Radevormwald Quereinsteiger lernen die Feuerwehr kennen

Radevormwald · Mehr als 30 Männer und Frauen saßen aufmerksam im Feuerwehrhaus an der Leye und folgten den Worten von Nils Paas. Für die Grundausbildung der Feuerwehr, Modul I und II, haben sich in diesem Jahr viele Quereinsteiger interessiert.

 Philipp Witte (l.) aus Radevormwald mit Jakob Bosbach (mitte) aus Wipperfürth und Jonas Erlhagen (r.) aus Hückeswagen bekommen eine Einweisung in hydraulische Rettungsgeräte wie hier einen Spreizer.

Philipp Witte (l.) aus Radevormwald mit Jakob Bosbach (mitte) aus Wipperfürth und Jonas Erlhagen (r.) aus Hückeswagen bekommen eine Einweisung in hydraulische Rettungsgeräte wie hier einen Spreizer.

Foto: jürgen moll

Am ersten Wochenende hatte der Nachwuchs alle wichtigen Grundrechte- und regeln und eine Woche später alle Grundlagen des Rettens und Selbstrettens kennengelernt. Nach dem Theorieblock zur Gerätekunde, teilten sich die angehenden Feuerwehrmänner in drei Gruppen auf, um die Fahrzeuge der Feuerwehr in Ruhe kennenzulernen. Die Leitern, Rohre und Anschlüsse erklärte Paas jedem einzelnen. "Dieses Wissen müssen wir in einem Einsatz direkt abrufen können. Die Fahrzeuge sind unser Arbeitsplatz und ein wichtiger Bestandteil der Grundlagenausbildung", sagte er.

Saskia Bracher und Sevgi Üzümzu sind die einzigen Frauen, die an der Grundlagenausbildung teilnehmen. Beide sind von der Arbeit der Feuerwehr begeistert und wollen im nächsten Jahr die Module III und IV abschließen. "Ich will die Chance nutzen, alles über die Feuerwehr zu lernen. Meine Freundin hat mich davon überzeugt", sagte die 18-Jährige Sevgi Üzümzu aus Wipperfürth. Saskia Bracher (ebenfalls 18) will sich ehrenamtlich engagieren und Menschenleben retten. Die Grundlagenausbildung ermöglicht es ihr, bei Einsätzen mitzuhelfen. "Ich bin seit Juli in der Feuerwehr Radevormwald und habe der Ausbildung entgegengefiebert. Bisher habe ich bei der Pflege der Ausrüstung mitgeholfen und Einsätze simuliert", sagte sie. Vor dem ersten realen Einsatz hat die Radevormwalderin aber Respekt. "Man weiß nie, was auf einen zukommt und wie man sich verhalten muss. Das ist ein purer Adrenalinkick."

Der Prüfung blicken die Feuerwehrfrauen entspannt entgegen. "Wir sind gut vorbereitet und haben viel Unterrichtsmaterial bekommen. Eigentlich kann nichts mehr schief gehen", sagte Sevgi Üzümzu. Paas ist froh darüber, dass in diesem Jahrgang zwei Frauen dabei sind. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Männerdomäne muss aufgelockert werden", sagte er. Er freut sich darauf, die neuen Feuerwehrkräfte nach ihren Prüfungen einzusetzen und ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Einsatzkräfte, die Modul I und II absolviert haben, können mit einem Truppführer bei jedem Einsatz helfen - vor allem bei technischen Hilfeleistungen wird ihr Dienst in Anspruch genommen. "Atemschutz-Einsätze gehören noch nicht zu ihren Aufgaben", sagte Paas.

(trei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort