Interesse an neuer Parteispitze ist in Rade groß Rader Sozialdemokraten sind gespannt

Radevormwald · Stichwahl um die SPD-Spitze geht in die entscheidende Phase. Wahlunterlagen noch nicht angekommen.

  Das Kandidatenpaar Norbert Walter-Borjans (l) und Saskia Esken  möchte zusammen an die Spitze der Bundes-SPD.

Das Kandidatenpaar Norbert Walter-Borjans (l) und Saskia Esken möchte zusammen an die Spitze der Bundes-SPD.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die neue Spitze für die Bundespartei der SPD soll Ende November nun endlich gefunden werden. Die Unterlagen für die Stichwahl sind bei den Parteimitgliedern aus Radevormwald zwar noch nicht angekommen, aber das Interesse an der neuen Parteispitze ist groß.

Geplant ist, dass das Ergebnis der finalen Stichwahl am 30. November bekannt gegeben wird. Nach dem Rücktritt von Andrea Nahles als Bundesvorsitzende der Partei, hat es lange gedauert bis ein Kandidat als Nachfolger, oder eben ein Nachfolger-Duo gefunden wurde. Die Suche nach der neuen Parteispitze hat über 20 Regionalkonferenzen gedauert und einen Einzelkandidaten sowie acht Kandidatenpaare ins Rennen geschickt. Jetzt gibt es noch die Wahl zwischen Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Klara Geywitz oder um das Duo Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken.

Dietmar Stark, Fraktionsvorsitzender der SPD in Radevormwald, hatte seine Stimme ursprünglich für das Duo Boris Pistorius und Petra Köpping abgegeben. Die beiden haben es allerdings nicht bis zur Stichwahl geschafft. „Ich habe die bisherigen Abstimmungen und die Geschehnisse um die Suche nach der neuen Parteispitze mit großer Aufmerksamkeit und Spannung verfolgt. Ich werde jetzt das Duo unterstützen, das die Große Koalition befürwortet, denn jetzt auszusteigen wäre falsch“, sagt Dietmar Stark, der sein Kreuz also für das Duo Olaf Scholz und Klara Geywitz abgeben wird. Dass es Ende November endlich eine neue Parteispitze gibt, findet Dietmar Stark wichtig. Allerdings hat der Rücktritt von Andrea Nahles der Partei nicht nur geschadet. „Natürlich war es unruhig und ich freue mich darauf, dass die Partei bald endlich wieder eine Sprache trifft, aber die SPD hat in den vergangenen Monaten außerordentliche Ergebnisse erzielt.“

Arnold Müller, stellvertretender Vorsitzender des SPD Ortsvereins, ist mit den Duos, die zur Stichwahl bereit stehen, zufrieden. „Bei meiner ersten Wahl habe ich zwar für ein anderes Duo gestimmt, aber jetzt hat sich meine Tendenz verfestigt. Ich gebe meine Stimme für Nordrhein-Westfalen ab“, sagt er, ohne das Duo klar benennen zu wollen. „Die Verhandlungen um die Grundrente haben zu einem guten Ergebnis geführt, aber ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um aus der Großen Koalition auszutreten, weiss ich nicht“, sagt Müller weiter.

Rosemarie Kötter, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, hat die Anwärter auf die Parteispitze ebenfalls verfolgt. Die Diskussion am vergangenen Dienstag der beiden Duos, die über einen Live-Stream übertragen wurde, hat sie zwar nicht verfolgt, aber dafür die anschließende Berichterstattung. Sie findet es richtig, dass Olaf Scholz vorsichtig an das Klimapaket rangeht. „Natürlich ist der Klimaschutz wichtig, aber man muss den Menschen auch eine Chance geben, sich vorsichtig an die neuen Umstände heranzutasten“, sagt sie. Soziale Themen liegen Rosemarie Kötter besonders am Herzen. „Die Grundrente ist ein erster Erfolg, aber es geht auch um die Erhöhung des Mindestlohns. Ich hoffe, dass die neue Parteispitze Ruhe in die SPD bringt und von den Wählern Vertrauen entgegengebracht bekommt.“

Um soziale Themen geht es auch der stellvertretenden Bürgermeisterin und SPD-Politikerin Heide Nahrgang. „Das Geld muss in den Schulen und Kindergärten ankommen. Wer die Wahl gewinnt, kann ich nicht sagen. Ich bin selber gespannt.“

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