Wupperorte in Radevormwald Bürgerzentrum am Siedlungsweg ist fast fertig

Wupperorte · Mitglieder der Wupperkonferenz waren die ersten, die im frisch renovierten Bürgerzentrum am Siedlungsweg tagten. Ganz fertig ist der neue Quartiertreff noch nicht, aber schon jetzt können Vereine und Akteure die Räume buchen.

Die Räume am Siedlungsweg sind zwar noch nicht endgültig fertiggestellt, doch sie können bereits genutzt werden – so von den Teilnehmern der Wupperkonferenz am Dienstagabend.

Die Räume am Siedlungsweg sind zwar noch nicht endgültig fertiggestellt, doch sie können bereits genutzt werden – so von den Teilnehmern der Wupperkonferenz am Dienstagabend.

Foto: Jürgen Moll

Die strukturellen Rahmenbedingungen sind vorhanden. Jetzt müssen die engagierten Wupperaner das Gebäude mit Leben füllen. Nach knapp zehn Monaten Umbauzeit erstrahlt das ehemalige Gemeinde- und nun neue Bürgerzentrum am Siedlungsweg im neuen Glanz: Das Interieur ist durch die neue Elektrik und den frischen weißen Anstrich nicht nur heller und einladender. Durch die Umstrukturierung der Räume bietet der neue Quartiertreff viele Möglichkeiten für die unterschiedlichen Bedürfnisse der aktiven Vereine und Bürger: Krabbelgruppen, Konzerte, Versammlungen, Feste und Beratungen sowie Co-Working-Space und Rückzugsmöglichkeiten für Workshops oder Tagungen sind in den umgestalteten Räumen möglich. Die neuen Sanitäranlagen und eine rundum erneuerte Küche entsprechen den aktuellen Standards. Nur noch wenige Kleinigkeiten wie Maler- und Elektroarbeiten an der einen oder anderen Stelle sowie die Außenanlagen stehen noch aus. Im Großen und Ganzen könnte das Haus schon genutzt werden.

Im ehemals großen Gemeindesaal, der baulich zwar verkleinert, aber nach wie vor noch der größte Raum im Haus ist und je nach Veranstaltung bis zu 199 Gästen Platz bietet, kamen diese Woche die Mitglieder der Wupperkonferenz zusammen. Hier warb Bürgermeister Johannes Mans darum, das Haus zu nutzen. Nachdem das Förderprojekt mit David Truszczynski als Quartiersmanager Ende 2022 ausgelaufen war, sind die Akteure der Wupperorte aufgefordert, die aufgebauten Strukturen zur Belebung des Quartiers selbstständig weiterzunutzen und weiterzuentwickeln. Unterstützung erfahren sie im Übergang von wechselnden Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die bei Amtsleiter Burkhard Klein in der Bauverwaltung angesiedelt sind.

Für die Wupperorte, machte Mans deutlich, „brauchen wir das Engagement der Bürger und Vereine vor Ort. Als Stadt können wir nur die Rahmenbedingungen bereitstellen“, sagte er mit Blick auf das umgebaute Bürgerzentrum. Die Stadt stehe im guten Kontakt mit dem Verein „aktiv 55plus“, der bereit sei, Angebote am Siedlungsweg zu platzieren. Auch mit der Diakonie sei man im Gespräch. Darüber hinaus wird die Stadtverwaltung selbst mit einer gewissen Regelmäßigkeit Beratungstermine im neuen Bürgerzentrum vorhalten. Ebenfalls will Mans bei einer regelmäßigen Bürgersprechstunde mit den Wupperanern ins Gespräch kommen. Darüber hinaus aber seien Vereine und Akteure selbst aufgerufen. „Sie müssen das Haus mit Leben füllen“, sagte Mans und richtete damit seine Worte an die Mitglieder der Wupperkonferenz, Vertreter von Vereinen, Gemeinden und Aktiven vor Ort. Doch ausgerechnet damit scheinen einige Probleme zu haben.

„Die meisten von uns üben schon zwei, drei, vier oder fünf Ehrenämter aus“, sagte Kerstin Jahn vom Presbyterium der evangelischen Gemeinde Remlingrade-Dahlerau, als es um die Wahl eines Sprecherteams für die Wupperkonferenz ging. Neben Rosemarie Kötter und Lisa Kutsch sollten sich weitere Sprecher finden, die dabei helfen sollen, zwei Wupperkonferenzen pro Jahr vorzubereiten, sowie Ansprechpartner für die übrigen Teilnehmer sein sollen und das von Quartiersmanager David Truszczynski aufgebaute Netzwerk lebendig zu halten. Die Arbeit, bestätigten die Sprecherinnen, sei überschaubar. Dennoch brauchte es an dem Abend gutes Zureden, ehe sich Carola Johnen und Ulrich Kühn bereit erklärten, dem Sprecherteam beizutreten. Johnen regte an, eine zentrale E-Mail-Adresse der Wupperkonferenz einzurichten sowie als analoge Alternative bis zu drei Briefkästen im Quartier (Bürgerzentrum, Wuppermarkt und Auf der Brede) aufzustellen, wo die Wupperaner ihre Anliegen und Wünsche für die Wupperorte platzieren könnten. Sie erklärte sich bereit, Info-Flyer an die Haushalte zu verteilen und regelmäßig die Briefkästen zu leeren. Ulrich Kühn regte an, bei der geplanten Eröffnungsfeier des Bürgerzentrums im Sommer die Möglichkeit zu nutzen, um die verschiedenen Vereine und Akteure vor Ort vorzustellen.

Vertreter des Familienzentrums kündigten an, Räumlichkeiten des Bürgerzentrums für ihre Krabbelgruppen zu nutzen. Die evangelische Gemeinde plane ein Konzert mit Dr. Mojo, und der Bürgerverein der Wupperorte, teilte Vereinschef Marcus Riese mit, wolle Haus und Außengelände für den anstehenden „Tag des Nachbarn“ am 26. Mai nutzen. Der Sprecher der Wupperchöre dachte laut nach und brachte ein organisiertes Rudelsingen als Angebot an. An Kreativität mangelt es den Wupperanern also nicht. Finanziell, erklärte Sabine Rademacher vom städtischen Fördermittelmanagement, könnte den Vereinen und Akteuren bei der Ausrichtung von Angeboten geholfen werden. Denn im Verfügungsfonds für die Wupperorte seien noch Mittel da, die bis Ende des Jahres abgerufen werden können. Mit bis zu 3000 Euro kann ein Projekt finanziert werden, „das die Bürger aktiviert, vernetzt, in Kontakt bringt, Austausch schafft, die Vielfalt betont und das Quartiersleben bereichert“, heißt es dazu in den Richtlinien.

Sabine Radermacher ermutigte die Anwesenden, von der Fördermöglichkeit Gebrauch zu machen. „Alle Mittel, die bis Ende des Jahres nicht abgerufen worden, fließen an die Bezirksregierung zurück.“

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