums. Zu dem Aktionstag setzte Peter Dominik die historische Dampfmaschine in Gang. „Im Frühjahr ist die Dampfmaschine zum letzten Mal, für einige Fernsehaufnahmen, gelaufen. Für heute habe ich sie natürlich auch ausgetestet und einen Probelauf durchgeführt“, sagt Peter Dominik. Er ist für den nächsten Aktionstag des Museums zuständig, wenn sich alles um das Thema Energie drehen wird.

Einen Raum weiter setzte Helmut Weber die historischen Webstühle der Wülfingfabrik in Gang. Er hat von 1960 bis 1996 in der Tuchfabrik gearbeitet. Der Weber kennt die Webstühle wie seine Westentasche. „Ich merke schon gar nicht mehr, dass es besonders laut ist“, sagt Helmut Weber. Was für andere Lärm ist, ist für ihn das gleichmäßige Arbeiten einer Maschine. Sobald einer der 400 Fäden nicht mehr korrekt läuft, hört er diesen Fehler. „Diese Übung kommt im Laufe der Jahre.“ Helmut Weber stand am Sonntag für alle Fragen der Besucher bereit und weihte sie in die Geheimnisse der Webstühle ein.

Gerd Neumann ist für den Neustart des Museumsbetriebs optimistisch gestimmt. „Mich haben schon viele Anrufe und Anmeldungen erreicht. Die Menschen freuen sich darauf, endlich wieder etwas Schönes zu unternehmen“, sagt er.

Stark nachgefragt ist das Museum im Moment auch für Veranstaltungen. Das Musuemscafé wird für private Feste oder Fortbildungen vermietet. „Die Einnahmen sind wichtig für den gesamten Verein. Zum Glück steigt die Nachfrage“, sagt Gerd Neumann. Er hofft, dass sich mit der Wiedereröffnung auch neue Ehrenamtler für das Museum finden. Für Unterstützung ist das Team jederzeit dankbar.

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