Radevormwald Polizei sucht Einbrecher und Diebesgut

Radevormwald · Am Donnerstag führten 13 Kreispolizeibehörden des Rheinlandes gemeinsam eine Großrazzia durch. Auch in Radevormwald gab es gleich an zwei Stellen Verkehrskontrollen, bei denen Tätergruppen und deren Wege ermittelt werden sollten.

Groß-Razzia in NRW: Diebstahlkontrollen in Radevormwald
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Groß-Razzia in NRW: Diebstahlkontrollen in Radevormwald

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Schon am frühen Morgen begann gestern ein Großaufgebot von Polizisten aus dem gesamten Rheinland mit einer Razzia, die Einbrecher überführen sollte. Dabei wurden vor allem Übergangswohnheime durchsucht, um ausländischen Einbrecherbanden auf die Spur zu kommen — in Köln gab es Festnahmen und Waffenfunde. In Radevormwald kamen 25 Polizeibeamte des Oberbergischen Kreises sowie einige Einsatzkräfte einer Dortmunder Hundertschaft ab dem Mittag zum Einsatz. Denn die kreisübergreifende Aktion zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen beinhaltete nicht nur Durchsuchungen, sondern auch Verkehrskontrollen sowie Aufklärungsarbeit unter den Bürgern.

"Wir haben versucht, die Ein- und Ausflugsschneisen der Banden mit Kontrollen zu besetzen, um so den einen oder anderen Einbrecher abzufischen und zumindest Informationen über die Verkehrsströme der Banden zu erhalten", erklärte Hauptkommissar Wolfgang Gerhardus das Vorgehen der Polizei. Er ist im Oberbergischen Kreis der Leiter der Zentraleneinsatzgruppe Ermittlung (ZEG) und hatte auch gestern die Einsatzabschnittsleitung inne.

In Radevormwald würden die B 229 in Herbeck und die B 483 in Wellringrade als Hauptverbindungen für einreisende Tätergruppen dienen, weshalb dort gestern auch Kontrollpunkte eingerichtet wurden, sagte er.

Weil die Einbrechergruppen längst nicht mehr nur lokal begrenzt agieren würden, sei es wichtig, die Verkehrswege der Kriminellen zu kennen, um sie dann leichter ermitteln zu können: "Wenn uns Autos zum Beispiel aufgrund ihres Kennzeichens verdächtig erscheinen, wir aber niemanden überführen können, zeichnen wir zumindest auf, woher die Autos kommen und in welche Richtung sie weiterfahren", sagt Gerhardus. Wenn ein Einbruch in Radevormwald passiere, hieße das heute nicht mehr, dass der Täter auch dort zu finden sei. Daher sei die Zusammenarbeit der Kreispolizeibehörden von großer Bedeutung. "Wir haben es in der Regel mit zwei großen Tätergruppen zu tun", sagt der Kriminalhauptkommissar, "zum einen mit den reisenden Gruppen, die eine beliebige Autobahnabfahrt nehmen und dann in den anliegenden Orten mehrere Einbrüche begehen. Diese Gruppen stammen oft aus Südosteuropa." Die zweite Gruppe umfasse Täter aus dem kriminellen Milieu des Oberbergischen Kreises. Oft sei auch Beschaffungskriminalität ein Grund für Einbrüche — zum Beispiel durch Drogensüchtige.

"Daher ist es wichtig, dass wir die Menschen darüber aufklären, dass es wirklich jeden treffen kann und auch die ländlichen Gebiete davon nicht mehr ausgenommen sind", sagt Gerhardus. Um diese Aufklärungsarbeit zu leisten, gingen die Polizeibeamten gestern auch in Wohngebiete und verteilten dort Infozettel an die Anwohner. "Darauf stehen Tipps, wie man sein Haus schützen kann, und wir bitten die Menschen, sich bei uns zu melden, wenn ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt", sagt Gerhardus. Er hofft, so Einbrüchen vorzubeugen.

(RP/ac)
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