Stadtentwicklung in Radevormwald Steinzeitfunde – Archäologen überprüfen nun Karthausen

Radevormwald · Im Februar war bekannt geworden, dass ein Hobby-Forscher auf der Fläche, wo bald gebaut werden soll, Steinzeitfunde entdeckt hatte. Diese sind interessant genug für den Landschaftsverband, um das Erdreich näher zu untersuchen.

 Blick auf die künftige Baufläche Karthausen: Haben hier einst Steinzeitmenschen gesiedelt?

Blick auf die künftige Baufläche Karthausen: Haben hier einst Steinzeitmenschen gesiedelt?

Foto: Stefan Gilsbach

Die Vorbereitungen für die Bebauung des Gebietes Karthausen gehen weiter. Im städtischen Ausschuss für Stadtentwicklung in der kommenden Woche wird die Verwaltung über den Stand der Dinge informieren. Dabei geht es zum Beispiel um Themen wie Schallschutz für Anlieger der Elberfelder Straße, einen geplanten geringfügigen Flächentausch mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und auch um Funde aus der Steinzeit, die im Erdreich des Geländes aufgetaucht sind.

Im Februar 2020 hatte das Amt für Bodendenkmalpflege der Stadt mitgeteilt, dass ein interessierter Bürger Funde im Baugebiet gemacht habe, die auf „eine steinzeitliche Besiedlung im nahen Umfeld des Baugebietes“ hinweisen. Auch Militaria aus dem Zweiten Weltkrieg seien gefunden worden.

Der Landschaftsverband war bei der ersten Auswertung der zum Vorschein gekommenen, prähistorischen Funde zu dem Schluss gekommen, das „eine Ermittlung und Konkretisierung der archäologischen Situation mittels einer qualifizierten archäologischen Prospektion erfolgen“ muss, teilt die Verwaltung mit. Dabei handle es sich um eine „systematische zerstörungsfreie Suche nach archäologischen Funden“.

Dr. Jens Berthold, der Leiter des zuständigen Amtes für Bodendenkmalpflege in Overath, hatte im März unserer Redaktion erklärt, die Funde seien durchaus interessant, allerdings sei eine solche Untersuchung nichts Ungewöhnliches, sondern archäologischer Alltag. Dass mögliche Entdeckungen im Boden die Pläne für die Wohnbebauung stoppen könnten, hält der Wissenschaftler für sehr unwahrscheinlich.

„Allerdings werden uns diese Untersuchungen zeitlich zurückwerfen“, erklärt Burkhard Klein, Leiter des Bauverwaltungsamtes in Radevormwald. Wann mit der Vermarktung des Geländes begonnen werden kann, dazu könne er derzeit keine konkreten Angaben machen.

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