Kommunalwahl in Radevormwald Bürgermeister Johannes Mans: „Ich trete wieder an“

Radevormwald · Der Bürgermeister schafft Klarheit über seine Kandidatur bei der kommenden Kommunalwahl. Er möchte die anstehenden Projekte in der Stadt weiter voranbringen. Ermutigt hätten ihn auch Stimmen aus der Bürgerschaft.

 Bürgermeister Johannes Mans vor dem Eingang des Radevormwalder Rathauses. Hier ist er seit 2015 Verwaltungschef. Nun tritt er für eine weitere Amtszeit an.

Bürgermeister Johannes Mans vor dem Eingang des Radevormwalder Rathauses. Hier ist er seit 2015 Verwaltungschef. Nun tritt er für eine weitere Amtszeit an.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Bürgermeister Johannes Mans strebt eine zweite Amtszeit an. Gestern hat der 61-Jährige bei einem Pressegespräch öffentlich gemacht, dass er zur Kommunalwahl wieder antreten wird. In den vergangenen Wochen war in der politischen Szene bereits gerätselt worden, ob Mans, der seit 2015 an der Spitze der Stadtverwaltung steht, erneut kandidieren werde. „Ich habe diese Entscheidung nach reiflicher Überlegung getroffen“, sagt der Bürgermeister. „Natürlich auch zusammen mit meiner Familie.“

Angesichts der vielen Projekte, die während seiner Amtszeit angestoßen worden seien und die noch nicht beendet sind, sieht Mans sich in der Verantwortung, das Begonnene auch erfolgreich zu Ende zu bringen. „Ich möchte diese Entwicklungen sauber ins Ziel führen“, sagt er. Ermutigt hätten ihn auch positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung. „Bürger haben mich angesprochen oder angerufen und mich gebeten, erneut für das Amt zu kandideren“, sagt er.

Auf die Frage, welche politischen Parteien ihn bei seiner Kandidatur unterstützen werden, erklärt Mans: „Ich trete als unabhängiger Kandidat an und sehe mich nicht als die Speerspitze eine bestimmten Partei.“ Es gebe allerdings aus einigen Fraktionen im Rat Signale, dass man seine Kandidatur mit Wohlwollen sehe.

Dass Johannes Mans im Jahr 2015 Verwaltungschef in Radevormwald werden würde, hatte anfangs niemand erwartet. Die Alternative Liste hatte ihn als Kandidaten gegen den Favoriten Christian Viebach nominiert, der für CDU und SPD antrat. Stalking-Vorwürfe gegen Viebach, die vor der Abstimmung ruchbar wurden, sorgten für ein Überraschungsergebnis: Mans siegte mit 53 Prozent der Stimmen. „Ich war beeindruckt von dem Vertrauen der Menschen“, sagt er im Rückblick.

Der aus Rheinland-Pfalz stammende neue Stadtchef musste sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut machen. Was ihm den Start erleichterte, sei die Offenheit der Menschen gewesen. Das Klischee vom zugeknöpften, schwierigen Bergischen kann er nicht bestätigen. „Die Herzlichkeit der Menschen hier war das erste, was mir aufgefallen ist“, erzählt Mans, der nach seiner Wahl nach Radevormwald umgezogen ist. Positiv bewertet er auch die gute Zusammenarbeit mit den Ratsfraktionen: „Wir haben die großen Projekte immer mit großer Mehrheit auf den Weg gebracht.“ So habe man in der ersten Zeit der Legislaturperiode die Bauaufsicht in Radevormwald halten können und auch die Sekundarschule fest installiert.

Ein wichtiges Anliegen sei es gewesen, die Wupperorte wieder zu stärken. Nach den fruchtlosen und kostspieligen Versuchen, die Textilstadt Wülfing Anfang der Zehner-Jahre zu entwickeln, sei die Stimmung in den Ortschaften niedergedrückt gewesen, erinnert sich. Das habe sich geändert, vieles in den Wupperorten habe sich deutlich verbessert. Im vergangenen Jahr konnte mit dem Konzept des Ärztehauses die medizinische Versorgung gesichert werden, eine neue Begegnungsstätte ist geplant, die Jugendarbeit vor Ort kann Erfolge vorweisen. Die Quartiersentwicklung im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes ist auf dem Weg. Auch in der Innenstadt sei mit einem solchen Handlungskonzept einiges in Bewegung gekommen. Mans nennt hier als wichtigstes Projekt der nächsten Zeit die Neugestaltung der Nordstraße. Mans lobt die gute Zusammenarbeit mit dem oberbergischen Landrat Jochen Hagt, der diese Projekte in jeder Hinsicht fördere und unterstütze.

Dass der politische Ton in Radevormwald auch rau werden kann, hat der Bürgermeister in den vergangenen Wochen erlebt. Im Zusammenhang mit der Beigeordnetenwahl, die im ersten Anlauf mit einem Rückzug des im Rat gewählten Bewerbers Christian Klicki (CDU) geendet hatte, gab es aus den Reihen der Christdemokraten für Johannes Mans heftige Kritik – er habe sich zu wenig für Klicki eingesetzt und diesen mit einem von der Stadt beauftragten Gutachten beschädigt (unsere Redaktion berichtete).

Mans hofft, dass die Stimmung im Rat sich wieder beruhigt. „So eine politische Polarisierung ist nicht mein Ding“, sagt er. „Ich setze auf einen sachlichen Stil.“

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