Stadtrat in Radevormwald Rade setzt auch weiterhin auf Tagesmütter

Radevormwald · Mit der Erarbeitung und Präsentation des Kindergartenbedarfsplanes waren nicht alle Ratsmitglieder einverstanden. Petra Ebbinghaus (AL) wies die Verwaltung und Tobias Gierling, der sich federführend um die Bedarfsplanung gekümmert hat, auf Unstimmigkeiten hin.

 Tagesmütter im Einsatz: Die AL warnt davor, die Tagesmütter in Radevormwald nicht zu sehr zu belasten.

Tagesmütter im Einsatz: Die AL warnt davor, die Tagesmütter in Radevormwald nicht zu sehr zu belasten.

Foto: dpa

Der Stadtrat stimmte jetzt der Kindergartenbedarfsplanung für das Jahr 2020/21, die von der Verwaltung erarbeitet wurde, zu. Mit der Erarbeitung und Präsentation des Planes waren allerdings nicht alle Ratsmitglieder einverstanden. Petra Ebbinghaus (AL) wies die Verwaltung und Tobias Gierling, der sich federführend um die Bedarfsplanung gekümmert hat, auf Unstimmigkeiten hin. „Eine Bedarfsplanung muss die Bedarfe genau aufzeigen, und das kann diese Planung nicht. Sie ist nicht transparent und nachvollziehbar“, kritisierte Petra Ebbinghaus. Gierling begründete die Unstimmigkeiten damit, dass er nicht alle Doppel- und Mehrfachmeldungen in der Bedarfsplanung sichtbar machen könne. „Manche Eltern sprechen bei allen Kindergärten vor, ohne dass ich davon weiß. Deswegen kann es dazu kommen, dass ich mehr Meldungen als Bedarfe eintrage“, erklärte der Mitarbeiter des Schulamtes. Zufriedenstellend findet Petra Ebbinghaus das nicht – und auch Elisabeth Pech-Büttner (Bündnis 90/Die Grünen) stimmte der Kindergartenbedarfsplanung nicht zu. „Ich kann keinem Beschluss zustimmen, der auf falschen Zahlen beruht“, sagte sie. Dr. Jörg Weber (CDU), Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, sprach sich für die Bedarfsplanung aus. „Wir haben ein Delta von etwa 65 Kita-Plätzen, das wir durch Tagesmütter auffangen können“, sagte er. „Im Ergebnis fehlen im Kindergartenjahr 2020/2021 insgesamt 65 Kindergartenplätze für Kinder im Alter von unter drei Jahren. Dem stehen 63 Plätze in der Kindertagespflege gegenüber, so dass voraussichtlich fast alle Kinder unter drei Jahren versorgt werden können“, heißt es in der Bedarfsplanung der Stadtverwaltung.

Die fehlenden Kita-Plätzen muss die Stadt im kommenden Kindergartenjahr also wieder durch die Tagesmütter auffangen, die in Rade wichtiger Bestandteil der Planung sind. Petra Ebbinghaus warnte davor, die Kindertagespflegen zu sehr zu beanspruchen. „Die Tagesmütter sind ohnehin schon an ihrem Limit und können teilweise nicht mehr Kinder aufnehmen. Man muss aufpassen, wie viel man den Tagesmüttern auflastet, denn wir sind auf sie angewiesen und dürfen sie nicht vergraulen“, sagte sie und wies daraufhin, dass nicht alle Eltern einer Betreuung durch eine Kindertagespflege zustimmen und auch auf ihr Recht, ihr Kind durch eine Kita betreuen zu lassen, bestehen können.

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