Radevormwald Phoenix und TSV Hämmern liegen weiter im Clinch

Radevormwald · Es war eine Niederlage, die besonders schmerzte: Bei der Jahreshauptversammlung des TSV Hämmern im März dieses Jahres scheiterten die Phoenix-Footballer mit ihrem Misstrauensantrag gegen den Vorstand des Hauptvereins. Ihre 46 Stimmen reichten nicht aus, um die 99 Gegenstimmen derjenigen, die dem Vorstand das Vertrauen schenkten, zu überbieten. Bis auf wenige Ausnahmen waren die Footballer anschließend aus der Alten Drahtzieherei herausmarschiert, wo die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung stattfand.

Sie war der vorläufige Höhepunkt unter einem inzwischen mehr als einjährigem Streit zwischen dem TSV-Vorstand und den Footballern. Dabei waren Letztere erst im März 2015 als neue Abteilung vom TSV Hämmern aufgenommen worden. Doch als sich ein Jahr später Phoenix-Chef und -Trainer Christian Fröhlich in einer Kampfabstimmung gegen den amtierenden Vorsitzenden Stefan Eckel stellte (die er knapp verlor), begann es zwischen beiden Parteien im Verein zu kriseln. Der Streit endete schließlich damit, dass der TSV-Vorstand die Football-Abteilung zum 31. Dezember 2016 schloss. Auch das war ein Grund, warum die Footballer den Misstrauenantrag auf der Jahreshauptversammlung stellten. Als Gründe für seine Entscheidung nannte der Vorstand "schwere Verstöße in wirtschaftlicher und personeller Hinsicht, die eine weitere Zusammenarbeit im Verein nicht möglich machen". Zudem sei der Naturrasen der Belastung bei den Trainings- und Heimspielen der Footballer auf Dauer nicht gewachsen, was wiederum den gesamten Spielbetrieb gefährde.

Aktuell haben drei Footballer eine Klage gegen den TSV Hämmern eingereicht, um ihren Jahresbeitrag zurückzufordern. "Am 16. Januar hatte der Verein insgesamt 6200 Euro an Mitgliedbeiträgen von uns Footballern eingezogen", sagt Christian Fröhlich. Dazu erläutert TSV-Geschäftsführer Martin Weiß: "Wir haben nur die Abteilung geschlossen, nicht aber die Footballer aus dem vereingeworfen." Sehr wohl sei ihnen ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt worden, wovon aber offenbar niemand Gebrauch gemacht hat.

Diejenigen, die nun ihren Anwalt eingeschaltet haben, wollen laut Weiß sehr wohl als Mitglied im TSV bleiben, allerdings als passives. Das bedeutet: Statt 150 Euro Jahresbeitrag hätten sie nur zwölf zu zahlen: Die Differenz von 138 Euro wollen sie nun einklagen. Die Beiträge zurückerstatten könne der Vorstand jedoch nicht, betont der Geschäftsführer: "Das dürfen wir nicht, weil wir sonst die Gemeinnützigkeit gefährden würden."

Wohl war aber daran gedacht, den Phoenix' eine Spende über die Höhe der gesamten Beiträge zu machen, wenn sie sich als Verein neu gründen. Das ist zwar geschehen, dennoch zahlt der TSV - zumindest vorerst - nicht. Als Grund nennt Weiß die anhängigen Prozesse.

(büba)
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