Eisenbahnstrecke bei Radevormwald Wupperschiene will 2020 mit Diesellok fahren

Radevormwald · Die Arbeiten für die Wiederbelebung der Strecke zwischen Wuppertal und Rade gehen weiter. Ein Abschnitt ist inzwischen befahrbar.

 In den vergangenen Jahren war der Verein vor allem mit der Sanierung von Bauwerken – hier eine Brücke bei Beyenburg – beschäftigt. Die größten Hürden sind allerdings bürokratischer Natur.

In den vergangenen Jahren war der Verein vor allem mit der Sanierung von Bauwerken – hier eine Brücke bei Beyenburg – beschäftigt. Die größten Hürden sind allerdings bürokratischer Natur.

Foto: Wilfried Müller

Es ist ein gewaltiges Projekt, das die Ehrenamtler des Vereins „Bergische Bahnen – Förderverein Wupperschiene“ vor Jahren angepackt haben: die Wiederbelebung der Bahnstrecke zwischen Wuppertal und Radevormwald für einen Museumszug. Auch wenn manche Bürger den Eindruck haben, dass sich auf der Strecke wenig tut, war der Verein auch im vergangenen Jahr wieder sehr aktiv.

So konnte im November die Gleislücke an der Brücke Öhde geschlossen werden. „Die Firma Gasthaus hatte kurzfristig die Möglichkeit, die neuen Brückenschwellen einzulegen und das Gleis auf der Brücke wieder herzustellen“, teilt der Verein mit. „Auch wenn noch Stopfarbeiten ausstehen, lässt sich zumindest heute sagen, dass die Strecke nun wieder, wenn auch nur theoretisch, befahrbar ist. Auch die Schotterfänge vor der Brücke wurden noch ergänzt.“

 Am Bahnhof Dahlhausen warten historische Loks.

Am Bahnhof Dahlhausen warten historische Loks.

Foto: wos/Scholl, Wolfgang (wos)

Es ist nicht das einzige Vorhaben, das 2019 auf den Weg gebracht wurde. Zum Jahresende zählt der Verein auf, was sonst noch geschafft wurde: Die Erneuerung der Weichen 2 und 10 in Wuppertal-Beyenburg, der Freischnitt an gleicher Stelle, die Sanierung der Stützmauer in Beyenburg, eine Durchlass-Sanierung zwischen dem Bahnhof Beyenburg und der Firma Erfurt. Ein Problem, das den Bahnfreunden einige Arbeit bereitete, war die Beseitigung der Folgen eines Hangrutsches im Jahr 2018.

Auch am Material musste nachgebessert werden. Für die Dampflok 528086, die in Dahlhausen zuletzt vor sich hinrostete, gab es im vergangenen Jahr eine Schönheitskur, die durch Gönner des Vereins ermöglicht wurde. Bald soll sie wieder „ein richtiger Blickfang“ werden, hoffen die Vereinsmitglieder.

 Ein Zeichen der Anerkennung war der Besuch der Landtagsabgeordneten Sven Wolf (SPD, 2.v.l.) und Bodo Middeldorf (FDP, Mitte). Ebenfalls auf dem Bild sind Wilfried Müller (Wupperschiene, links), Hans-Georg Pitzen (HGK, 2.v.r.) und Ulrich Grotstollen (Wupperschiene, r.).

Ein Zeichen der Anerkennung war der Besuch der Landtagsabgeordneten Sven Wolf (SPD, 2.v.l.) und Bodo Middeldorf (FDP, Mitte). Ebenfalls auf dem Bild sind Wilfried Müller (Wupperschiene, links), Hans-Georg Pitzen (HGK, 2.v.r.) und Ulrich Grotstollen (Wupperschiene, r.).

Foto: Büro Wolf

Ein Höhepunkt des vergangenen Jahres sei natürlich die Sonderfahrt zum Müngstener Brückenfest im Oktober gewesen, sagt der Vorsitzende Ulrich Grotstollen. „Das war auch finanziell erfolgreich“, meint er. Bei den Arbeiten an der Brücke Öhde konnten die Vereinsmitglieder auch auf Helfer zurückgreifen, die das Job-Center in Wuppertal vermittelt hatte. „Zu 90 Prozent sind die Arbeiten an der Brücke jetzt abgeschlossen, es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten“, sagt der Vorsitzende.

Im Jahr 2020 könnte, wenn alles klappt, wie Grotstollen und seine Mitarbeiter es sich vorstellen, dann auch wieder ein Zug auf einem Teil der Strecke verkehren. „Der Abschnitt zwischen Rauental und Beyenburg ist nun befahrbar“, sagt er. Es stünden noch ein paar Überprüfungen durch Brückenexperten und Geologen aus, aber hauptsächlich gehe es nur noch um verwaltungstechnische Dinge, die leider „sehr aufwendig“ seien.

Der Förderverein Wupperschiene hatte sich aus diesem Grund weitere professionelle Hilfe mit ins Boot geholt, nämlich die „Häfen und Güterverkehr Köln AG“. Die Fachleute aus der Domstadt entlasten seit geraumer Zeit die Vereinsmitglieder beim bürokratischen Aufwand. Ulrich Grotstollen bekräftigt: „Wir tun alles dafür, damit der Zug in diesem Jahr fahren kann.“ Eine Diesellok ist bereits erworben worden.

Alle Bürger sind eingeladen, zum Neujahrsempfang des Vereins „Bergische Bahnen – Förderverein Wupperschiene“ am Samstag, 11. Januar, zu kommen. Er findet statt von 16 bis 19 Uhr im Wülfing-Museum, Am Graben, 4-6, in Dahlerau.

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