Radevormwald Rade bei der Senioren-Aktionswoche

Radevormwald · Vom 13. bis zum 20. Oktober gibt es die dritte Aktionswoche bergischer Seniorenbeiräte. Rade ist durch einige Aktionen wie eine Schülerausstellung, ein Treffen im Haus der Begegnung und einen Stand auf der Messe in Solingen beteiligt.

 Dieter Dresbach trainierte im Juli mit Marianne Kühn den Umgang mit dem Rollator. Seniorenbeirat und "aktiv55plus" arbeiten bei den Aktionen eng zusammen.

Dieter Dresbach trainierte im Juli mit Marianne Kühn den Umgang mit dem Rollator. Seniorenbeirat und "aktiv55plus" arbeiten bei den Aktionen eng zusammen.

Foto: Meuter (Archiv)

"Wie will ich leben, wenn ich älter bin..?" Das ist das Thema einer Veranstaltung am Mittwoch, 18. Oktober, um 17 Uhr im Haus der Begegnung am Schlossmacherplatz. Es ein Radevormwalder Beitrag zur Aktionswoche der bergischen Seniorenbeiräte. Vor bis zu 100 Gästen soll die Sicht von Verwaltung, Politik, Wirtschaftsförderung zu Themen wie Wohnformen für Senioren - vom Altenheim bis zur WG (Wohngemeinschaft) - beleuchtet werden. Mit dabei ist Wolf-Rainer Winterhagen, der Vorsitzende des Seniorenbeirates aus Radevormwald.

Am Ende der Veranstaltung werden Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums, die sich seit Mai im Sozialwissenschaftlichen und Kunstunterricht mit dem Thema befasst haben, Ergebnisse ihrer Umfragen vortragen. "Das wird sicherlich spannend", sagt Winterhagen, der in die Vorbereitungen der Aktionswoche mit eingebunden war.

 Wolf-Rainer Winterhagen (4.v.r.) kooperiert mit Vertretern des Bergischen Städtedreiecks.

Wolf-Rainer Winterhagen (4.v.r.) kooperiert mit Vertretern des Bergischen Städtedreiecks.

Foto: Köhlen (Archiv)

Vom 13. bis zum 20. Oktober soll es zusätzlich eine Ausstellung zu den Fragen der Schüler in den Räumen der Sparkasse (Hohenfuhrstraße) geben. Die Schüler werden zeigen, welche Angebote es in Radevormwald bereits gibt und welche Wünsche und Bedarfe die Senioren der Stadt angemeldet haben.

Hintergrund dieser dritten Aktionswoche, die zusammen mit Wuppertal, Remscheid und Solingen organisiert wird, ist eine älter werdende Bevölkerung. Radevormwald macht mit, weil sie die einzige Stadt in Oberberg ist, die einen Seniorenbeirat gewählt hat. Der hat sich in den vergangenen Jahren als sehr aktiv gezeigt und war unter anderem auch an den Seniorentagen zusammen mit "aktiv55plus" und zahlreichen anderen Anbietern federführend beteiligt.

Gestellt wird die Frage, wer überhaupt Senior ist. "Da tappen wir noch immer im Dunkeln", sagt scherzhaft Detlef-Roderich Roß, der stellvertretende Vorsitzende des Wuppertaler Beirats. In Remscheid, wo es seit 28. August ein Seniorenbüro und einen Seniorenbeauftragten gibt, fange man mit "über 60" an, erläutert die Vorsitzende Elke Rühl. In Radevormwald gehört man schon mit 55 zur Zielgruppe.

Selbst wenn man nur die 65-Jährigen und Älteren betrachtet, ist es eine imposante Gruppe. In Wuppertal umfasst sie 95.426 Frauen und Männer, in Solingen 34.618 und in Remscheid 24.551. Auch in Radevormwald ist fast jeder Vierte der rund 23.000 Einwohner 65 und älter.

"Machen wir uns nichts vor: Das ist ein Thema, das man gerne von sich wegschiebt", kommentiert Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Diese Erfahrung wird oft auch in Radevormwald gemacht. Er rät allen, sich frühzeitig mit dem Älterwerden zu beschäftigen. "Viele Menschen kommen erst in einer Notsituation zu uns", berichtet der Solinger Seniorenkoordinator Jürgen Beu. Etwa dann, wenn nach einem Krankenhausaufenthalt auf die Schnelle ein Heimplatz oder eine Pflegekraft gefunden werden muss. In Radevormwald übernimmt der Trägerverein "aktiv55plus" die Aufgabe dieser Pflegeberatung seit vielen Jahren, übertragen vom Oberbergischen Kreis.

Ziel der Woche ist es auch, auf zahlreiche Einzelthemen aufmerksam zu machen. Die Messe "Aktivia", die am kommenden Sonntag, 15. Oktober (10-16 Uhr, Konzerthaus, Konrad-Adenauer-Straße 71, Solingen) stattfindet, soll ein breites Spektrum von Hilfen für Senioren zeigen. In Rade gab es den Seniorentag im Oktober 2016. Es könnte im Herbst 2018 eine Neuauflage geben. Markantes Beispiel der Hilfe war damals ein Rollatortraining, des Zweitauflage es an einem Samstag im Juli auf dem Marktplatz gab.

(RP)
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