Politik in Radevormwald Jugendfreizeitplatz: AL hat Zweifel am geplanten Standort
Radevormwald · In einem Antrag für den Ausschuss verweist die Fraktion auf kritische Punkte. Sie befürchtet, dass der Platz am Ende ein „Etikettenschwindel“ wird und keinen ausreichenden Raum für beliebte Freizeitaktivitäten bietet.
In der Nachbarschaft des Life-ness soll ein Jugendfreizeitplatz entstehen – das zumindest ist der Vorschlag der Verwaltung. Das Jugendamt unter der Leitung von Peter Horn sieht an diesem Standort gut Möglichkeiten, ein Gelände für Jugendliche anzubieten, das zentral gelegen und gut an andere Freizeitangebot der Stadt angebunden ist.
Die Fraktion der Alternativen Liste sieht jedoch an diesem Standort Probleme. In einem Antrag, der im kommenden Jugendhilfeausschuss behandelt werden soll, hat der Fraktionsvorsitzende Rolf Ebbinghaus einige Punkte aufgelistet, die beachtet werden sollten.
So sind die AL-Mitglieder der Auffassung, dass das Gelände für einen Skater- oder BMX-Platz zu klein ist. Zudem müsse die Fläche aufwendig gegen das deutlich tiefer liegende Gelände des Life-Ness gesichert werden, um die Unfallgefahr zu mindern. „Um das Gelände für diesen Zweck aufzubereiten, müssten zahlreiche Bäume gefällt werden. Damit ginge dem Innenstadtbereich ein wertvoller Grüngürtel verloren“, gibt Rolf Ebbinghaus zu bedenken. Er geht auch auf den Plan ein, dass das fragliche Gelände von der Bäder Radevormwald GmbH gegen eine nördlich gelegene Fläche getauscht werden soll. „Diese Fläche soll letztlich für einen möglichen Ausbau des Life-ness vorgesehen werden. Damit würde jedoch auch der Spielplatz in unmittelbarer Nachbarschaft der Nordstadt verloren gehen“, warnt die AL-Fraktion in ihrem Antrag.
Von Seiten des Seniorenbeirates sei der Wunsch geäußert worden, das Gelände als multifunktionales Bewegungsgelände zu gestalten. „Die Realisierung dieses Wunsches schließt die Gestaltung eines Skater-/BMX-Geländes völlig aus“, meint Ebbinghaus. „Der Vorschlag verkennt die Notwendigkeit und Dringlichkeit eines Jugendfreizeitplatzes, weil es in der Stadt Radevormwald bislang überhaupt noch kein Angebot für Jugendliche besteht.“
Die Einwände dürften somit nicht als grundsätzliche Kritik an der Einrichtung eines Jugendfreizeitplatzes verstanden werden, betont Rolf Ebbingshaus gegenüber unserer Redaktion. „Wir möchten einen echten Jugendfreizeitplatz, und zu dem gehört nach unserer Auffassung auch eine Skater- oder BMX-Anlage.“ Und die hätte an dem nun vorgeschlagenen Ort vermutlich keine Chance. „Wir befürchten, dass diese Pläne der Stadt sich letztlich als Etikettenschwindel herausstellen“, meint Ebbinghaus. Grundsätzlich zeigen sich die AL-Fraktionsmitglieder überrascht darüber, dass das Jugendamt, nachdem zunächst längere Zeit nur die Rede davon war, Ausschau halte nach einem passenden Gelände, und jetzt die aktuellen Planungen aus dem Hut zaubere.
Der Jugendhilfeausschuss tagt am Montag, 17. Mai, um 17 Uhr im Saal des Bürgerhauses, Schlossmacherstraße 4-5.