Aus dem Radevormwalder Rathaus Grundsteuer B soll nicht steigen

Radevormwald · Gute und nicht so gute Nachrichten zur Haushaltslage der Stadt verkündete Stadtkämmerer Simon Woywod in der jüngsten Ratssitzung. Die Gewerbesteuer sinken, doch die Grundsteuer B soll nicht steigen – vorerst.

Die Stadt konnte ihre Schulden im vergangenen Jahr um 10,7 Millionen Euro reduzieren – von etwas mehr als 69,1 Millionen Euro 2021 schrumpfen die roten Zahlen im Haushalt auf 58,4 Millionen Euro für 2022. Das berichtete Kämmerer Simon Woywod in der Ratssitzung. Die Prüfung des Jahresabschlusses 2022 habe einen Jahresüberschuss von 8,14 Millionen Euro ergeben. „Das ist eine Million mehr als ursprünglich prognostiziert“, berichtete er.

Durch den Überschuss kann die Stadt ihr Eigenkapital zum Jahresende wohl auf knapp 49,5 Millionen Euro erhöhen. Wichtig für die Investitionen der kommenden Jahre. Denn wie Woywod erneut deutlich machte: Die Rekordsumme an Gewerbesteuern aus dem Vorjahr könne für 2023 nicht mehr erwartet werden. Der Ansatz für 2023 wurde mit Blick auf die Vorjahre auf 24,6 Millionen Euro festgelegt. Derzeit habe die Stadt knapp 19,8 Millionen Euro an Gewerbesteuern eingenommen. Ob bis zum Jahresende die noch fehlenden knapp 4,8 Millionen Euro fließen, sei fraglich. Immerhin gab es eine leichte Verbesserung von 200.000 Euro im Vergleich zum März. Bei der Grundsteuer B lag Woywod mit seiner Prognose richtig. Von den geplanten 4,2 Millionen wurden bis Juni 2023 bereits 4,1 Millionen an die Stadtkasse abgeführt. Weniger als 48.000 Euro fehlen, um den Ansatz zu erreichen. Bei der Einkommenssteuer sieht das anders aus. Hier fehlen noch mehr als zehn Millionen Euro, um den Ansatz von 13,2 Millionen Euro zu erreichen. Bei den öffentlich-rechtlichen Leistungsentgelten liege die Stadt dagegen gut. Gerade mal die Hälfte der prognostizierten 8,4 Millionen Euro seien ausgegeben. Für Personal- und Versorgung hat die Stadt knapp sieben von 16 Millionen Euro bezahlt, für Such- und Dienstleistungen 6,3 von 13,3 Millionen Euro. In diesen beiden Posten gebe es noch den größten Puffer für das nächste halbe Jahr.

Fazit des Kämmerers im Stadtrat: Zwar konnte sich die Stadt 2022 um mehr als zehn Millionen Euro entschulden und einen Überschuss von mehr als acht Millionen Euro generieren und somit das Eigenkapital erhöhen, „aber die Gewerbesteuern liegen nicht mehr auf dem Niveau von 2022. Die Kreisumlage für 2024 wird nochmals steigen, und wir stehen vor großen Investitionen, insbesondere im Schulbau.“ Trotzdem, betonte Woywod: „Es wird unser Bestreben sein, die Grundsteuer B und die Gewerbesteuer zunächst bis einschließlich des Jahres 2025 nicht anzuheben. Versprechen kann ich das aber nicht.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort