Personalwechsel bei der Stadt Radevormwald Betriebshof unter neuer Leitung

Radevormwald · Christian Esplör hat die Nachfolge von Ingo Oberkersch angetreten und leitet seit dem 1. Juli den Betriebshof der Bergstadt. Für den 39-Jährigen kein unbekannter Arbeitsplatz.

 Christian Epslör ist der neue Leiter des Betriebshofs Radevormwald.

Christian Epslör ist der neue Leiter des Betriebshofs Radevormwald.

Foto: Jürgen Moll

Ein neues Gesicht ist Christian Esplör beim Radevormwalder Betriebshof wahrlich nicht: Bereits seit 2015 gehört der gelernte Mechanikermeister für Landmaschinen zum Team. Als Werkstattleiter zählten bislang vor allem die Wartung des Fuhrparks, Reparaturen sowie Beschaffung zu seinen maßgeblichen Aufgaben. Diese haben sich nun seit dem 1. Juli dieses Jahres drastisch geändert.

Statt an den Maschinen zu schrauben, sitzt er nun am Schreibtisch, organisiert Arbeitsaufläufe, teilt seine Kolonnen ein und steht im regelmäßigen Austausch mit Stadt und Verwaltung. Außerdem, sagt Esplör, gehöre auch der Kontakt zu Bürgern und Mitarbeitern zu seinen Kernaufgaben. „Ich möchte für Bürger und Mitarbeiter ansprechbar sein, erste Anlaufstelle.“ Das Verhältnis zu den Kollegen habe sich seit seiner Beförderung – zumindest seinerseits – nicht verändert, äußert Esplör: „Ich weiß ja nicht, wie es für die Kollegen ist. Aber einige von ihnen hatte ich auch schon vorher gefragt, ob es auch für sie in Ordnung wäre, wenn ich die Leitung übernehme.“ Esplör zählt nicht nur mit der Zustimmung seiner Kollegen, sondern vor allem auch mit dem Vertrauen des Stadtoberhaupts, Bürgermeister Johannes Mans: „Herr Esplör hat sich in den Strukturen des Betriebshofs besonders bewährt.“ Positiv aufgefallen sei der 39-jährige Remscheider durch sehr viel Fachkompetenz und einer sehr guten sozialen Integration.

Nach dem relativ kurzfristigen Abgang von Esplörs Vorgänger Ingo Oberkersch habe Mans im Rahmen einer nachhaltigen Personalentwicklung zunächst intern nach einem Nachfolger Ausschau gehalten. Bewährte Mitarbeiter dadurch zu fördern, dass man ihnen immer mehr verantwortungsvollere Aufgaben überschreibt, ist Mans überzeugt, fördere auch die Zufriedenheit der Angestellten. Einen weiteren, möglicherweise externen Kandidaten zu finden, sei nicht nötig gewesen.

Als neuer Leiter steht Esplör nun in der Verantwortung für ein 24-Mann-Betrieb. Zweifel oder Bedenken, die Stelle anzunehmen, habe er im Vorfeld nicht gehabt. „Schwer gefallen ist mir die Entscheidung auch nicht, aber ich habe natürlich sehr viel Respekt davor.“ Seine Vorzüge als langjähriger Betriebshofmitarbeiter, Arbeitsabläufe, Kollegen, Fuhrpark und Stadt bestens zu kennen, erweitert er nun durch Fortbildungen etwa in Personalführung. „Das Grundwissen eigne ich mir nach und nach an. Von meinem Vorgänger wurde ich ja schon eingearbeitet, zusätzlich habe ich mit Winfried Wortmann jemanden an meiner Seite, mit einem unfassbaren Erfahrungsschatz“, sagt Esplör anerkennend. Wortmann feiert im kommenden Jahr seine 30-jährige Betriebszugehörigkeit und steht Esplör als stellvertretender Betriebshofleiter zur Seite.

Die Werkstatt vermisst er überraschenderweise bislang noch nicht, gesteht er schmunzelnd. „Dabei dachte ich, dass mir das viel schwerer fallen würde, nicht mehr in der Werkstatt zu sein.“ Die Vielfalt seiner neuen Aufgaben machen den Job des Leiters selbst für einen Praktiker wie Esplör sehr attraktiv. „Was mir besonders zusagt, ist es, dass ich jetzt viel mehr bewirken kann. Ideen habe ich nämlich reichlich“, sagt er schmunzelnd. Auch deswegen, erwidert Mans, habe man sich für Esplör als neuen Leiter entschieden. „Er ist ein sehr empathischer Mensch, der Gespür für die Mitarbeiter hat und viele Ideen mitbringt.“ Neben dem Alltagsgeschäft wird Esplör auch weiterhin ein Auge auf den Fuhrpark haben. „Wir sind technisch und was die Geräte anbelangt sehr gut ausgestattet.“ Wann immer eine Neuanschaffung anstehe, werde auch Ausschau nach einem umweltschonenden Elektroantrieb gehalten. Sämtlich Klein- und Handgeräte seien bereits auf Elektro umgestellt. Beim Fuhrpark allerdings spielen Faktoren, wie etwa die Leistung, eine wesentliche Rolle. „Bei den großen Fahrzeugen, die wir hier im Einsatz haben, ist die Technik leider noch nicht so weit.“ Um Kies zu transportieren, sei ein Lkw mit Elektromotor brauchbar. Bei schweren Geräten, wie etwa einem Böschungsmäher wären wiederum so viele Batterien nötig, um das Fahrzeug für den Alltagseinsatz fit zu machen, dass sich die Anschaffung einfach nicht lohne. „Aber natürlich wird das auch ein Thema bleiben.“

Akute Sorgen bereite ihn derzeit allerdings die Trockenheit. „Wir müssen schauen, wie wir mit der zunehmenden Trockenheit umgehen. Es ist zwar schön, gepflegte Parks zu haben, aber bei dem Wetter verletzen wir die Pflanzen eher, wenn wir Hecken stutzen und schneiden.“ Auch bei der Bewässerung müssten sich die Betriebshofmitarbeiter zunehmend die Frage stellen, ob das Gießen an gewissen Stellen sinnvoll oder schon Wasserverschwendung ist. Den Bürgern zu vermitteln, dass ein eher ungepflegter, wild aussehender Park im Sommer für Flora und Fauna möglicherweise besser ist, als der akkurate Schnitt, zählt er ebenfalls zu seinen Aufgaben.

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