Radevormwald "Rader Perlen" fordern mehr Transparenz

Radevormwald · Petra Hoffmann und Miriam Schneider wenden sich gegen "Politik über die Köpfe der Bürger hinweg".

 Miriam Schneider und Petra Hoffmann sammeln bis zum 11. Oktober Unterschriften gegen das neue INHK.

Miriam Schneider und Petra Hoffmann sammeln bis zum 11. Oktober Unterschriften gegen das neue INHK.

Foto: Flora Treiber

Miriam Schneider und Britta Hoffmann fordern mehr Transparenz, Klarheit und Bürgerbeteiligung für die Entwicklung eines Integrierten Handlungskonzepts (InHK) II für die Radevormwalder Innenstadt. Das wurde in diesem Jahr zwar in Bürgerwerkstätten- und -Foren entwickelt, aber aus der Perspektive der beiden Frauen in die falsche Richtung und "über die Köpfe der Bürger hinweg."

Die Planungen des InHK wurden federführend von Bernd Niedermeier vom Planungsbüro MWM geleitet, aber auch der Citymanagementverein spielt bei der Planung eine wichtige Rolle. "Seitdem der Verein von unserem neuen Citymanager geleitet wird, geht die Arbeit in die falsche Richtung. Kleine Geschäfte soll es nicht mehr geben, nur noch Ketten und große Zusammenschlüsse", kritisiert Architektin Britta Hoffmann die Arbeit von Citymanager Dr. Siegbert Panteleit.

Als der Citymanagementverein gegründet wurde, war die Architektin Teil des Gründungsteams und hat sich für die Unterstützung und Förderung des Einzelhandels eingesetzt - samt seiner Individualität, Kreativität und kleiner Geschäfte. Das sieht sie durch das InHK, über das am 17. Oktober entschieden wird, bedroht. "Kleinstädte sind etwas Besonderes, wenn sie individuelle Angebote haben. Große Konzerne hat jede umliegende Großstadt." Miriam Schneider ist aus Remscheid nach Rade gezogen, weil sie den Charme der Stadt schätzt. Um den bangt sie jetzt. "Rade ist eben eine Kleinstadt. Damit sollte man arbeiten und nicht dagegen halten", sagt sie. Neben der Sorge um den Einzelhandel kritisieren die Frauen das Dialogplanverfahren, das Teil des InHK ist. Die Stadtplaner wollen dieses Verfahren nutzen, um mit privaten Eigentümern der Stadt ins Gespräch zu kommen, um eine Umnutzung oder Umgestaltung ihrer Grundstücke zu besprechen.

"Die Eigentümer fühlen sich unter Druck gesetzt, manche haben sogar Angst oder fühlen sich eingeschüchtert. Das geht gar nicht und kann nicht so weitergehen. Ich bekomme täglich Mails zu diesem Thema." Britta Hoffmann und Miriam Schneider haben die vergangenen vier Wochen genutzt, um die offene Interessengemeinschaft "Rader Perlen" zu gründen. Mit Handzetteln und im Internet informiert die Gruppe über die Umsetzung des Integrierten Innenstadtkonzepts II.

Außerdem sammeln sie bis zum 11. Oktober Unterschriften gegen das Konzept. "Wir wollen in den nächsten beiden Wochen eine vierstellige Anzahl an Unterschriften zusammentragen, um sie der Stadt vorzulegen", sagt Hoffmann. Sie und ihre Unterstützer informieren nächsten Samstag, ab 10 Uhr auf dem Marktplatz über ihre Aktion. Kontakt kann man mit den "Rader Perlen" unter info@rader-perlen.de oder über Facebook. www.rader-perlen.de

(trei)
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