Fragen an den Bürgermeister Bürgersprechstunde im Livestream

Radevormwald · Aus den Büro-Räumen des Jugendtreffs „Life“ auf der Brede beantwortete Bürgermeister Johannes Mans über den Facebook-Kanal der Einrichtung Fragen zu der Corona-Krise. Das Interesse der Bürger war groß.

 Johannes Mans macht vom Jugendtreff „Life“ aus eine Video-Bürgersprechstunde.

Johannes Mans macht vom Jugendtreff „Life“ aus eine Video-Bürgersprechstunde.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Corona-Krise wirft viele Fragen und Sorgen auf. Die Bürger von Radevormwald hatten am Montagnachmittag die Möglichkeit, einige dieser Fragen an Bürgermeister Johannes Mans zu stellen, der ab 17 Uhr in einem Livestream auf Facebook zu sehen war. Aus den Büro-Räumen des Jugendtreffs „Life“ auf der Brede ging er online, um mit den Bewohnern seiner Stadt ins Gespräch zu kommen. Fragen konnten über Facebook, die Mitarbeiter des Jugendtreffs und über das Telefon gestellt werden.

Eine Bürgersprechstunde im Livestream ist auch für den Bürgermeister ungewöhnlich. „Ich mag die persönlichen Begegnungen und Gespräche, aber mit der Krise muss ich mich auf neue Formate einlassen“, sagt er. Zum Start der Bürgersprechstunde stellte er einen Bezug zu den Wupperorten her, aus denen er sich am Montag meldete. Die Bewohner der Außenortschaften an der Wupper warten auf die Umsetzung weiterer Fördermaßnahmen für das InHK Wupperorte. „Die Quartierentwicklung durch die Fördermaßnahmen ist im Zeitplan. Wichtige Themen sind auch immer noch eine verbesserte Fahrradanbindung der Wupperorte“, sagt Mans.

Die erste Frage der Bürgersprechstunde erreichte ihn nach einigen Minuten und zielte auf die Zusammenarbeit zwischen Kreis und Kommune bei der Ermittlung von Corona-Infektionen ab. „Die Hauptverantwortung trägt das Gesundheitsamt des Kreises. Der Kreis überträgt der Stadt die Verfügung, die nötigen Quarantänemaßnahmen zu kontrollieren. Über regelmäßige Telefonkonferenzen bleiben wir mit dem Kreis in Verbindung.“

Die Bürger von Radevormwald interessieren sich auch dafür, wie ihr Bürgermeister zu den jüngsten Lockerungen der Corona-Einschränkungen steht. Für Johannes Mans steht durchdachtes und vorsichtiges Handeln an erster Stelle. „Wir müssen verantwortungsbewusst mit den Infektionen und der Krise umgehen. Der Schutz von alten und kranken Menschen hat Priorität. Einige Lockerungen wurden zu unvorbereitet verkündet. Das Land macht große Ankündigungen, ohne dass die Kreise und Kommunen informiert sind. Die kommunalen Umsetzungsschritte sind nicht einheitlich geregelt. Die Städte müssen schnell und flexibel reagieren, und das stiftet auch bei den Bürgern Verwirrung“, sagt er.

Interesse bekundeten die Bürger am Montag außerdem an den Corona-Folgen für Radevormwald sowie an den Kontrollen durch das Ordnungsamt. „Die Stadt verzeichnet Einbrüche bei den Gewerbesteuereinnahmen. Wir werden lange mit den wirtschaftlichen Folgen zu kämpfen haben. Unser Ordnungsamt ist ständig unterwegs, um Abstandsregeln oder Ansammlungen von Menschen zu kontrollieren.“

Persönlich hat Johannes Mans am meisten an der Corona-Krise gestört, dass das öffentliche Leben in Radevormwald zum Erliegen kommen musste. „Veranstaltungen, wie der Feierabendmarkt oder kulturelle Termine, machen die Stadt aus. Um solche Formate umzusetzen und zu etablieren, braucht es Durchhaltevermögen und Kreativität. Corona hat viel von dieser Arbeit zunichte gemacht. Das öffentliche Leben einer Stadt muss nach der Krise neu hochgefahren werden.“

Eine junge Mutter nutzte die Bürgersprechstunde, um sich nach der Wiederöffnung von Kindertagesstätten zu erkundigen. „Wir fahren auf Sicht. Aktuell kann ich keine Versprechungen machen, ob die Kitas nach den Sommerferien wieder regulär öffnen können. Wichtig sind einheitliche Regelungen im Oberbergischen Kreis.“

Bürgermeister Johannes Mans vermittelte trotz der aktuell schwierigen Lage am Montag Optimismus und appellierte auch an die Bürger, optimistisch und solidarisch zu bleiben.

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