Breitbandausbau in Radevormwald 6900 Glasfaseranschlüsse bis ins Haus

Radevormwald · Mehrere Gesprächsrunden, ein langer Planungsprozess – jetzt melden Stadt und Telekom Vollzug. Ab Ende April/Anfang Mai erfolgt in der Innenstadt der Ausbau des Breitbandnetzes: 2022 in 1500 Haushalten und 2023 in 5400 Haushalten.

 Stadt und Telekom gemeinsam für einen schnellen Glasfaserausbau in der Innenstadt (v.l.): Jürgen Koch, Simon Woywod, Johannes Mans und Marco Kramer.

Stadt und Telekom gemeinsam für einen schnellen Glasfaserausbau in der Innenstadt (v.l.): Jürgen Koch, Simon Woywod, Johannes Mans und Marco Kramer.

Foto: Joachim Rüttgen

Nachdem der Planungsprozess länger in Anspruch nahm, soll es jetzt ganz schnell gehen. Stadt und Telekom einigten sich darauf, dass die Telekom ab Ende April/Anfang Mai in der Innenstadt 6900 Glasfaseranschlüsse bis ins Haus baut: 1500 Haushalte in 2022 und 5400 in 2023. Bürgermeister Johannes Mans unterzeichnete am Mittwoch den Vertrag und lobte die konstruktive Zusammenarbeit der Verhandlungspartner.

„Für uns ist der Ausbau des Glasfasernetzes ein Riesenthema, gerade für mich als Bürgermeister, der damit auch Perspektiven für die Bürger eröffnet“, sagte er. Die Stadt habe sich lange bemüht, einen Partner zu finden, sei durch manche tiefe Täler geschritten, um den Ausbau jetzt im Schulterschluss mit der Telekom zu stemmen. Auch der Erste Beigeordnete und Kämmerer Simon Woywod freut sich – und blickt in die Zukunft. Denn wenn die Innenstadt mit schnellem Internet versorgt ist, weckt das sicher Begehrlichkeiten in den Randgebieten und Außenortschaften. „Wir haben die Menschen dort nicht vergessen und wollen als Stadt flankierend über ein Betreibermodell auch diese Gebiete versorgen. Wir bauen dort selber aus, benötigen dafür aber einen Betreiber – vielleicht auch die Telekom?“, fragte Woywod vielsagend in die Runde mit Blick auf die Telekomvertreter in der Runde. Die ließen sich zu keiner Zusage überreden, nur so viel: „Wir wollen den wirtschaftlichen Ausbau in der Stadt weiter vorantreiben“, sagte Jürgen Koch, Regiomanager im Infrastrukturvertrieb West.

Koch erläuterte, dass die Telekom im Auftrag der GlasfaserPlus, einem Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und IFM Investors arbeite. Hierbei handele es sich um einen australischen Fondsverwalter, der im Eigentum von Pensionskassen stehe und global Pensionsgelder in Infrastrukturunternehmen anlege. GlasfaserPlus agiere vor allem in ländlicheren Gebieten – mit dem Ziel, bis 2028 vier Millionen Anschlüsse getätigt zu haben. Baute die Telekom früher nur bis zu den grauen Kästen an den Straßen, können die Kunden heute im Vorfeld einen Glasfasertarif buchen, „der preislich identisch zu den Kupfertarifen liegt“, sagt Koch. Das neue Netz erlaubt eine Downloadgeschwindigkeit von 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s). Das sorgt für einen Standortvorteil, weiß der Bürgermeister. „Glasfaser ist die Technologie, die die zukünftig benötigten Datenmengen transportieren kann. Ein Glasfaseranschluss in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus ist genauso wichtig wie ein Anschluss an Strom, Wasser oder Gas. Außerdem steigert er den Wert der Immobilie“, sagte Mans.

Wer einen Tarif bei der Telekom bucht, bekommt den Hausanschluss kostenfrei. Die GlasfaserPlus vermietet das Netz aber auch anbieteroffen. Gespräche mit 1+1, Vodafone und O2 liefen bereits, bestätigt Koch. Damit könnten dann auch diese Unternehmen auf die Leitungen zugreifen. „1+1 ist bereits aktiv“, sagte Koch. Wer den Anschluss nach der Ausbauphase bucht, zahlt einmalig 800 Euro, wer sich jetzt entscheidet, zahlt nichts.

Um die Kunden zu informieren, stellt die Telekom vom 2. bis 14. Mai ein Glasfaserinfomobil auf den Schlossmacherplatz – montags bis freitags, 11 bis 18.30 Uhr, samstags, 10 bis 16 Uhr. Schwerpunktmäßig wird die Telekom die Kunden anschreiben – und es gibt ein Bürgermeister-Anschreiben mit neutralen Informationen von Mans. „Wir werden keinen Werbeblock für die Telekom schalten“, kündigte er an. Da der Bürger aber von dem Ausbau profitiere, wolle die Stadt die Aktion erläutern. Übrigens: Glasfaser kommt nicht automatisch ins Haus, Vermieter und Hauseigentümer müssen zustimmen, „sonst passiert nichts“, sagte Koch. Eine Essener Fachfirma begleitet den Ausbau.

Nachdem die Planung und die Wegesicherung nach Angaben von Marco Kramer, Teamleiter für den Breitbandausbau bei der Telekom, steht, gibt es am 26. April eine Trassenbegehung, damit der Start schnell erfolgen kann. „Und zwar ohne Vorvermarktungsquote“, kündigte Kramer an.

Informationen zu Verfügbarkeiten und Tarifen gibt es im Internet unter www.telekom.de/glasfaser-radevormwald und für Privatkunden einen kostenfreien Kundenservice unter Tel. 0800 2266100.

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