Radevormwalder Ortschaft Borbeck geht wieder auf die Piste

Radevormwald · In der Ortschaft ging es am Samstagabend heiter zu: Nach langer Zwangspause lud die Löschgruppe zu ihrer mittlerweile legendären Schneeparty ein. In Ski-Outfits und mit Schneerutscher für die Kinder pilgerten ganze Familien zur bergischen Après-Ski-Party.

Auch das gastronomische Angebot orientierte sich mit Glühwein und deftiger Kost an den Vorbildern aus den Alpen (v.l.): Ralf Höller, Benni Ottofülling und Marc Peppinghaus.

Auch das gastronomische Angebot orientierte sich mit Glühwein und deftiger Kost an den Vorbildern aus den Alpen (v.l.): Ralf Höller, Benni Ottofülling und Marc Peppinghaus.

Foto: Jürgen Moll

Neugierig nähert sich der unwissende Besucher am Samstagabend über die matschigen Feldstraßen dem Gerätehaus der Löschgruppe Borbeck: Nach der letzten Winter-Hüttengaudi 2019 haben die Feuerwehrmänner des Örtchens wieder zum „Partyhighlight des Jahres“ eingeladen, wie es stolz heißt. Ihre dritte Auflage, die erste nach der Pandemie. Eine Hommage an den Wintersport und gesellige Stunden nach der körperlichen Betätigung auf den verschneiten Bergen.

„Wir alle lieben das Skifahren, fahren einmal im Jahr gemeinsam in den Skiurlaub nach Frankreich“, erzählt Ralf Höller. Warum also nicht ein bisschen dieses Lebensgefühl in die Heimat verfrachten? Dachten sich 2017 die ehrenamtlichen Lebensretter und machten sich an die Arbeit. Eine Besonderheit dabei ist seit jeher, dass die Männer und Frauen der Löschgruppe nicht nur mit entsprechenden Getränken und Musik oder gar den passenden Ski-Outfits auf Borbeck Hüttengaudi feiern, sondern immer auch mit echtem Schnee.

Weit und breit ist der Schnee der vergangenen Wochen allerdings schon längst geschmolzen, keine Spur mehr von der weißen Pracht. Die Borbecker Feuerwehrmänner aber haben für ihre Schneeparty in diesem Jahr echten Schnee versprochen, und das scheinen auch die Besucher ernst genommen zu haben. Im wärmenden Ski-Outfit, mit Bommelmütze und dicken Winterstiefeln, die Kinder in bunten Schneeanzügen gekleidet und mit Schlitten im Schlepptau, wandern sie über die Wege nach Borbeck.

In der Ferne sind bereits die bunten Lichter der Scheinwerfer zu sehen. Beim Eintreffen stehen die ersten Gäste bereits um bunt illuminierte Wassertanks, die kreativ zu Stehtischen umgebaut wurden. Am Eingang lodert ein kleines Feuer und auf dem Boden – kaum zu glauben – eine dicke weiße Schneepracht. Auch die Fahrzeughalle, in der DJ Cerasi für Stimmung sorgt, wurde mit einer 20 Zentimeter dicken Schneeschicht bedeckt. Im hinteren Teil des Geländes spielen und toben Kinder vergnügt auf einem kleinen Schneehügel. Das Ambiente, wunderschön. Die Stimmung, trotz des jungen Abends, bereits auf einem hohen Niveau.

„Wir waren schon mal vor Corona hier und fanden es einfach sehr schön, nett und sehr familiär“, teilt Steffi Isenberg ihre Impressionen mit, während ihre Kinder (vier und sechs Jahre alt) unter der Aufsicht des Papas munter auf dem Schneehügel herumtollen. „Wir sind mit dem Shuttleservice vom Busbahnhof aus hergekommen. Ein toller Service. Dann können der Papa und ich auch einen Glühwein trinken.“ Sie selbst, verrät sie noch, liebt den Wintersport und kennt die Atmosphäre oben auf den Bergen, in den Hütten und bei den Après-Ski Partys. Die winterliche Hüttengaudi in Borbeck käme dem schon sehr nah. „Die haben sich schon hier wieder mächtig ins Zeug gelegt. Wir haben Schnee, eine schöne Beleuchtung, gute Musik. Das ist durchaus vergleichbar mit den Partys in den Skigebieten.“

Justin (23) und Ramona (17) sind aus Meinerzhagen und Wipperfürth nach Borbeck gekommen. Online hatten sie von der Party erfahren, die gleich ihr Interesse weckte. Auch sie sind Wintersportfans und freuten sich auf einen ausgelassenen Abend. „Das Versprechen mit dem Schnee haben sie schon mal gehalten. Mal sehen, was der Abend noch so bringt“, sagt Justin. Die Cocktails könnten seiner Meinung nach zwar noch origineller sein und eine breitere Auswahl bieten. Aber der erste Eindruck, urteilt auch Ramona, sei gut.

Rund 200 bis 300 Gäste habe die Borbecker Hüttengaudi in den vergangenen beiden Auflagen jeweils erreicht. „Damit rechnen wir auch dieses Jahr“, berichtet Höller, der sich bereits am frühen Abend sichtlich über die tolle Resonanz freut. Die Arbeit, den gesamten Schnee im Ort zu sammeln, mit Planen vor dem Schmelzen zu schützen und schließlich auf dem Gelände zu verteilen, habe sich gelohnt.

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