Straßenarbeiten in Radevormwald Baustellen-Stopp wegen Materialmängeln

Radevormwald · Probleme mit der beauftragten Firma sorgen für die Verzögerung auf der B 483 nach Schwelm. Das hat der Landesbetrieb Straßen.NRW nun eingeräumt. Derweil steht für die B 229 bereits die nächste Baustelle an.

 In der Ortschaft Wellringrade ist erstmal Schluss – ein kurzer Streckenabschnitt der B 483 zwischen Rade und Schwelm bzw. Ennepetal ist gesperrt. Und das wird noch bis Weihnachten so bleiben. 

In der Ortschaft Wellringrade ist erstmal Schluss – ein kurzer Streckenabschnitt der B 483 zwischen Rade und Schwelm bzw. Ennepetal ist gesperrt. Und das wird noch bis Weihnachten so bleiben. 

Foto: Stefan Gilsbach

Unverständnis und Ärger hat der BM-Artikel über die Verlängerung der Baustellenarbeiten auf der B 483 bei vielen Radevormwaldern ausgelöst. Denn eigentlich sollten die Sanierungsarbeiten zwischen den Ortschaften Radevormwald-Landwehr und Ennepetal-Schlagbaum schon Mitte November beendet sein. Stattdessen soll die Straße nun voraussichtlich bis Weihnachten gesperrt bleiben.

Das sorgt für Verblüffung, schließlich handelt es sich nur um einen kleinen Fahrbahnabschnitt. „Traurig, für so eine kleine Strecke eine so lange Sperrung, das gibt es nur in Deutschland“, schreibt ein Kommentator auf Facebook. Und ein anderer witzelt: „Ich denke übrigens, dass die Strecke nicht am 21. Dezember 2019 fertig ist, sondern am 21. Dezember 2020.“

Tatsächlich sollte man meinen, dass der Streckenabschnitt von gerade einen Kilometer Länge rasch saniert sein müsste. Andreas Berg, Pressesprecher der Regionalstelle des Landesbetriebes Straßenbau in Hagen räumt ein, dass es offensichtlich eine Panne bei dem verwendeten Material gegeben hat. „Es wurden Proben von dem verwendeten Frostschutzmaterial gezogen“, erläutert er den Grund für den aktuellen Baustopp. Es sehe leider so aus, als entspreche das Material „nicht den Anforderungen“.

Allerdings stünden noch einige Prüfungsergebnisse aus, die noch in dieser Woche eintreffen sollen, erklärt Berg. Nach dem jetzigen Stand sehe es freilich so aus, als müsse das ganze verfüllte Material entfernt werden. Schließlich könne man nicht riskieren, dass die sanierte Straße nach einem harten Winter wieder kaputt sei.

Doch wie konnte es passieren, dass möglicherweise minderwertiges Material verwendet wurde? „Dies müssen wir mit der beauftragten Firma klären“, sagt der Sprecher des Landesbetriebes.

Bis auf Weiteres müssen die Fahrer, die nach Schwelm oder Ennepetal oder die gleiche Strecke zurück in Richtung Rade möchten, also die ausgeschilderte Umleitung über die B 229, die L 81, die L 414 und die L 527 nehmen. Nicht alle halten sich daran, Bewohner von Ortschaften wie Remlingrade beschweren sich über mehr Verkehr durch Fahrer, die Schleichwege suchen. Jüngst fuhr sich ein Sattelschlepper dort fest (wir berichteten).

Eine Entspannung der Baustellen-Situation in Rade ist nicht zu erwarten. Die nächste Sperrung soll bereits in dieser Woche eingerichtet werden. Dieses Mal ist wieder die B 229 in Richtung Halver dran, die bereits in den Sommerferien wegen Sanierungsarbeiten dicht war. Wie die Regionalniederlassung Rhein-Berg des Landesbetriebes Straßen.NRW mitteilt, wird ab Freitag, 29. November, der Geh- und Radweg entlang der Bundesstraße zwischen den Ortschaften Feldmannshaus und Linde erneuert.

„Das Höhenniveau des Radweges wird an das Höhenniveau der Bundesstraße angepasst“, teilt Henrike Langen, Sprecherin des Landesbetriebes in Gummersbach, mit. „Für die Arbeiten muss die B229 halbseitig gesperrt werden. Der Verkehr wird durch Baustellenampeln geregelt. Vor allem im Berufsverkehr muss mit längeren Wartezeiten gerechnet werden, da die Ampelumlaufzeiten entsprechend der Baufeldlänge einige Zeit andauern.“ Immerhin soll das nur eine Woche lang dauern – „bei planmäßigen Verlauf“, wie die Sprecherin anmerkt.

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