Seniorenpflege in Radevormwald „Wir wollen unser Team ergänzen“

Radevormwald · Harald Schäfer ist der neue Leiter des Johanniter-Hauses am Höhweg. Zuvor war er sieben Jahre lang am Paul-Harnisch-Haus in Wuppertal tätig. Die Corona-Pandemie bedeutet für Senioreneinrichtungen eine große Herausforderung.

 Harald Schäfer vor dem Portal des Johanniter-Hauses. Hier gab es jüngst als Dankeschön für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Besuch des „Curry-Flitzers“.  
  Foto: Jürgen Moll

Harald Schäfer vor dem Portal des Johanniter-Hauses. Hier gab es jüngst als Dankeschön für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Besuch des „Curry-Flitzers“. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Vor sechs Monaten hat Harald Schäfer die Leitung des Johanniter-Hauses in Radevormwald übernommen. Er ist der Nachfolger von Gerda Nussbaumer, die jetzt eine Einrichtung in Lüdenscheid leitet und seit 2018 für das Pflegeheim zuständig war. Für den 44-Jährigen ist das idyllisch gelegene Seniorenhaus mit 72 stationären Pflegeplätzen eine neue Aufgabe, nachdem er in Düsseldorf und Wuppertal gearbeitet hat. In Wuppertal hat Harald Schäfer sieben Jahre lang das Paul-Harnisch-Haus geleitet. „Ich bin sozusagen im Caritasverband groß geworden und habe in diesem Sommer in das Johanniter-Haus gewechselt. Nach der Beschäftigung in der Landeshauptstadt hat mich hier die Kleinstadtatmosphäre überzeugt. Die Menschen hier sind vertrauensvoller und man ist näher dran am Menschen“ sagt der Einrichtungsleiter.

Der Sozialarbeiter hat in Köln studiert und dann den Masterstudiengang Kooperationsmanagement in Aachen absolviert. „Mein Leitbild lautet ‚Mit Menschen, für Menschen und am Menschen‘. Ich möchte mich mit meiner Arbeit für Menschen einsetzen“, sagt Harald Schäfer. Die ersten sechs Monate in Radevormwald hat der Wuppertaler dafür genutzt, um die Bewohner und seine Mitarbeiter kennenzulernen. „Eine Vertrauensbasis ist für die Zusammenarbeit wichtig. Ich stehe für Kontinuität. Verbindlichkeit ist mir wichtig. Ich habe mich hier zunächst in den Rhythmus des Hauses eingefunden und bin in den Arbeitsprozessen ins Gespräch mit meinen Mitarbeitern gekommen.“

Derzeit sind 84 Menschen im Johanniter-Haus beschäftigt. Obwohl der Fachkräftemangel in Ballungsräumen wie Düsseldorf stärker zu spüren ist, will auch Harald Schäfer in Radevormwald an der Personalbindung arbeiten. „Der Fachkräftemangel in der Pflege hat in der Corona-Pandemie einen neuen Druck bekommen. Ein Ziel für 2022 ist deswegen das Team mit gezielten Kräften zu ergänzen. Wir suchen Fachkräfte.“

Obwohl in den Pflegeheimen wieder fast das „normale“ Leben eingekehrt ist, prägt die Pandemie die Abläufe und den Alltag in den Heimen. Harald Schäfer plädiert für eine strenge Kontrollen aller nötigen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen und will die Bewohner und Mitarbeiter des Johanniter-Hauses mit Disziplin vor Infektionen mit dem Coronavirus schützen. „Uns wird in der Handhabung mit allen Vorsichtsmaßnahmen eine gewisse Strenge nachgesagt. Ich halte sie für nötig, um innerhalb des Hauses zu einer verantwortungsbewussten Normalität zu finden“, sagt der Einrichtungsleiter. Er setzt deswegen auf einen sogenannten „Willkommensmanager“, der die Besucher kontrolliert, die zu festen Öffnungszeiten in das Seniorenheim kommen können. Der Einlass wird aktuell an der Hinterseite des Hauses geregelt, die über die Parkanlage zu erreichen ist. Die „Kapelle“ des Seniorenhauses ist zu einer Schleuse umfunktioniert worden, in der alle Besucher registriert werden. Außerdem wird kontaktlos ihre Temperatur gemessen und die 2G Plus Nachweise werden kontrolliert. Wer kein aktuelles Testergebnis vorlegen kann, wird vor Ort getestet.

Weihnachten wird am Höhweg in den Etagen und dem Speisesaal gefeiert. Am ersten und zweiten Weihnachtstag rechnet Harald Schäfer mit besonders vielen Besuchern, die ihre Angehörigen zum Fest sehen wollen. Das Team des Seniorenhauses vergibt deswegen Termine für den Besuch, um das Menschenaufkommen bestmöglich zu regeln. „Ich blicke zuversichtlich auf 2022 und will alle Veranstaltungen für unsere Bewohner ermöglichen, die verantwortungsbewusst durchzuführen sind“, sagt Harald Schäfer. Ihm sind besondere Veranstaltungen für das Johanniter-Haus genauso wichtig, wie die tägliche familiäre Atmosphäre des Hauses.

In seiner beruflichen Laufbahn hat er viele Senioren kennengelernt, die ihm immer wieder einen neuen Blickwinkel auf aktuelle Probleme eröffnet haben. „Wie gut es uns trotz und mit der Pandemie geht, wird in den Gesprächen mit den Senioren klar, die Kriege miterlebt haben“, sagt Harald Schäfer. Im Büro des neuen Leiters hängt passend dazu eine Fotografie, die seine Urgroßeltern zeigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort